Dienstag, 29. April 2014

Serie: The big 20 - Folge 2: Avocado

The big 20, Folge 2*: Avocado "enthält ein gutes Fettsäuremuster mit vielen mehrfach ungesättigten Fettsäuren", einen "hohen Gehalt an Vitamin E, B6 und Biotin" und außerdem die "Bausteine des Glückshormons Serotonin".
Der kleine Mann hat sie früh kennengelernt und zum Glück für gut befunden. Die heutige Umsetzung haben wir zusammen ausprobiert. Schmeckt leicht und sommerlich. Da ich selbst nicht der Über-Avocado-Fan bin, hätte für mich eine kleinere Vorspeisen-Portion gereicht. Der Junior dagegen hat mit Freude so richtig reingehauen. Nur die Avocado-Stückchen waren ihm am Ende ein bisschen zu viel.

Und weil es ziemlich viel Avocado-Frischkäse-Pürree war, habe ich gleich noch ein zweites Rezept ausprobiert, das ich bei meiner Recherche gefunden hatte: einen Avocado-Nachtisch. 
Avocado SÜSS? Konnte ich mir gar nicht vorstellen... Ich muss sagen: gar nicht schlecht. Wer Avocado liebt, den sollte auch diese Variante begeistern. Und der Kleine? Hat gar nicht erst probiert. Aber das lag wohl mehr daran, dass er - wie so oft - keine Lust auf "Brei" hatte. Da ist er manchmal eigen, der junge Mann.

Zutaten:

Avocado-Nudeln

für 2 Erwachsenen-Portionen

1 reife Avocado
250 g Linguine oder Bavette
50 g Ricotta oder körniger Frischkäse
Petersilie, frisch oder TK
2 EL Zitronensaft
1/2 TL Zitronenschale
1 EL Olivenöl
Pfeffer
Salz
Grana Padano

Nudelwasser aufsetzen. Zitrone auspressen. Avocado halbieren. Eine Hälfte schälen und in ein hohes Gefäß geben, mit 1 EL Zitronensaft, -schale und Frischkäse pürieren. Etwas Petersilie fein hacken. Aus der zweiten Hälfte den Kern entfernen, indem man ein möglichst stabiles Messer in den Kern schlägt und dieses dann langsam dreht. Das Fruchtfleisch in ca. 1 cm kleine Würfel schneiden und mit 1 EL Zitronensaft vermischen und beiseite stellen. Nudeln nach Packungsanweisung kochen, kurz vor dem Ende etwas Nudelwasser abschöpfen und beiseite stellen. Grana Padano reiben. Avocadopürree auf Teller verteilen. Nudeln abgießen und zusammen mit dem Nudelwasser unter die Avocadocreme mischen. Avocadowürfel, Petersilie und 1 El Olivenöl vorsichtig untermischen, mit Grana Padano bestreuen und sofort servieren.

Avcocado-Mousse

1/2 reife Avocado
1 EL Zitronensaft
1/2 TL Zitronenschale
50 g Frischkäse, natur (oder Mascarpone)
1 EL Puderzucker
200 ml Schlagsahne

Avocado halbieren. Eine Hälfte schälen und in ein hohes Gefäß geben, mit 1 EL Zitronensaft, und -schale und Frischkäse pürieren. Die (kalte) Sahne mit dem Puderzucker steif schlagen und vorsichtig unter die Avocadocreme ziehen. Kalt stellen.
Im Original wird das Mousse mit Erdbeersalat (mit etwas weißem Balsamico-Essig) serviert.
Wir Erwachsenen fanden, dass das Mousse noch etwas mehr Zucker verträgt.

Außerdem schon bei "mit Kind und Koch": Guacamole


*Es handelt sich hier nicht um eine Rangliste, sondern die Lebensmittel sind alphabetisch sortiert.

Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, Rezept für Avocado-Nudeln aus Essen & trinken Für jeden Tag 11/2012, Rezept Avocado-Mousse (etwas abgewandelt)

Donnerstag, 24. April 2014

Risi Pisi oder so

Der weltgewandte Italien-Kenner kennt dieses Gericht natürlich als "Risi (e) Bisi", was nichts anderes als "Reis mit Erbsen" heißt.
Aber das kleine ICH hat da wohl statt einem B immer ein P gehört und so heißt das bei mir Risi Pisi

In meiner Familie kamen da immer Erbsen und Karotten aus der Dose rein. Und manche Leute behaupten ja, das hätte geschmacklich mit Erbsen nichts mehr zu tun - in etwa so wenig wie Essiggurken wie Salatgurken schmecken. Also war dieser Hörfehler vielleicht auch gar keiner. Sondern der Wille einer Gemüsesorte, die sich von ihren eingedosten Brüdern distanzieren will.

Andererseits könnt es auch eine Rechtschreib-Schwäche von mir sein, denn dass es "Erbse" und nicht "Erpse" heißt, dass muss ich mir auch heute noch immer wieder ins Gedächtnis rufen...  wobei, wenn ich es jetzt so lese, ist das doch SO KLAR... vielleicht hab ich's überwunden!? *jubel*

Inzwischen bin ich dazu übergegangen, Tiekühl-Erbsen zu benutzen, weil da natürlich viel mehr Vitamine drin sind. Dem Nachwuchs schmeckt es. Ich muss aber zugeben, tief in mir drin schreit es immer noch nach dem vertrauten Geschmack aus der Kindheit...


Zutaten:

Karotten

TK-Erbsen
Parboiled-Reis
salzarme Brühe
Milch
Frischkäse, natur oder mit Kräutern
geriebener Käse
frische oder TK-Kräuter (z.B. 8-Kräuter-Mischung)
Pfeffer

Reis nach Packungsanweisung kochen. Karotten schälen und in dünne Scheiben schneiden, diese noch halbieren. Tiefkühl-Erbsen in wenig Wasser nach Packungsangabe kochen, 5 Minuten vor Ende die Karotten dazugeben. Beides abschütten wenn die Karotten noch etwas Biss haben.
Aus Milch, Brühe und Frischkäse eine Soße in einer Pfanne anrühren. Reis und Gemüse dazugeben. Geriebenen Käse unterrühren, eventuell noch Milch dazugeben falls es zu dick wird. Mit Kräutern und Pfeffer würzen.
Wer möchte, kann außerdem klein geschnittenen Putenbrust-Aufschnitt oder Schinken dazugeben. Und wer für den Junior noch mehr Gemüse drin verstecken möchte, rührt einfach unter die Milch mit dem Frischkäse auch noch ein bisschen Karotte pur (aus dem Glas) mit rein - sehr lecker!

Wie immer bei unseren Rezepten für Kinder lassen wir die Mengenangaben weg bzw. geben nur ungefähre Verhältnisse an - Kinder essen einfach unterschiedlich viel.

Montag, 21. April 2014

Serie: The big 20 - Folge 1: Apfel

"mit Kind und Koch" bringt mich dazu, mich mit dem Stand der Wissenschaft der Ernährung zu beschäftigen. 
Denn obwohl ich mit einem Koch verheiratet bin - und deshalb glaube ich schon ziemlich nah an dem Thema dran bin - merke ich deutlich: Es gibt immer noch etwas dazuzulernen.

Was in dem Dickicht zwischen "Kohlehydrate sind böse", "Fett ist schlecht" und "Mindestens 2 Liter pro Tag trinken" ist denn eigentlich wirklich, zweifelsfrei, wissenschaftlich unstrittig?

Der Journalist Pollan: "Ich stellte fest, dass die Wissenschaft in Wirklichkeit sehr viel weniger über Ernährung weiß, als Sie möglicherweise erwarten - dass die Ernährungswissenschaft eigentlich eine, um es einmal freundlich zu sagen, sehr junge Wissenschaft ist. [...] Die Ernährungswissenschaft, die alles in allem erst vor kaum 200 Jahren begonnen hat, ist heute ungefähr so weit wie die Chirurgie im Jahr 1650. Das ist sehr vielversprechend [...], aber würden Sie sich von diesen Leuten operieren lassen?"

