Montag, 26. Januar 2015

Kartoffelsuppe für Eilige

Eigentlich wollte ich das Rezept erst "Kartoffelsuppe für Faule" nennen, aber das stimmt nicht wirklich. 

"Für Eilige" stimmt allerdings auch nur, wenn man davor ein bisschen Zeit investiert hat. Schnell geht es nämlich nur deshalb, weil man die Suppe aus fertigem selbstgemachten Kartoffelpüree macht.

Deshalb schmeckt sie auch einfach weit besser als aus der Tüte oder der Dose, geht dann halt aber rucki-zucki viel schneller als die übliche hausgemachte von Null an.
Also quasi selbstgemachtes Convenvience-Food. Ohne Zusatzstoffe. Ohne Quatsch.
Und es entsteht genau die helle, cremige Kartoffelsuppe, die ich so liebe.

Außerdem ist das endlich mal eine gescheite Weiterverarbeitung für Kartoffelbrei!
Dazu kommt noch: Der kleine Mann kann den nicht leiden. Kartoffelsuppe aber schon. Noch ein Grund mehr!


Zutaten:

Kartoffelpüree

1 kg mehlig kochende Kartoffeln
1/4 Liter Vollmilch
2 EL Butter
etwas geriebene Muskatnuss
Salz

Die Kartoffeln waschen, schälen und in große Stücke schneiden. Mit 1 TL Salz und etwas Muskat, mit Wasser knapp bedeckt zum Kochen bringen und mit Deckel ca. 15 Minuten kochen. Wasser abgießen. Zu den Kartoffeln im Topf die Hälfte der Milch und die Butter geben und wieder auf die abgedrehte, noch warme Herdplatte stellen. Mit einem Kartoffelstampfer (oder in einer -presse) zerdrücken. (Niemals mit dem Pürierstab! Warum? Siehe hier.) Mit einem Schneebesen cremig rühren, dazu nach Bedarf Milch dazu geben, bis eine geschmeidige Masse entstanden ist.
Mit Salz und Muskat abschmecken.

Das Kartoffelpüree kann man im Kühlschrank ca. 3-4 Tage aufbewahren.

Kartoffelsuppe

Reste von selbstgemachtem Kartoffelpüree
etwas Sahne
etwas Wasser (oder Gemüse- oder Hühnerbrühe)
Pfeffer
Salz
etwas getrockneter, gerebelter Majoran

Das Kartoffelpüree mit Wasser (oder Brühe) und Sahne verdünnen, bis die gewünschte Suppen-Konsistenz erreicht ist. Mit Majoran vorsichtig erhitzen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. 

Samstag, 24. Januar 2015

Handwerklicher Trick: Wissenswertes zu Kartoffeln

Manche Erklärungen führen einfach zu weit. Zumindest in einem Rezept. Warum man Kartoffeln nicht mit dem "Zauberstab" pürieren sollte, zum Beispiel. Das hab ich in Rezepten schon öfter erwähnt, aber noch nie erklärt.
Aber da ich festgestellt habe, dass solches Grund-Kochwissen irgendwie immer mehr verloren geht, ist es vielleicht trotzdem eine Erwähnung wert.
Also, hier eine kleine Sammlung handwerklicher Tipps zum Thema Kartoffeln.

Je mehr Bindung das Kartoffelgericht haben soll, desto größer sollten die Kartoffelstücke beim Kochen sein. Sprich: Für Kartoffelpüree und Co keine kleinen Würfel schneiden. Auch wenn man dann beim Pürieren weniger Arbeit hat. Denn diese verlieren im Wasser wesentlich mehr Stärke, wodurch das Kartoffelpüree zu wässrig wird. 

Außerdem Püree nie mit einem Mixer oder Pürierstab herstellen. Durch die hohe Geschwindigkeit beim Pürieren werden in kurzer Zeit die Zellen stark zerkleinert und mit dem Wasser verbunden, sie verkleistern. Das führt dazu, dass das Püree schnell schleimig wird. Deshalb gibt es auch so etwas wie eine "Flotte Lotte" bzw. den guten alten Kartoffelstampfer. Da werden die Zellen langsamer zerstört und man hört rechtzeitig auf, bevor man Tapetenkleister hat. 
Beim Püree werden übrigens durch das Zerkleinern die Molekülketten zerstört und aus den sonst komplexen Kohlenhydraten der Kartoffel werden "schnelle" Kohlehydrate. Ein Püree macht also nie so lange satt, wie die selbe Menge gekochter Kartoffeln - und landet (nicht nur wegen Milch und Butter) mehr auf der Hüfte.

