Mittwoch, 26. Februar 2014

Essen und spielen - aber: Mit Essen spielen?!

Der kleine Mann isst meistens wirklich sehr gesittet. 
Aber manchmal... Ja, manchmal fragt man sich schon, ob das jetzt noch als essen durchgeht oder einfach nur spielen ist.

Die Literatur gibt dafür viele Gründe her:

  • Kinder erkunden die Konsistenz von Nahrung. Das geht nur mit den Händen, der Zunge und dem Mund. Deshalb schieben viele Kinder auch am Anfang ihren Brei wieder aus dem Mund.
  • Wie ein guter Rennfahrer testen sie ihr Material aus. Wie reagiert mein Auto auf meine Lenkbewegungen? --> Was passiert, wenn man den Löffel in die eine oder die andere Richtung dreht? Wie weit kann man ihn kippen, bis alles herunterfällt?
  • Manchmal versucht der kleine Esser auch Aufmerksamkeit durch ein bisschen Sauerei-Machen zu erregen, weil er das Tischgespräch langweilig findet.
  • Meistens gilt: Wenn das Kind nur noch spielt, hat es wahrscheinlich keinen Hunger mehr.

Das eine oder andere habe ich bei dem kleinen Mann auch schon selbst beobachten können. Sollte ich mir die gute alte Regel "Mit Essen spielt man nicht" also wirklich komplett verkneifen?

Der Kinderarzt Largo stellt fest: "Gehen die Eltern mit gutem Vorbild voran, ... lernen Kinder die Tischmanieren nebenbei."
Klar: Wenn ich am Frühstückstisch mit Handy und Laptop sitze, brauche ich mich nicht wundern, wenn der Nachwuchs auch nicht ausschließlich aufs Essen fokussiert ist. Und vielleicht sogar Spielzeug mit am Tisch haben will. Aber genauso muss ich es umgekehrt nicht tolerieren, wenn der kleine Mann sein Essen auf den Boden wirft - das machen die Großen schließlich auch nicht.

Also - mit essen darf man durchaus spielen. Aber ich darf auch mal daran erinnern, dass es hier auch um Nahrungsaufnahme geht. Und dazu muss die bekanntlich im Mund landen (und auch dort bleiben...).

Ich versuche mich immer wieder selbst zu fragen, WARUM ich ein Verhalten nicht gut finde. Wenn ich einfach keine Lust habe, den Tisch heute zum dritten Mal komplett zu wischen, dann sage ich das auch so. Statt mich hinter "Das macht man nicht" zu verstecken.
Manche Erwartung an den kleinen Mann lässt sich dann einfach nicht aufrecht erhalten. Warum genau darf er seine Erbsen nicht 100 Mal von rechts nach links auf dem Teller schieben? Die einzige unerwünschte Konsequenz, die mir dazu einfällt: Sein Essen ist irgendwann kalt. Aber das hat ihn noch nie gestört.

Es kann aber durchaus negative Auswirkungen haben, wenn man sein Kind zu wenig selbst machen lässt. "Was geschieht, wenn Eltern ihr Kind daran hindern,..." selbst zu essen? "...im schlimmsten Fall wird sein Impuls selbstständig zu werden wieder erlahmen. Das Kind stellt sich darauf ein, dass es wohl immer gefüttert werden wird." ... Na, das wollen wir ja wohl auf keinen Fall...!

Manchmal schwebt über alledem auch das Schreckgespenst "Restaurant-Besuch"Aber dann versuche ich mich selbst daran zu erinnern, dass es das doch nun wirklich nicht wert ist, zuhause jeden Tag Kämpfe beim Essen auszutragen. Anstatt Mahlzeiten gemeinsam genießen zu können.

"Die Eltern tragen am meisten zu diesem Lernprozess bei, indem sie sich ... ausreichend Zeit nehmen und die Esssituation so gestalten, dass sie sich über das unvermeidliche Geklecker nicht ärgern müssen."
Also, Appell an mich selbst: TIEF DURCHATMEN. Er will dich nicht ärgern. Ich will mich nicht ärgern. Das ist alles ganz normal so!

Meine neueste Taktik ist jetzt übrigens, dem kleinen Batzi - wenn es besonders schmutzig zuging - nach dem Essen einen Schwamm in die Hand zu drücken, und ihn selbst den Tisch wischen zu lassen - so einbezogen zu werden findet er super!

P.S. Ich habe mir noch eine andere Anregung für später gemerkt: Dem kleinen Mann kleine Portionen auf den Teller tun, und er kann dann (auch mehrmals) nachnehmen. So lernt er, seinen Hunger einzuschätzen und ich kann mir von vornherein das elende "Teller aufessen"-Gemecker sparen...und er hat weniger Material, das er verteilen kann.