Aha. Ich weiß, dass ich nichts weiß, also. Oder zumindest sehr wenig. Die Zusammenhänge sind ja auch einfach sehr komplex. 
Nun gut, auch wenn es die Ernährungswissenschaft erst seit kurzer Zeit gibt, essen musste der Mensch bekanntlich schon immer. Und wusste ja irgendwie auch, was er essen durfte, und was nicht, sonst hätte es die Menschheit ja nicht bis ins Jahr 2014 geschafft.

"Auf wen haben wir uns also verlassen, bevor die Wissenschaftler [...] uns sagten, was wir essen sollten? Natürlich [...] auf Tradition und Kultur," so Pollan weiter. Tja, nur dass wir heute im Zeitalter der industriell verarbeiteten Nahrungsmittel leben. Die Zutatenlisten werden immer länger. Und wir wissen nur noch reichlich wenig über unser Essen. 

Da geht es weniger darum, welche Zusatz- und Konservierungsstoffe drin stecken, die ja immerhin streng kontrolliert werden. Sondern mehr darum, dass die Industrie sie einsetzt, um an der Qualität der Grundprodukte zu sparen.
Klar, für den kleinen Mann vermeiden wir stark industriell verarbeitete Gerichte. Ein bisschen zurück zu den Wurzeln, eigentlich. Aber selbst da merke ich, dass ich vieles nicht weiß. Drei Mal am Tag Obst, okay. Aber welches denn am Besten? Oder wovon nicht zu viel?

In der Öffentlichkeit liegt der Fokus meistens darauf, was man NICHT essen soll. Welche Nährstoffe uns schaden. Anstatt darauf, was wir denn guten Gewissens essen können. Was unserem Körper unbestritten gut tut.

Sehr nützlich, einfach als Erinnerung und Inspiration für den Speiseplan, fand ich daher die Auflistung von 20 Lebensmitteln*, die besonders gut für Kinder sind.
Mein Vorhaben deshalb: Eine Serie, jeweils mit Rezept.

Heute: der Apfel.
Okay, an apple a day keeps the doctor away... das ist nichts Neues. Auch dass die meisten der gesunden Stoffe direkt unter der Schale sitzen weiß ich schon. Äpfel sind halt einfach gesund, weil... weil... ja, warum eigentlich genau? 
Weil sie "ein ausgeglichenes Vitaminprofil" besitzen und "große Mengen an antioxidativen Pflanzenstoffen sowie den löslichen Ballaststoff Pektin" enthalten, "der hilft, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten" - also gut gegen Heißhunger - "und Giftstoffe zu binden," fördert eine gesunde Verdauung und wirkt entzündungshemmend.

Wo es jetzt wärmer wird, ein Eis-Rezept. Und da steckt (fast) der ganze Apfel drin. 
Der kleine Mann fand es kalt, aber sehr lecker.

Zutaten:

Apfel-Sorbet


3 Äpfel
ca. 65 ml Wasser
Saft einer halben Zitrone
1-2 EL Agavensirup

Halbe Zitrone auspressen. Die Äpfel gut waschen und Stil und Kerngehäuse entfernen. Braune Stellen herausschneiden. Äpfel in Stücke schneiden und mit Schale in einen Standmixer geben (unser Pürierstab hat es nicht geschafft). Ich habe Elstar-Äpfel genommen, das Sorbet bekommt dann eine hübsche hellrote Farbe. Wasser und Zitronensaft dazugeben und alles sehr fein pürieren. Mit Agavensirup abschmecken.
Wer eine Eismaschine hat, kann das Sorbet darin machen, ansonsten gibt man die Masse in ein Plastikgefäß und stellt sie ins Gefrierfach, bis sie "halbgefroren" ist. Zwischendrin immer mal wieder durchrühren, sonst gefriert es zu einem Block. Wenn man Reste im Gefrierfach aufhebt, wird das Sorbet sehr hart - dann sollte man es vor dem Verzehr rausstellen, bis es wieder die richtige Konsistenz hat.