Wenn man Kartoffelsuppe macht, in der neben Kartoffeln auch noch eine Menge anderes Gemüse und ja mehr Flüssigkeit enthalten ist, kann man auch den Pürierstab einsetzen. Aber man sollte ebenfalls aufhören, sobald die Suppe die richtige Konsistenz hat. Und nicht meinen, je mehr Luft man darunter schlägt, desto besser wird es. Eine wirklich cremige Kartoffelsuppe entsteht immer durch die Zugabe von Fett in Form von (geschlagener) Sahne, Créme fraîche o.Ä.

Möchte ich hingegen knusprige Kartoffelwürfel (Pommes carées) in einem Gericht, ist es besser wenn sie eine möglichst große Oberfläche haben. Deshalb schneidet man kleine Würfel (alle möglichst gleich groß) und brät sie roh an. 
Will man sie vorbereiten, geht man am Besten so vor: wenige Minuten in etwas Wasser kochen, abtropfen lassen und mit einem Küchenpapier abtupfen. Dann anbraten. So werden sie ebenfalls schön kross.

Wenn man rohe Kartoffeln im Kühlschrank lagert, treiben sie nicht aus. Allerdings wandeln sie als natürlichen Frostschutz einen Teil der Stärke in Fructose, also Fruchtzucker, um. Das heißt, sie werden dadurch etwas süßerDas stört aber nicht sonderlich, wenn sie nicht zu lange dort lagern. Allerdings gibt es Studien, die von der Lagerung unter 4 °C (also außerhalb des Gemüsefachs) abraten, da dann beim Braten vermehrt Acrylamid entsteht. Wie schädlich das für den Menschen ist, wissen wir ja aber immer noch nicht genau.
Wer sicher gehen will, der muss sich an den Großmutter-Rat halten: Die gehören in den dunklen Keller, da treiben sie auch kaum aus. Allerdings haben viele von uns Stadtkindern keinen (Vorrats-) Keller mehr... oder keine Lust, jedes Mal runter zu laufen...

Wenn man rohe Kartoffeln einfriert, werden sie allerdings wesentlich süßer und durch die Zerstörung der Zellstruktur nach dem Auftauen matschig und glasig. Industrielle Tiefkühl-Kartoffelprodukte sind nur durch Schockfrostung möglich.
Gekochte, pürierte Kartoffeln ändern durch das Einfrieren ebenfalls ihren Geschmack und ihre Konsistenz. Wenn man gegarte Kartoffeln einfriert, dann also als kleine Würfel, die man dann am Besten für Suppen oder Aufläufe verwendet, bei denen die Konsistenz keine große Rolle spielt.

Gekochte Kartoffeln im Kühlschrank übrigens nicht abdecken weil sie dadurch Wasser ziehen, was - gerade wenn man Bratkartoffeln machen will - schlecht ist.

Mann, Mann. Ganz schön viel Wissen für eine Gemüsesorte. Und das ist noch lang nicht alles. Aber diese ist halt auch einfach sehr vielseitig. Und ja. Rezept folgt.


Quellen: "Der grosse LAROUSSE GASTRONOMIQUE", Christian Verlag - 2009, Artikel "Kartoffel die tolle Knolle" von EUFIC

Montag, 19. Januar 2015

Sellerie-Maronen-Suppe

Es gibt ja so Geschichten, die man sich immer wieder erzählt. Innerhalb der Familie, den Freunden, und jedes Mal wenn die Kernaussage der Geschichte zum Gespräch passt. Genau so eine ist das. 
Und der Kern der Geschichte? "Da war meine Klappe größer als der Verstand," oder: "Du wirst jetzt bekehrt!"

Es begab sich zu einer Zeit, da hatten wir noch Zeit. Also, nicht dass wir uns falsch verstehen. Wir sind nicht in ein Wurmloch gefallen. Kein Raum-Zeit-Kontinuum. "Nur" Nachwuchs. 
Der Koch hatte jedenfalls noch Zeit dafür, mich auf den Arm zu nehmen. Nicht mal eben mit einem blöden Spruch. Sondern so richtig. Mit Vorbereitung und allem Drum und Dran.