Quellen: "Babyjahre" von Remo H. Largo - Auflage 2012, Mannheimer Morgen - "Essen - nicht spielen!" - 07.08.2012

Dienstag, 25. Februar 2014

Karotten-Käse-Toastecken

Manchmal kauft man ja für die Küche etwas, das man zu dem Zeitpunkt für eine geniale Idee hält - und nach 2 Wochen steht es nur noch im Schrank. Und wandert irgendwann in den Keller.
Auch wir haben so manche "praktische Küchenhelfer"-Leiche.
Aber 1 Schnickschnack benutzen wir tatsächlich häufig: Toast-Tüten.

Das sind wiederverwendbare Tüten, in denen man ein Sandwich im Toaster zubereiten kann. Kein elendes Sandwich-Toaster-Geklebe (das war wirklich eine unnötige Anschaffung...), kein Warten bis der Backofen heiß ist wegen 1 Toast, kein fettiger Elvis-Toast aus der Pfanne.
Und nein, ich bekomme kein Geld für Werbung.

In Zeiten, in denen man für die Essenszubereitung eher wenig Zeit hat, wenn's einfach grad stressig ist oder mal superschnell gehen muss, ein kleiner Segen.
Für den kleinen Mann hab ich jetzt auch eine Verwendung entdeckt. In fünf Minuten fertig - also ideal für einen Abend, an dem er ausgehungert aus der Badewanne kommt.


Zutaten:

1/2 mittelgroße Bio-Karotte
etwas Karottenpüree
Gouda oder Emmentaler
frische oder TK-Kräuter
etwas Pfeffer
2 Scheiben Vollkorntoast


Karotte schälen und fein reiben. Käse ebenfalls fein reiben. Beides mit dem Karottenpüree, den Kräutern und dem Pfeffer mischen. Die Masse sollte möglichst "pampig" und nicht zu flüssig sein. Wer kein Pürree da hat, kann auch etwas Frischkäse unterrühren.
Die Masse auf einen Toast streichen, die zweite Scheibe oben drauf legen und etwas andrücken. In die Toast-Tasche geben und auf kleiner Stufe (nicht die kleinste) toasten und danach noch etwas im Toaster lassen, bis der Käse geschmolzen ist.
Das Sandwich in kleine Dreiecke schneiden und kurz auskühlen lassen. Servieren.

Exotische Alternative: etwas Curry und ev. frischer Koriander

Rezept abgewandelt nach: "Echte Wurst hat kein Gesicht" von Annette Sabersky und Dr. Jörg Zittlau
Die Toast-Tüten heißen auch Toastabag.

Montag, 24. Februar 2014

Salat mit Magic Dust Hähnchenstreifen

Da ja offensichtlich der Sommer, pardon, der Frühling, ausgebrochen ist, kommt heute ein Rezept, das wir mit Vorliebe bei heißen Temperaturen machen.
Die Geheimwaffe ist die Gewürzmischung Magic Dust. Ein Nicht-Mehr-so-Geheim-Tipp aus dem Grillsport, der diesen Salat gehörig aufpeppt. Und den man beim nächsten BBQ dann praktischerweise schon im Schrank stehen hat. 
Ich rechne damit, dass es da nicht mehr lange hin ist. Sein lang ersehntes Wintergrillen vor weißer Szenerie kann sich der Koch wohl auch dieses Jahr abschminken. 
Und der kleine Mann hat dieses Jahr tatsächlich nur ein Mal Schnee gesehen. Oben. Im Schwarzwald. Und nach einem Stündchen war's auch schon wieder vorbei. 
Bin ich froh, dass wir angehalten haben, um ihm die Schneeflocken live zu zeigen. Sonst glaubt er noch, sowas gibt es nur in Büchern...