Außerdem schon bei "mit Kind und Koch": Apfel-Küchle


*Es handelt sich dabei nicht um eine Rangliste, sondern die Lebensmittel sind alphabetisch sortiert.

Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, Michael Pollan "64 Grundregeln ESSEN" - 2011, Rezept Apfel-Sorbet (abgewandelt)

Dienstag, 8. April 2014

Verstecktes Gemüse

Ach, manchmal ist es doch wie verhext. 
Die erste große Zugreise mit dem kleinen Mann steht vor der Tür - und der arme Zwerg wird pünktlich krank. 
Die 1. Nacht war ziemlich schlaflos. Heute mittag wiederum musste ich ihn wecken, damit er nicht den ganzen Tag verschläft. Was so ein blöder Schnupfen und (vermutlich) der nächste Zahn so "anrichten" können... 
(Ich verfluche kurz innerlich, dass ich keine Muttermilch mehr habe, die ich ihm reintröpfeln kann. Das hat immer am Besten gegen die verstopfte Nase geholfen.)

Also verschieben wir die Reise lieber. Schade.
Aber er soll ja auch was von der Fahrt mit der "Ei-Ba" (Eisenbahn) haben, und nicht nur schlapp auf meinem Arm hängen. 
Und dann gibt es statt einem Rezept für die Reise ein bisschen "verstecktes" Gemüse.


Zutaten:

Nudeln mit Karotten-Frischkäse-Sauce


Gemüse-Nudeln (z.B. Barilla Piccolini Mini Penne Rigate mit Zucchini und Spinat)
Karotte pur (Gläschen)
Bio-Milch
Frischkäse, natur oder mit Kräutern
etwas Pfeffer
Kräuter


In einem Topf die Milch erwärmen und den Frischkäse und etwas Karottenpürree einrühren und mit Kräuter und Pfeffer würzen. Nudeln nach Packungsangabe kochen. Fertig. :-)


Wie immer bei unseren Rezepten für Kinder lassen wir die Mengenangaben weg bzw. geben nur ungefähre Verhältnisse an - Kinder essen einfach unterschiedlich viel

Mittwoch, 2. April 2014

Handwerklicher Trick: Durch ein Sieb streichen

Kennt ihr dieses Video, in dem ein T-Shirt in 2 Sekunden gefaltet wird? Ist doch beeindruckend, was so ein kleiner handwerklicher Trick für eine Wirkung haben kann.

Ich gebe zu: Ich falte meine T-Shirts nicht so. Hab ich vielleicht für zwei Tage, nachdem ich das Video damals das erste Mal gesehen habe. Aber dann übernahm doch wieder die Gewohnheit das Ruder.

Nicht so bei dieser handwerklichen Sache, die mir der Koch beigebracht hat. Die hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: Wie man etwas richtig durch ein Sieb streicht nämlich.
Oder eher: Wie man etwas durch ein Sieb kriegt, ohne EWIG damit zuzubringen...
Der einfache, aber MASSIV effektive Trick: Eine Schöpfkelle benutzen.

Sprich: Die Flüssigkeit, Masse oder was auch immer, in das Sieb geben und dann oben drauf mit der Unterseite der Schöpfkelle kreisförmig rühren und so durch das Sieb drücken. 

Mehr Beschreibung braucht es nicht. 
Wer es ausprobiert, wird schnell merken, wie viel schneller man damit ist. 

Und das Coole ist - meistens bleibt das, was man nicht durchs Sieb haben will, unten an der Kelle kleben. Das kann man einfach direkt entsorgen und hat beim Saubermachen des Siebs auch noch weniger Arbeit.