Eines Tages kam ich von der Arbeit heim (so weit ich mich erinnere - das kommt mir alles Lichtjahre entfernt vor... Irgendwie hab ich's heute mit den Physik-Referenzen...) und auf dem Herd köchelte Suppe. Wie bereits erwähnt, nicht gerade meine Leibspeise. Aber, wenn sie der Koch gemacht hat, auch nicht per se abzulehnen.
Ich hab mich also hauptsächlich gefreut, dass ich mich an den gedeckten Tisch setzen konnte.

Irgendwie war die Stimmung nur ein bisschen komisch. So gespannt. Und er schaute mich so erwartungsvoll an.
"Schmeckt's?" kam dann ziemlich bald, ganz nonchalant.
"Ja, schmeckt sehr lecker."
"Und, was ist es?"
Ehm. Ich hab keine Ahnung. Es schmeckt recht kräftig, würzig, ein bisschen erdig. Aber rund. Einfach lecker halt. Was willst Du von mir?
"Kartoffelsuppe, noch mit irgendeinem anderen Gemüse?"
"Nee, sind keine Kartoffeln drin."

Schweigen. Was ist hier los? Worum geht es hier?
"Jetzt sag halt, was ist es denn?"
"Sellerie-Maronen-Suppe."

OAH! Du Schwein. Ich HASSE Knollensellerie. Und noch mehr hasse ich MARONEN!!! Dass mir das JEMALS schmeckt, das kann er vergessen, das hab ich ihm mehrmals gesagt.
Und jetzt hat er es mir doch einfach untergeschoben. Der A*sch.

Das süffisante Grinsen kann man sich ja vorstellen. 
Guten Appetit!

P.S.- Sogar der kleine Mann findet sie gut.

Zutaten:

500 g Knollensellerie
250 g Maronen (gegart und vakuumiert)
1 große Zwiebel
1 EL Butter
1 l Brühe (Gemüse- oder Hühnerbrühe)
200 ml Sahne
1 EL weißer Balsamicoessig
Salz
schwarzer Pfeffer
eine Prise Cayennepfeffer


Zwiebeln und Sellerie schälen und in grobe Würfel schneiden. In Butter leicht anbraten, Maronen, Salz und Pfeffer hinzufügen. Mit Brühe ablöschen und ca. eine halbe Stunde köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.

Suppe pürieren. Sahne hinzugeben. Wer ein bisschen Zeit hat und es ganz luftig mag, kann die Sahne schlagen und dann unterrühren. Mit Balsamicoessig und Cayennepfeffer nach Belieben abschmecken.

Mittwoch, 7. Januar 2015

Serie: The big 20 - Folge 7: Hafer

Hafer soll den "Cholesterinspiegel und den Blutzuckerspiegel senken und Diabetes vorbeugen" und enthält außerdem Stoffe, die angeblich vor Krebs schützen. Daneben enthält er "viele Ballaststoffe und zudem nahmhafte Mengen an Eisen."

Jede Menge gutes Zeug also.

Nur... manchmal läuft es einfach nicht. 
Mit dem ersten Hafer-Rezept war ich überhaupt nicht glücklich. Ich hatte ja die Hoffnung, dass die Plätzchen noch weicher und damit irgendwie leckerer werden. Aber, war nicht. 
Außerdem war das Rezept blöd. In der Zutatenliste keine Eier, im Rezept schon, aber nicht wie viele... Also Backen auf Verdacht. Kann ich gar nicht leiden. Und wurde ja auch nix. 
(Und das, obwohl es aus einem Online-Magazin von Food-Bloggerinnen war... Sachen gibts! Positive Vorurteile voll enttäuscht.)

Un nu?

Probieren wir es mal mit Haferflocken-Waffeln. 
NA JA. Okay. Aber nicht toll.

NEXT: Hafer-Linsen-Bratlinge - auch nix Dolles.

Meine Geduld ist langsam am Ende... letzter Versuch: Hafer als Beilage. Von Weihnachten haben wir noch Ragout Fin eingefroren, das könnte doch passen. Wehe nicht.