Zutaten:


Römer- oder Kopfsalat
Hähnchenbrust (oder -innenfilet)
Parmesan
Joghurt
(neutrales) Öl
Mayonnaise
Weißweinessig
Worcestershiresauce
Zwiebeln
etwas schwarzer Pfeffer
Salz
Zucker
dunkle Balsamicocreme


Magic Dust Gewürzmischung:


4 EL Paprikapulver
2 EL (feines) Salz
2 EL Puderzucker
1 EL Senfpulver (oder im Mörser zerstoßene Senfkörner)
2 EL Kreuzkümmel (auch Cumin genannt)
1 EL schwarzer Pfeffer
1 EL Knoblauchgranulat
1 EL Cayennepfeffer
1 EL Zwiebelgranulat


Zuerst das Magic Dust Pulver zubereiten. Dazu alle Zutaten gründlich vermischen und in einen luftdichten Behälter geben (am Besten ein Einmachglas). Das Hähnchenfleisch waschen und trocken tupfen und mit etwas Öl und Magic Dust in einem Gefrierbeutel vermischen und in den Kühlschrank legen. Je länger das Fleisch in der Marinade liegt, desto mehr nimmt es Geschmack an.
Den Salat waschen, zupfen und trockenschleudern und auf Teller verteilen. Das Hähnchenfleisch knusprig anbraten und in Alufolie zur Seite stellen. Zwiebeln fein hacken. Dressing aus Joghurt, Mayonnaise, Öl, Essig und Worcestershiresauce mit einem Stabmixer verquirlen. Gewürze unterrühren und alles über den Salat verteilen, das Fleisch oben drauf. Etwas Balsamicocreme darüber geben und alles mit Parmesanhobeln garnieren. Sofort servieren.

Wer mag, kann den Salat mit Tomaten und Croutons oder gebratenen Pilzen ergänzen.


Rezept für Magic Dust (etwas abgewandelt, damit es nicht ganz so scharf ist) nach: Grillsportverein

Sonntag, 23. Februar 2014

Zucchini im Knuspermantel

Eigentlich eine eindeutige Definition in der gängigen Ausbildungsliteratur: Das "Umhüllen von vorbereiteten Lebensmitteln mit unterschiedlichen Zutaten" "bevor man sie frittiert, brät oder grillt" heißt Panierung.
Eine Panade hingegen ist ein "Lockerungsmittel bei der Herstellung von Farcen". Trotzdem hält der Fehler sich hartnäckig.
Als ob sich all die deutschen (Fernseh-) Köche geschworen hätten, die Welt nicht an diesem kostbaren Wissen teilhaben lassen zu wollen.

Wenn man's richtig macht (Fleisch vor dem Panieren würzen, erst kurz vor dem Garen panieren) hält die Hülle das Fleisch saftig und durch die verschiedenen Zutaten (Brot, Nüsse, Sesam, Kokos, Cornflakes...) entstehen ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen.
Die bekanntesten Arten: Wiener Panierung (Mehl, geschlagenes Ei, Panierbrot) und Mailänder Panierung (z.B. Piccata Milanese: Mehl, geschlagenes Ei, frische Weißbrotkrume mit geriebenem Parmesan im Verhältnis 3:1).

Dazu das heutige Rezept mit einer etwas unbekannteren Zutat zum "Einbröseln": Panko
Stammt aus Japan, ist heller als unser Paniermehl, sieht eher aus wie Kokosraspel und sorgt für eine super-knusprige Hülle.
Zugegebenermaßen nicht so gesund wie Vollkorn-Paniermehl, aber wenn man dafür Gemüse drin verstecken kann, kann man das dem Nachwuchs doch ab und zu erlauben.

Zutaten:

Bio-Ei(er)
Bio-Mehl
Panko (wichtig: ohne Glutamat bzw. Hefeextrakt - gibt es im Asialaden, mittlerweile aber auch in großen Supermärkten in der Abteilung "International")
Bio-Zucchini
Kräuter
etwas Pfeffer
Paprikapulver, edelsüß


Zucchini waschen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Mit Kräutern, Paprikapulver und etwas Pfeffer würzen. Ei(er) gut verquirlen. Drei Teller bereitstellen - in einen Teller Mehl geben, in den Zweiten das Ei, in den Dritten Panko.
Zucchini erst mehlieren, dann sorgfältig in Ei wenden, sodass sie rundherum bedeckt sind und zum Schluss mit Panko bedecken.
In einer Pfanne mit Öl schwimmend ausbacken bis die Scheiben schön braun sind - nicht zu weit weg gehen, Panko bräunt schneller als herkömmliches Paniermehl! Auf einem Küchentuch abtropfen lassen.

Dazu passt eigentlich fast jede Beilage - wir haben es mit Reis und Tomatensoße gegessen. Statt Zucchini kann man auch Aubergine nehmen.

Quellen: "Der junge Koch Die junge Köchin" von Grüner/Metz/Hummel - 32. Auflage 2007, "Der grosse Larousse Gastronomique", Deutsche Ausgabe - 2. Auflage 2009

Donnerstag, 20. Februar 2014

Salzarm kochen - wieso eigentlich?

