Montag, 18. Januar 2016

Spaghetti mit Grünkohl-Pesto

Ich weiß noch, wie wir vor Jahren (lange vor dem kleinen Mann...) auf Langeoog im Urlaub in einer Ferienwohnung untergebracht waren, die über der Wohnung der Vermieter lag. Eines Mittags stieg ein, sagen wir mal, "charakteristischer" Geruch nach oben... Grünkohl mit Pinkel. Der Koch und ich dachten nur - ja, Junior, ich weiß, das sagt man eigentlich nicht - "Bäh!"
Kein Wunder, dass der in unseren Gefilden nicht sehr verbreitet ist, dachte ich mir so. Wer es nicht kennt - es handelt sich um ein typisches Wintergemüse, dunkelgrüne, krause Blätter, vor allem in Norddeutschland sehr beliebt.

Warum ist dann Grünkohl überhaupt in meinem Einkaufskorb gelandet, mag der geneigte Leser sich nun fragen? 
Tja, weil auch an uns das neue Jahr nicht spurlos vorüber geht was so manchen Vorsatz angeht. Und bei uns betrifft das, wen wunderst, die "gute Ernährung." (Ja, Anführungszeichen, den Sinn und Unsinn der Unterscheidung gut/böse hatte ich ja schon behandelt...)
Sprich: wir wollten mal wieder den Entsafter benutzen, und in dieser Form ein bisschen Extra-Gemüse und Obst zu uns nehmen. Wer "Fat, sick and nearly dead" gesehen hat, der weiß, "kale", also Grünkohl, steht da ganz oben auf der Saftfasten-Liste. (Es gibt ein Buch namens "Fifty shades of kale"... die Amis *kopfschüttel*)

Und dann kam es, dass ich bei tiny spoon, die sich ebenfalls mit Rezepten für Kleinkinder beschäftigt, das Rezept für ein Pesto aus Grünkohl entdeckt.
Da es sowieso ziemlich viel Grünkohl war, doch einen Versuch wert. Außerdem, so weiß ich jetzt, hat kaum etwas so viel Vitamin C wie roher Grünkohl. Das können wir grad gut gebrauchen!

Aufgrund der Urlaubs-Erfahrung waren wir aber mehr als skeptisch, ob uns das schmeckt. Wir haben sogar in der Küche einen Probe-Teller gemacht, und alle drei gekostet, bevor wir entschieden haben, ob es unser Mittagessen wird.
Der kleine Mann wollte nix davon wissen - das war aber keine Überraschung, denn der ist erstens Erkältungs-jammerig und hat deshalb kaum Appetit und zweitens mag er einfach kein grünes Pesto. (Warum auch immer, ich bleibe dran... *zwinker*)
Der Koch und ich aber waren wirklich positiv überrascht! Wir haben uns vorgenommen, das kommt jetzt öfter mal in den Einkaufswagen. Denn auch der Saft mit Grünkohl war erstaunlich trinkbar. Mensch, wieder bekehrt!

Ich muss aufpassen, sonst hab ich bald zu viele Artikel mit dem Label "Ich lasse mich bekehren", und lande noch in der Missionars-Schublade. 
Das klang jetzt irgendwie sexuell. Lassen wir das. 
Schuster bleib bei deinen Leisten. Es war jedenfalls fei-hein.

Grünkohl-Pesto

Zutaten:

ergibt etwa 6 Portionen

3 große Blätter Grünkohl
50 g Walnüsse
Sonnenblumenöl
Olivenöl, mild
50 g Parmesan oder Grana Padano
etwas Salz
frisch geriebener Pfeffer


Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne leicht anrösten, bis sie duften. Vorsicht, dabei bleiben, Nüsse werden schnell zu dunkel. Walnüsse abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit Grünkohl waschen und trocken tupfen oder schleudern. Mit den Nüssen in einen Zerkleinerer geben und mit etwas Sonnenblumenöl mixen (Olivenöl wird leicht bitter).
Käse fein reiben und mit Salz und Pfeffer und Olivenöl unterrühren bis die gewünschte Pesto-Konsistenz erreicht ist. Wenn man das Pesto einige Zeit aufbewahren will, kann man den Käse weglassen und erst vor Benutzung unterrühren.



Quelle: Inspiration bei tiny spoon, Rezept nach kuriositätenladen

Donnerstag, 7. Januar 2016

Der Weihnachts-Kater

Gestern. Heiligdreikönige und ich, nee wir, sind irgendwie mit dem falschen Bein aufgestanden. Schlecht geschlafen, allgemein keine gute Laune, der Nachwuchs ist furchtbar bockig, und wir haben irgendwie so ein Kater-Gefühl, nur ohne die körperlichen Symptome.
Volle Kanne Piesepampel-Planet, für die, die gestern Sandmann gesehen haben.
"Wo kommt die schlechte Laune nur her?" fragt da der Weltraum-Entdecker. Ist das das Wissen, dass die Weihnachtszeit nun vorbei ist, der Urlaub auch bald, und dann wieder der Alltag kommt? Oder war es einfach ein bisschen viel - bisschen viel Essen, bisschen viel Konsum, bisschen viel menschlicher Kontakt (inkl. Reibungsflächen)?

Für heute nehm ich mir vor: leichte Kost, in jeder Hinsicht. Bitte, bitte, Orbit, schick mir auch ein paar bunte Ballons! "Ab heute: der Planet der fröhlichen Leute!"

In der Zwischenzeit, da wir auf ein Rezept verzichten, hier die Anekdote zum Verebben der weihnachtlichen Geschenkeflut: 
Wir befinden uns auf der Rückfahrt unseres abschließenden Familienbesuchs. Bei einem Tankstopp sieht der kleine Mann ein Werbeschild für sein heiß geliebtes Spielzeug. Es folgt der zu erwartende "Will haben"-Gesang...
Der Koch ergibt sich beim Wegfahren in mannigfaltige Erklärungen, warum er das Spielzeug nicht mitgebracht hat (nicht zu kaufen, nur als "Geschenk" zu überteuertem Öl...). Irgendwann sagt der Junior (ich schwöre, kein elterliches Lektorat):

"Aber Papa, ich hab ja jetzt so viel Lego bekommen, da brauch ich ja nicht noch Lego von der Tankstelle."

Halleluja! So viel Einsicht. Junge, du machst mich fertig.