Der Koch: "Schmeckt besser als Naturreis. Aber hat leider die gleiche Konsistenz."
Der kleine Mann hat behauptet, es wäre Ebly. Und fand es genauso schmackhaft. Und ich ebenso. Also gut. Wenigstens etwas!

Ein neues Rezept gibt es also nicht. (Das Ausprobierte findet ihr in den Quellen.) 
Den Hafer als Beilage gibt es im Biomarkt. Man weicht ihn ca. vier Stunden ein, das heißt man muss ziemlich voraus planen. Dann wird er in (mindestens) doppelter Wassermenge ca. eine halbe Stunde gekocht. Fertig.

Wie gut, dass der Junior ansonsten fast jeden Morgen Haferflocken als Müsli oder im Joghurt isst. Und zwar mit Freude. 
Das ist nicht sexy. Aber gesund.


Bereits bei "mit Kind und Koch":
Haferflocken-Finger für Babies


Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, Rezept für Haferflocken-Waffeln von Essen & Trinken Für jeden Tag 2/2014, Rezept für Linsenbratlinge von Essen & Trinken Für jeden Tag 1/2014

Montag, 5. Januar 2015

Das Plädoyer für den Speiseplan

Also, das mit dem bereits kurz erwähnten Speiseplan, das war so: 
Ein Freund von uns, auch Koch, hat vor einiger Zeit unser gemeinsames Kochsystem hoch gelobt - er fände es super, dass ich immer einen Plan mache, was der Koch für uns kochen muss.

Ich dachte erst, er macht sich lustig, so nach dem Motto "Was maßt du dir als Laie an, dem großen Koch vorzuschreiben, was er in der Küche erschaffen soll!" Und überhaupt, mache ich natürlich nicht jede Woche so einen Plan! -Entrüstung!- Und natürlich sind das mehr Ideen, an die man sich nicht sklavisch halten muss. Außerdem essen wir selbstverständlich nicht immer abends warm. Und manchmal *kleinlaut* helfe ich ja auch... Verteidigung, Verteidigung.

Es stellte sich ziemlich schnell heraus, dass er es ernst meinte. Und wir wurden uns einig, dass es ganz einfach so ist:
Der Koch an sich (ja, natürlich pauschalisiere ich jetzt) hat nicht grundsätzlich etwas dagegen, auch zuhause zu kochen.
[Es scheint ja andere Berufsgruppen zu geben - haben mir zumindest die jeweiligen Partner schon berichtet - die auch zuhause mit der Ausübung ihres Berufs sehr gut ankämen, die genau das aber fast fundamental verweigern.]

Die Köche, die ich bisher näher kennengelernt habe, waren meistens sehr leidenschaftlich dem Kochen verschrieben. Und mein Mann zumindest, so abgedroschen wie es klingt, hat nicht nur einen Beruf sondern eine Berufung gefunden (beneidenswert...). 

Und hat fast immer BOCK, zu kochen. Auch in der Freizeit. Oder im Urlaub. Schließlich kocht er nicht nur gerne, sondern ISST auch gerne.
Aber kein Koch hat Lust, nachdem er schon den ganzen Arbeitstag in der Küche stand, als nächstes zu überlegen, was er jetzt zuhause kochen soll.

Also nehme ich ihm das ab (Großzügig, oder?) und schaue gleichzeitig, dass wir möglichst wenig Lebensmittel wegwerfen müssen. Seit ich wieder arbeiten gehe, sind die Tage außerdem viel mehr durchgetaktet, und ich hab gar keine Zeit, mir mittags erst noch zu überlegen, was ich jetzt koche... 
Und mir hilft es, darauf zu achten, dass es nicht ständig nur Weizen (Abwechslung...) oder viel zu oft Fleisch gibt.
Wenn's stressig wird, neige ich nämlich dazu, Nudeln, Nudeln und nochmal Nudeln zu machen... Das tut zwar kurzfristig der Seele gut, aber langfristig ist das eher ein Kohlehydrate-Fluch für meine Figur... Und wenn es nach dem Koch geht, gibt es morgens Wurstebrot, mittags "Was mit Fleisch" und abends Leberwurstebrot... (Männer...! *stöhn* JAHA! Ich pauschalisiere wieder!)
Mit Speiseplan behalte ich viel einfacher den ÜBERBLICK und muss nicht befürchten, dass wir selbst schuld sind, wenn der kleine Mann am Ende nur noch "NudelnmitSoße!" bestellt. Zusätzlich habe ich eine Spalte, was ich dem Junior am nächsten Tag in die Kindergruppe mitgeben kann. Sonst stehe ich nämlich morgens oft blöd da...