Seit der kleine Mann nicht mehr nur Muttermilch bekommt, höre ich immer wieder: "Ach, du machst da gar kein Salz rein?" Pause. "Wieso eigentlich?"
Der Koch und ich gehören zu einer Generation, die anscheinend nicht besonders salzarm ernährt wurden. Und haben es beide auch gut überlebt. 
Aber. Wenn man plötzlich selbst verantwortlich für die Ernährung eines Anderen ist, überlegt man sich (hoffentlich) ziemlich genau, was man dessen Körper so zuführt. Der kann sich ja schließlich nicht selbst darum kümmern.
Und informiert sich.
Ja, Leute, jetzt wird's ein bisschen trocken. Ich kann's nicht verhindern.
  1. Die Niere eines Babys ist noch nicht ausgereift. Sie kann mit zu viel Natrium nicht umgehen. Außerdem entzieht Salz dem Körper viel Wasser.
  2. Eine Ernährung mit zu viel Salz in frühen Jahren kann später im Leben nachweislich zu hohem Blutdruck führen.
  3. Salz wirkt (genauso wie Glutamat und Zucker) geschmacks-verstärkend. Es führt dazu, dass man mehr isst, als eigentlich gut wäre (siehe Chips...). Zusätzlich verlangt man oft nach etwas Süßem zum Ausgleich. Da man außerdem Durst bekommt, greift man häufig zu zuckrigen Softdrinks.
  4. Der Mensch gewöhnt sich an Salz und verlangt (wie bei Zucker) über die Jahre nach immer mehr. Kinder, die schon im Alter von 6 Monaten die erste salzhaltige (Bei-)Kost bekommen, verzehren im Vorschulalter 55% mehr Salz als Kinder, die in diesem Alter gestillt und/oder salzlos ernährt wurden.
  5. Ein hoher Salzgehalt in einer Speise überdeckt geschmacklich andere, weniger dominante Aromen (z.B. von Kräutern). Daran gewöhnen sich Babys und sind nicht mehr so empfänglich für andere Geschmackseindrücke.
    Kinder sind aber "leider" von Natur aus neophob, d.h. sie meiden unbekannte Nahrungsmittel. Diese Neophobie ist am wenigsten ausgeprägt ab 6 Monaten - ein Alter, in dem das Kind schließlich nur "sicheres" Essen bekommt. (Das haben ja schließlich die Ernährer vorausgewählt.) Ab dem 18. Monat verengt sich der "Geschmackshorizont" dann wieder deutlich - dann wenn der kleine Mensch anfängt zu laufen und selbst die Welt erkundet. Erst zwischen 8 und 12 Jahren erhöht sich die Experimentierfreude wieder. 
    Mit anderen Worten: Wenn ich einen aufgeschlossenen, abwechslungsreich ernährten kleinen Menschen prägen will, dann habe ich ganz am Anfang seines Lebens die beste Chance dazu.

Im 1. Lebensjahr gilt deshalb die Regel: So salzarm wie möglich.

Der Salzgehalt eines Lebensmittel ist meist als Natrium-Wert auf der Packung angegeben. Diesen muss man mit 2,5 multiplizieren, um zu wissen wie viel Kochsalz drin steckt. 
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Kinder 
von 4-12 Monaten 0,18 g Natrium pro Tag (0,45 g Salz) 
und von 1-4 Jahren 0,3 g Natrium pro Tag (0,75 g Salz).

Wer schon mal im Supermarkt auf eine Packung Käse geguckt hat, stellt schnell fest, dass das nicht viel ist. Die Werte sind super-schnell überschritten, zumindest wenn man ganz normal im Supermarkt einkauft.
Und das ist auch genau der Grund, warum ich das, was ich für den kleinen Mann koche, (immer noch) nicht salze. Weil ich Lebensmittel aus dem Supermarkt benutze. Und nicht alles selbst herstellen kann und möchte.
Und wenn dann die berühmte Ausnahme kommt (Restaurant-Besuch, ein Biss von meiner Tiefkühl-Pizza...), ist das einfach nur halb so schlimm. Weil es nicht so ins Gewicht fällt. Ich weiß ja, dass er regelmäßig nicht zu viel Salz bekommt.
Und dass das Mittagessen bei der Oma auch zur Ausnahme gehört, ist auch nicht schlimm. So hat er ganz viele verschiedene Geschmackserlebnisse. Und das macht ihn hoffentlich später offen für eine enorm reiche kulinarische Welt. Und solange die No-Gos nicht überschritten werden (keine Fertigprodukte, keine Chips etc.), darfs bei der Oma ruhig ein bisschen salziger und süßer schmecken. Gehört doch auch irgendwie dazu.

