Donnerstag, 23. Juli 2015

Serie: Durstlöscher für Kleinkinder - Folge 1

Es ist Sommer, es ist heiß, alle Welt hat Durst, klar. 

Mein Problem ist nur: für mich persönlich ist Wasser ziemlich langweilig. 
Ja, ich weiß, das sieht nicht jeder so. Der Koch kann ein Loblied auf das Trinken des kalten Nass singen und schmeckt tatsächlich Unterschiede zwischen verschiedenen Wässern (Wassern? Wassersorten?), die ich nicht schmecke. Oder vielleicht ist es mir auch einfach nur wurscht.

Für mich ist es jedenfalls eine Strafe, den ganzen Tag nur Wasser trinken zu müssen. Die Alternative "Heißgetränke" lockt mich allerdings meistens noch weniger, vor allem bei den Temperaturen. Und immer nur Süßbapp-Limo oder Saft ist ja auch nix - vor allem nicht in Anwesenheit des kleinen Mannes.
Aus Eigeninteresse und für mein "Bloß nicht unnötig viel Zucker für den Junior in Form von Flüssigkeiten"-Gewissen habe ich also Alternativen gesucht. 

Klar, Saftschorle, oder mal ein kalter (Früchte-) Tee geht auch. Aber was viel mehr her macht als die olle Apfelsaftschorle - Nein, zugegebenermaßen zurecht ein Klassiker - aber dennoch schicker für mich: Wasser mit Früchten und/oder Aromaten. 

Stilles Wasser in einer Karaffe mit (ungespritzten) Zitronenscheiben schmeckt erfrischend und sieht in meinen Augen auch noch unglaublich ästhetisch aus. Um nicht zu sagen *flüster* sexy.
Wenn der Hals kratzt, passt Ingwerwasser. Für Abwechslung sorgen Orangenscheiben und/oder Minzblätter.

Aber, NUN JA. Auch das, wird mir irgendwann langweilig. Also ab in die unerschöpflichen Tiefen des Internets. Was könnte da noch zusammen passen?
Wasser mit Nektarinen - sehr gut, die haben gerade Saison - und Basilikum? Im Ernst? Das muss ich probieren!

Und wieder: es sieht einfach schon total appetitanregend aus. Nektarine und Basilikum passen tatsächlich gut zusammen. 
Der kleine Mann will sofort wissen, was denn da drin ist, und greift zu. Klar, es gibt keine "Mmh, lecker, Limo!"-Ausrufe. Aber darum geht es ja auch nicht. Sondern ums Durst löschen.
Also: Mission erfüllt. Weitere folgen.

Basilikum-Nektarinen-Wasser

Zutaten:

Bio-Nektarine
frisches Basilikum

Die Nektarine waschen und in Scheiben schneiden. Einige Basilikumblätter abzupfen und waschen. Beides in eine Karaffe geben und mit Wasser übergießen. Ca. 20 Minuten stehen lassen, bis sich die Aromen entfaltet haben.



Bereits bei "mit Kind und Koch":
Selbstgemachte Zitronenlimonade mit Xylit


Quelle: Rezept von Brigitte

Mittwoch, 22. Juli 2015

Serie: The big 20 - Folge 9: Joghurt

Kinderernährung, so wie das Leben mit Kindern überhaupt, hat Phasen. Bedeutet, sich immer wieder auf Neues einzustellen.

Eine ganze Zeit lang wollte der kleine Mann jeden Morgen Joghurt. Mit Beeren. Das war so sicher wie das AMEN in der Kirche, da konnte ich abends schon die Tiefkühl-Früchte zum Auftauen rausstellen, die Schüssel und den Löffel bereit legen, das war nie umsonst. (Sehr praktisch, wenn man morgens etwas langsam in die Gänge kommt, so wie ich...)

Aber man darf bloß nicht glauben, das sei dann gesetzt. In letzter Zeit ist Joghurt eher out...und wurde von Müsli mit Milch ersetzt. Mal sehen, was als Nächstes kommt.

"Joghurt enthält lebende Bakterien und das macht ihn so wertvoll" - ist das wirklich so? Ist es egal, welche, Hauptsache Bakterien? Oder sollte man eine bestimmte Art bevorzugen? 
"Besonders vorteilhaft ist der so genannte probiotische Joghurt", der Milchsäurebakterien wie Lactobacillus casei, Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum enthält. Nur die können nämlich das "Säurebad im Magen" überleben und überhaupt im Darm wirken. 

Die Aussage von Frau Eugster "Diese siedeln sich im Dickdarm als gesunde Darmflora an und stärken das Immunsystem." halte ich nach meiner Recherche allerdings für fragwürdig. Nein, das wäre nur höflich - ich halte sie für falsch. (So. Auch mal Kritik an meinen üblichen Quellen). 

Eher so: so lange ich sie sehr regelmäßig zu mir nehme, tun sie dem Darm gut, aber sie siedeln sich (leider) nicht so an, dass z.B. eine Kur mit probiotischem Joghurtdrinks langfristige Wirkung (außer schwindenden finanziellen Mitteln) zeigen würde. 
Eine Kur macht beispielsweise nach starker Belastung durch Antibiotikum trotzdem Sinn, denn die Bakterien siedeln sich "für kurze Zeit auf der Schleimhaut an, wobei sie krankmachende (pathogene) Bakterien verdrängen und deren Wachstum hemmen können."

Aber auch nicht-probiotischer Joghurt ist wertvoll, denn er "enthält zudem wertvolles Kalzium und die Vitamine aus der Milch. Zusammen mit Beeren ist Joghurt eine gesunde, schmackhafte Zwischenverpflegung oder ein leckeres Frühstück." Vorausgesetzt, es handelt sich um Naturjoghurt, und nicht um die knirschende, als Fruchtjoghurt getarnte Variante.

Ja, nu, dazu braucht man ja aber eher kein Rezept. 
Aber man kann ja auch ein leckeres, schnelles Eis daraus machen, das - wenn man möchte - nur fruchteigene Süße enthält und nicht so eine Zuckerbombe ist, wie das am Frozen-Yoghurt-Stand... 

Und Eis ist beim kleinen Mann erstmal nicht out
Wen wunderts.


Das schnellste Eis der Welt oder Falscher Frozen Yoghurt


Zutaten:

Beeren, TK, z.B. Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren...
ggf. etwas Limetten- oder Zitronensaft
Naturjoghurt (besonders cremig wird es mit griechischem Sahnejoghurt)
Puderzucker oder Xylit (nach Geschmack)

(Das Verhältnis von Joghurt und TK-Früchten sollte in etwa 1:1 sein - eventuell nach dem Pürieren durch mehr Beeren fester oder mit Joghurt flüssiger machen.)

Joghurt in eine hohe Schüssel geben. Pürierstab bereit legen. Tiefgekühlte Beeren, etwas Zitronensaft (wenn es nicht sehr saure Beeren sind - zu Heidelbeeren passt er sehr gut) und Zucker dazu geben und pürieren bis eine cremige Masse entstanden ist. Nicht zu lange, sonst wird es zu flüssig. Eventuell mit Zucker abschmecken.
Sofort servieren.


Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, AOK - Artikel über Probiotika, regelmäßig geprüft von der DGE, Infos zu Joghurt zur WDR-Sendung "Der Vorkoster", März 2015,