(Laut meiner Großmutter hab ich wohl schon im Teenageralter Speisepläne für sie geschrieben habe, wenn sie auf mich und meinen Bruder aufgepasst hat. Also nicht verwunderlich.)

"Bewährt hat es sich," so wieder Gabi Eugster, "pro Woche etwa fünf Mahlzeiten vorauszuplanen und diese nicht schon einem Tag zuzuordnen. So bleibt Spielraum [...]. Sture Mahlzeitpläne engen ein, flexible ermöglichen es, stressfrei zu kochen."

Also statt Jäger / Sammlerin bei uns quasi eine Arbeitsteilung nach Gehirn / ausführende Hand. Das mag jetzt jemand anders spießig finden. Oder - für mich ganz typisch - listenplanerisch. Aber mir hilft es. Und für uns funktioniert es. Und außerdem macht es tierischen Spaß, den Plan über den Haufen zu werfen, und doch die berühmte AUSNAHME zu essen. *grins*

Jetzt überlege ich nur gerade, was es heute Abend geben sollte. Da steht glaub ich nix drin. Und ob ich eigentlich einen Plan für nächste Woche gemacht habe... Ich hab den Faden verloren.

Wahrscheinlich zu viele Kohlehydrate.

Samstag, 3. Januar 2015

Mein doch nicht so angstfreies Kind

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr stelle ich fest: 
Er ist so gar nicht angstfrei, wie ich es behauptet hatte. Ich kann mir nur nicht aussuchen, wovor er Angst hat.

Was außerdem 8 Wochen in dem Alter ausmachen... Eben noch schien er kindlich-unbelastet-sorglos-unbeschwert. Jetzt können wir schon eine kleine Liste führen, wovor er Angst hat:

  • Angst vor einer lebensgroßen Puppe in einer dunklen Ecke eines Restaurants (die kam im September als Erstes)
  • Angst davor, dass er sich weh tut - vor allem davor, sich beim Essen zu verbrennen
  • Angst davor, dass der Koch oder ich uns weh tun (Am Besten: "Mama, mach langsam" während ich ihn die Treppe runter trage - dabei klopft er mir behutsam auf die Brust)
  • Angst vor dem Nikolaus (der mit seiner Kutsche Süßigkeiten verteilt hat und so einen langen Mantel an hatte)
  • Angst bei spannenden Szenen im (Kinder-) Fernsehen
  • Und seit Neuestem: Angst vor der Dunkelheit

Mir scheint, das ist ein ganz natürlicher Prozess, das Angst-Bekommen. Denn, zumindest aus Erwachsenen-Sicht, war da keine Situation dabei, in der ihm ein Großer absichtlich Angst vor etwas eingejagt hätte. 
(Vom spaßigen Löwenbrüllen mal abgesehen, aber das kann der Junior eindeutig unter "Humor & Spiel" einordnen. Ein Glück haben wir nicht so einen Grusel-Onkel in der Verwandtschaft, der es lustig findet, schon den Kleinsten Angst zu machen.)

Und dass man von Gefühlen übermannt wird, ist in dem Alter ja ganz normal. (Fremdeln ist ja auch nix anderes als eine bestimmte Form der Angst. Und die taucht meist schon im Säuglingsalter auf.) Damit muss man erstmal umgehen lernen.
Aber das kriegen wir bis jetzt glaub ich ganz gut hin. Und ich bin ja auch nicht die erste Mutter, die Silvester mit dem Nachwuchs drinnen verbringt, während der Rest draußen anstößt und böllert. Ist ja auch verständlich, ist schließlich ein bisschen wie Krieg... (Und immerhin eine Verbesserung: letztes Jahr hab ich mich mit ihm auf einer öffentlichen Toilette verstecken müssen, bis alles vorbei war.)