0,4 g Natrium sind 1 g Salz
Quellen: "The Baby-Led Weaning Cookbook" von Gill Rapley und Tracey Murkett, "Gesundheit heute" - Herausgeber: Dr. med. Arne Schäffler - Auflage 2007, "Babyjahre" von Remo H. Largo - Auflage 2012, "Echte Wurst hat kein Gesicht" von Annette Sabersky und Dr. Jörg Zittlau
DGE-Referenzwerte, "Eltern"-Artikel

Samstag, 15. Februar 2014

Karotten-Nudeln

Was für ein trüber Tag...
Draußen regnet es dauerhaft Bindfäden, 2/3 der Familie sind schnupfig-krank und die Laune ist auch eher grau...
Was also tun?
Wir nehmen es wie's ist und werkeln in der Wohnung - aber erstmal brauchen wir eine Mittags-Stärkung...mmh. Mal überlegen.
Karotten-Nudeln? - Karotten-Nudeln!
Wieder ein Rezept aus der Kategorie Schnell - wenig Zutaten - für Kind und Kegel (oder Kind und Koch).

Zutaten:

breite Bandnudeln
Bio-Karotte(n)
Bio-Hähnchen- oder Putenbrustaufschnitt (mit möglichst wenig Salz)
Bio-Saurrahm (oder Crème fraîche)
frische oder TK-Kräuter
etwas Pfeffer

Die Bandnudeln kochen. In der Zwischenzeit die Karotte(n) schälen und mit dem Sparschäler einige Karottenstreifen herunterschneiden. Die Hähnchenbrust-Scheiben in dünne Streifen schneiden. In einer Schüssel mit dem Sauerrahm (nicht zu wenig, sonst wird es zu trocken), reichlich Kräutern und Pfeffer gut mischen. 2 Minuten vor Ende der Garzeit der Nudeln die Karottenstreifen mit ins Wasser geben.
Sorgfältig abtropfen lassen und so schnell wie möglich mit dem Sauerrahm vermengen und sofort servieren. Für die Erwachsenen Salz hinzufügen.

Rezept nach "essen und trinken für jeden Tag"

Wie immer bei unseren Rezepten für Kinder lassen wir die Mengenangaben weg bzw. geben nur ungefähre Verhältnisse an - Kinder essen einfach unterschiedlich viel

Donnerstag, 13. Februar 2014

Curryreis mit Fischküchlein

Ich habe mich letzthin auf einer Party mit etlichen anwesenden Berufsköchen wenig beliebt gemacht, als ich mich bei einem anderen Nicht-Profi über manche Eigenart der Angehörigen dieses Berufsstandes mokiert habe. Die hatten dafür irgendwie wenig Verständnis: "Ja, ach, kann man nicht eben mal schnell Bolognese kochen. Die muss ja auch Stunden, eigentlich TAGE kochen, damit die überhaupt nach IRGENDWAS schmeckt!!!"

Inzwischen hab ich mich aber eigentlich längst an so manche Eigenheit gewöhnt und schlage bei Heißhunger lieber Tiefkühlpizza vor - da das mit Kochen nichts zu tun hat, ruft das weit seltener Empörung hervor als der Wunsch nach einer "schnellen Bolognese"...

Das Gute daran, mit einem eben Solchen verheiratet zu sein wiederum ist es, dass er einen nicht für bekloppt erklärt, wenn man mitten in der Nacht, kurz vorm Einschlafen, fragt: "DUU, wie macht man nochmal Curryreis? Koch ich den normal und geb am Schluss Curry dazu, oder koch ich den Curry schon mit?"
Scheint ansteckend zu sein...egal. Das Ergebnis kam beim kleinen Mann jedenfalls gut an.


Zutaten:

Bio-Langkornreis
Curry

Bio-Fisch (ideal ist Seelachs, Kabeljau oder Scholle)
Bio-Frühlingszwiebeln
Bio-Ei
altes Brötchen
etwas Milch
Senf
Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, ev. Dill)
etwas Pfeffer


Langkornreis mit Curry in wenig Öl bei mittlerer Hitze anschwitzen - nicht zu heiß, da der Curry sonst bitter wird. Nach Packungsangabe mit Flüssigkeit auffüllen und garen.
Für die Fischküchlein den Fisch abwaschen und trockentupfen und in sehr kleine Stücke schneiden. Das alte Brötchen in etwas Milch einweichen. (In der Not kann man auch eine getoastete Scheibe Toast verwenden.) Frühlingszwiebeln in kleine Ringe schneiden, diese ev. noch halbieren. Mit Fisch, Brötchen, Ei (je nach Menge braucht man 1-2), Senf, Kräutern und etwas Pfeffer gut vermengen.
Mit feuchten Händen ein Tischtennisball-großes Fischküchlein formen und zur Probe ausbraten, um die Würze zu testen und zu sehen, ob sie zusammenhalten. Eventuell etwas Paniermehl oder Speisestärke hinzugeben wenn die Masse zu feucht ist, oder zur Bindung noch ein Ei und etwas Paniermehl dazugeben. In Öl ausbraten und zum Abtropfen auf ein Küchenpapier geben.

Den Reis kann man auch wunderbar vorbereiten und dann zum Aufwärmen entweder anbraten oder mit wenig Wasser nochmal erhitzen. Statt Langkornreis kann man auch Basmatireis verwenden.
Wenn Eltern und Kind zusammen essen wollen, einfach für die Erwachsenen den Curryreis salzen und für den Junior einige Fischküchlein formen und danach zur Fischmasse noch Soja- oder Fischsauce dazugeben. (Salz braucht man dann vermutlich nicht mehr, wer mag kann noch Chillipulver oder Cayennepfeffer dazugeben.) Jeweils eine Probe ausbacken. Für die Großen dann größere Fischküchlein formen.

Wie immer bei unseren Rezepten für Kinder lassen wir die Mengenangaben weg bzw. geben nur ungefähre Verhältnisse an - Kinder essen einfach unterschiedlich viel

Sonntag, 9. Februar 2014

Mit Kind ins Restaurant? JA!

Darf ich vorstellen: das Schreckgespenst "Restaurant-Besuch".
Kennt jeder, der ein Kind hat, das alleine in einem Stuhl sitzen und mehr als Brei essen kann. Diese Horrorvorstellung, dass der Kleine seine schlimmsten Manieren auspackt, und JEDER im Lokal einen mit dieser Mischung aus Missbilligung und Mitleid ansieht.
Ein bisschen neidisch bin ich auf meine Freundinnen ohne Kinder manchmal deshalb schon. Ganz locker, regelmäßig oder mal eben spontan essen gehen, die Zeiten sind mit Geburt des ersten Kindes allermeistens vorbei.
Aber wieso eigentlich? Mal ehrlich, ich hab es noch nicht erlebt, dass jemand aus einem Restaurant geworfen wurde, weil sein Kind sich SO daneben benommen hat. Und wenn es das doch geben sollte, dann ist das doch ohnehin eine Lokalität, in der ich mich als Familienmensch gänzlich unwohl fühle und die ich nie wieder betreten werde.
Was man aber ständig erleben kann, sind Eltern, die total gestresst im Restaurant sitzen und vor lauter Scham ihr Kind schon zur Sau machen, wenn es nur aus Versehen ein Glas umwirft...

Dabei könnte man es doch auch so sehen: Genau deshalb gebe ich mehr Geld aus und gehe ins Restaurant. Weil ich nicht hinterher die Tischdecke waschen muss. Weil jemand anderes das fertige, hoffentlich leckere, Essen auf den Tisch stellt und den Teller freundlich wieder abträgt, egal wie verschmiert er ist und auch wenn so gut wie nichts davon gegessen wurde. Ich stand ja diesmal nicht umsonst eine geschlagene Stunde in der Küche... am Besten lass ich mir die Reste einpacken, dann muss ich mich auch nicht über die Geldverschwendung ärgern.
Ich glaube, wir trauen unseren Kindern zu wenig zu.
Das letzte Mal waren wir im Urlaub mit dem kleinen Mann gemeinsam auswärts essen. Ohne uns groß einen Kopf zu machen. Sein Verhalten: einwandfrei. Mein Tipp im Nachhinein: Ein Restaurant aussuchen, in dem etwas geboten wird. Warum nicht in die Sushi-Bar, wo die Tellerchen auf dem Band angefahren kommen? (Es gibt dort oft auch gegarten Fisch.) Oder zum Japaner, der das Essen direkt vor den Augen zubereitet. 
Zugegeben, der Nachwuchs wird vielleicht nicht so viel essen wie bei Schnitzel und Pommes...aber dafür wahrscheinlich auch nicht so schnell quengeln.
Bei uns war es ein Steakhouse, in dem man zwei Köche beim Steak und Burger braten beobachten konnte. Superspannend, fand unser kleiner Begleiter! Da war die Geduld gleich umso größer. Und wenn man sich dann noch abspricht, sich abwechselnd um den Kleinen zu kümmern (am Besten in der Reihenfolge "Mein Essen schmeckt kalt besser als deins, also iss du zuerst"), damit der auch mal eine Runde durchs Restaurant drehen kann und nicht die ganze Zeit still sitzen muss, hat man schon halb gewonnen.
Ich nehm mir also vor: Diese Lebensqualität muss ich mit Geburt des kleinen Mannes nicht abgegeben haben - sondern nur neu interpretieren!
Und ganz ehrlich, das Kopfschütteln von ein paar antiquierten Rentnern, die meinen, ein Kind habe sich im Restaurant wie ein kleiner, perfekter Erwachsener zu benehmen - da pfeif ich drauf! Zumindest an einem guten Tag.
Und an einem schlechten, stornieren wir die Reservierung lieber und es gibt Nudeln mit Tomatensoße. :-)