Mehr Probleme habe ich ja, als die, die Verantwortung für ihn trägt, wenn er für meinen Geschmack zu wenig Angst hat.
Über das Weglaufen habe ich aber nochmal nachgedacht: Worum geht es ihm denn? 
Er will autonom sein. Selbst entscheiden, WANN er WOHIN geht.
Kann ich irgendwie verstehen. Wenn man sich mal überlegt, wie oft man als Kind einfach irgendwo reingesetzt und hin- (oder weg-) gefahren oder getragen wird.
Und zu spüren, dass ich heftig darauf reagiere, wenn er beschließt, sich auf und davon zu machen, tut sicher sein Übriges. Ist schließlich nicht uninteressant, gar das erste Mal im Leben, zu spüren, dass man Macht hat.

Ich rufe mir also in Erinnerung: Ruhig bleiben. Nicht provozieren lassen. "Ich sehe Dich. Und das, was Du willst. Und nehme es ernst." Oder so ähnlich.

Zum Glück gibt es ja auch noch andere schlaue Menschen, die sich etwas überlegen. Deshalb haben wir jetzt eine neue App, die Verkehrserziehung und Verhalten in Gefahrensituationen schon für die Kleinsten ganz nett umsetzt. Vielleicht hilft das ja was. Der kleine Mann findet es zumindest spannend. Da darf er nämlich die Feuerwehr rufen!

Und wenn die komischen Ampel-Viecher ihn dazu bringen, die Gefahr auf der Straße zu erkennen, optimalerweise ohne ihm Angst zu machen, ist das ja auch irgendwie "Lernen durch Beziehung", oder?

Quelle: Die (kostenlose) App heißt "Ampelinis", weitere Infos unter ampelini.deden Tipp habe ich aus Nido, 01/2015

Donnerstag, 1. Januar 2015

Post-weihnachtliches Trifle

Wir sind MÜDE. Ich glaube fast, wir werden alt.

Wir haben geschmaust, gespielt, gelacht.
Der kleine Mann hat bis 2 Uhr morgens mitgefeiert.
Nur das Feuerwerk hat er nicht gefeiert.

Das Trifle war fein.
Wär ja auch zu schade gewesen um den feinen Kuchen.

Statt der üblichen "Crème Anglaise" (oder, wie die Anglaisen selbst sagen: Custard) hat der Koch einen Pudding mit Eiern hergestellt und diesen durch geschlagene Sahne aufgelockert.

Wir wünschen Euch EIN GUTES NEUES JAHR!


Zutaten:

Pudding 

1 Liter Vollmilch
100 g Zucker
1 Vanilleschote
2 Eier
80 g Stärke
1 Prise Salz

200 g geschlagene Sahne

Kuchenreste, in unserem Fall vom "Zauberkuchen"
Früchte (Himbeeren, Beerenmischung, ...)
Speisestärke
Zucker

etwas dunkle Schokolade


Die getrockneten Kuchenreste in mundgerechte Stücke brechen. In eine Glasschüssel geben.

Roten Fruchtsaft zum Kochen bringen und mit Speisestärke abbinden. Früchte hinzugeben und eventuell mit etwas Zucker abschmecken. (Wer möchte, kann auch noch etwas Alkohol dazugeben - zum Beispiel Pfirsichlikör.) Die Früchte mit der Flüssigkeit über die Kuchenstücke geben.

200 ml Milch mit Stärke, Zucker, Salz und den Eiern gut verrühren. Die restliche Milch mit einer ausgeschabten Vanilleschote zum Kochen bringen. Den Topf vom Herd nehmen und die Milch-Eier-Mischung unterrühren. Den Topf wieder auf die Flamme ziehen und die Masse kurz aufkochen lassen.

Die Vanilleschote entfernen und den Pudding in eine Schüssel geben. Die Oberfläche sofort mit Frischhaltefolie bedecken, damit sich keine Haut bildet. Den Pudding auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. 

In der Zwischenzeit die Schlagsahne (nicht zu) steif aufschlagen und anschließend unter den abgekühlten Pudding heben. Wer es weniger Pudding-mäßig und lockerer möchte, kann mehr Sahne nehmen. Die Masse über der Kuchen-Beerenmischung verteilen. Mindestens 12 Stunden durchziehen lassen. 

Vor dem Servieren großzügig mit Schokoraspeln bestreuen.