Freitag, 7. Februar 2014

Tomate-Mozzarella-Nudeln

Um Eindruck zu schinden, hätte ich das Rezept natürlich Spaghetti a la Caprese nennen müssen. Aber darum geht es hier nicht. Sondern um ein leckeres, relativ gesundes Ruck-Zuck-Essen, das Eltern und Kind gemeinsam essen können. 
Die Zutaten haben wir fast immer zuhause (viele sind es ja nicht), und ich liebe es, so ein Rezept in der Hinterhand zu haben - für die Tage, an denen man keine Lust auf langes "Was koche ich nur?" hat, aber trotzdem ein bisschen Futter für die Seele braucht.
Einziger Nachteil: Man sollte es auch ruck zuck essen, da es schnell kalt wird. Es sei denn man möchte es als Nudelsalat betrachten, natürlich. Im Sommer zum Beispiel. Ist ja alles Einstellungssache.


Zutaten:

Bio-Kirschtomaten
Bio-Mozzarella
Spaghetti (oder andere lange, dünne Nudeln)
Olivenöl
Balsamico-Creme, dunkel
frischer Basilikum (es geht aber auch Tiefkühl)
etwas Pfeffer und Salz
Parmesan (oder Grana Padano)

Gesalzenes Nudelwasser aufsetzen. Tomaten abspülen und genauso wie Mozzarella in Gabel-optimale Stücke schneiden. Auf Teller bzw. Kinderteller verteilen. Frischen Basilikum waschen, trockentupfen und klein schneiden und ebenfalls in die Teller geben. Alles etwas pfeffern und leicht salzen (außer den Kinderteller). Parmesan reiben, Öl und Balsamico bereitstellen. Spaghetti abseihen oder mit einer Nudelgabel direkt aus dem Kochtopf auf die Teller geben und SOFORT Öl darauf geben und alles gut durchmischen. Nudeln für den Junior kurz abspülen und kleinschneiden. Ebenfalls mit etwas Öl und der Tomate-Mozzarella-Mischung vermengen. Auf die Erwachsenenteller Balsamico-Creme verteilen und mit Parmesan garnieren.

Ergänzungen, je nach Geschmack: etwas Knoblauch, Oregano und statt Basilikum kann man auch (am Besten natürlich frisches) Pesto verwenden, dann einfach etwas weniger Öl verwenden.

Montag, 3. Februar 2014

Apfel-Kiwi-Kaltschale

Wenn man einigermaßen ernsthaft versucht, sich an die Ernährungs-Pyramide für Kinder zu halten, überlegt man ständig fieberhaft, wo man in den Speiseplan noch Obst oder Gemüse einbauen könnte, um auf die 5 Portionen zu kommen...
Da kam mir dieses Rezept gerade recht. Kommt daher wie ein "richtiger" Nachtisch, ein bisschen wie Wackelpudding oder Grütze (nicht, dass der kleine Mann das schon hätte kennenlernen dürfen...), aber eben ohne Zucker und mit viiiel Obst.
Kiwis kommen übrigens ursprünglich aus China und heißen deshalb auch "Chinesische Stachelbeeren".  Und dass sie erst in den 60er-Jahren nach den in Neuseeland einheimischen Kiwi-Vögeln benannt wurden wusste ich auch nicht.
Was man aus einem Bio-Supermarkt-Flyer so alles lernen kann... und lustig, dass es sowas noch gibt, ich dachte die wären ausgestorben. Ich erinnere mich noch an diese kleinen orangenen Heftchen, Layout aus den 70ern, die dem unbedarften Deutschen die meist exotischen Früchte vorstellte. Irgendwann sind sie dann aus den Supermärkten verschwunden.
Vielleicht ein Zeichen dafür, dass sich wieder mehr Menschen bewusst mit dem beschäftigen, was auf den Tisch kommt?

Zutaten:

Apfelsaft
etwas Zitronensaft
Bio-Kiwi
Bio-Äpfel (möglichst süß, die Kiwi ist schon sauer genug)
Speisestärke
ggf. etwas Zimt

Äpfel grob raspeln. Apfelsaft mit Zitronensaft und ev. etwas Honig (ich habe es ohne gemacht, hat auch geschmeckt) erhitzen. Stärke mit kaltem Wasser anrühren, in die heiße Flüssigkeit einrühren bis diese andickt aber noch nicht zu dick wird - denn sie wird in kaltem Zustand noch dickflüssiger. Geraspelte Äpfel und Kiwistücke unterheben, mit Zimt abschmecken und kalt werden lassen.
Ich habe statt Kiwistücken pürierte Kiwi benutzt.

Rohe Kiwis vertragen sich übrigens nicht mit Milchprodukten, weil ein enthaltenes Enzym das Milcheiweiß zersetzt und dann ein bitterer Geschmack entsteht. Genauso greift dieses das Eiweiß in Gelatine an, sodass diese nicht fest wird. Abhilfe schafft nur, die Kiwis oder das -Püree vorher zu erhitzen oder mit heißem Wasser zu übergießen.
Vorteilhaft ist dieser Effekt, wenn man Kiwis als Nachtisch nach einem eiweißreichen Essen einsetzt, da das Enzym die Verdauung erleichtert.
(Dasselbe gilt übrigens für Ananas und Papaya.)


Rezept nach Wochenspeiseplan für 1-3-Jährige der FIT-KID "Gesund-Essen-Aktion für Kitas" der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
Und hier die Ernährungs-Pyramide zum Ausmalen :-)
Infos zur Kiwi: "Natur und Frische - einfach gut. Kiwi" von Denns Biomarkt, Wikipedia


Wie immer bei unseren Rezepten für Kinder lassen wir die Mengenangaben weg bzw. geben nur ungefähre Verhältnisse an - Kinder essen einfach unterschiedlich viel

Sonntag, 2. Februar 2014

Zitronen rollen

Zitronen (und natürlich auch Limetten) muss man vor dem Aufschneiden kräftig über die Arbeitsfläche rollen, damit mehr Saft beim Auspressen austritt, habe ich gelernt. Ich gehe stark davon aus, von meinem Koch.
Da kommt er doch letzthin daher, als ich gerade brav eine Zitrone rolle, und sagt mir lapidar "Ach übrigens. Das bringt kaum was".
Wie jetzt?
Das Schlimme - und das meine ich ganz liebevoll - an diesem Berufskoch ist, dass er sich in alle Richtungen mit dem Thema Kochen beschäftigt. Also auch Literatur bemüht, die generell verbreitete Kochtipps und -mythen erforscht und wissenschaftlich auseinander nimmt. Er sagt mir also, seine neueste Lektüre hätte ergeben, dass der Tipp einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand hält. Sprich: 10 Zitronen nicht gerollt ergeben genauso viel Saft wie 10 Zitronen gerollt. Zumindest wenn man eine elektrische Presse benutzt. (Etwas wissenschaftlicher war das Experiment natürlich schon angelegt.)
Na toll. Und was mach ich jetzt mit meinem Pseudo-Fachwissen?
Weiter im Text: Anders sieht es aus wenn man die Früchte von Hand ausquetscht. Allerdings hilft dann das Rollen nur minimal. Am meisten Saft erhält man, so der Chemiker, wenn man die Zitrone zuerst rollt und dann in der Mikrowelle erhitzt. Dadurch erhält man nach seinen Ergebnissen 15 % mehr Saft.
Seine Erklärung: Das Rollen zerstört z.T. die Vakuolen, die den Saft in den Zellen halten. Der Koch und ich waren uns einig, dass es auch die Schale weicher macht, wodurch man weniger Kraft beim Auspressen braucht. Das Erhitzen erhöht laut Naturwissenschaftler außerdem die Viskosität des Zitronensafts, sprich, macht ihn flüssiger, sodass er leichter herausfließt.
Aha. Nur dass mir dann der heiße Saft über die Hand fließt, stell ich mir vor...Ich bleib dabei: Da kommt mehr raus wenn man vorher rollt. Auch wenn man eine Presse benutzt und die Dinger nicht wie Hulk mit den Händen zerquetscht. So. Da bleib ich stur.
Vielleicht muss man auch nur fest genug dran glauben. Und dann presst man wahrscheinlich sorgfältiger aus.

Quelle: "Was Einstein seinem Koch erzählte" von Robert L. Wolke