Samstag, 11. April 2015

Serie: The big 20 - Folge 8: Hähnchenbrust und Putenbrust

Diese Folge passt grad sehr gut rein. Der kleine Mann ist nämlich gerade ein ziemlicher Fleischfresser.
Und auch wenn er bisher sehr viel Gemüse gegessen und fast alles probiert hat, ist das gerade ziemlich out. Die "Bratwurst mit Pommes"-Phase, will ich mal sagen. Oder halt "kalte Nudeln." *Stöhn*
Zum Glück hab ich ja im Hinterkopf, dass Abwechslungsreichtum für das Angebot gilt, es aber nicht schlimm ist, wenn die Kleinen phasenweise nicht gerade abwechslungsreich essen.

Umso besser wenn mir dann noch von wissenschaftlicher Seite versichert wird, dass auch Fleisch durchaus zu den Big 20 der Lebensmittel gehört! "Hähnchenfleisch enthält wertvolles, leicht verdauliches tierisches Eiweiß und die Vitamine der B-Gruppe sowie die Mineralstoffe Selen, Eisen und Zink. Hähnchen- und Putenbrust enthalten nur wenig Fett."

Und weiter: "Aber Achtung: Billige Produkte stammen nicht selten aus Massentierhaltung, bei der wegen Tierseuchengefahr häufiger zu Medikamenten gegriffen wird." 
Nur woran erkenne ich, dass es keine Massentierhaltung ist? Am Fleisch erkennt man das nur durchs Aussehen erstmal gar nicht.
Wer beim Metzger kauft, muss im Zweifel fragen. Im Supermarkt ist das Fleisch entsprechend gekennzeichnet - wenn es überhaupt kein Siegel hat, ist es Massentierhaltung. Mittlerweile gibt es auch ein Siegel des Deutschen Tierschutzbundes, das artgerechte Haltung garantieren soll. 
Noch besser: Bio-Qualität - aber bei Fleisch halt richtig teuer. Mittlerweile sind aber auch einige Produkte im normalen Supermarkt und auch Discounter entsprechend gekennzeichnet. Allerdings muss man sich da im Klaren sein, dass Massen-Supermarkt und Bio-Aufzucht nicht so arg gut zusammenpassen. Denn Masse bedeutet auch da heute zum Teil schon Industrialisierung, und damit wird vieles aufgegeben, was zu "Bio" eigentlich dazu gehört. Bioland-Pressesprecher Wehde zum Thema Fleisch: "Wir sagen: Iss die Hälfte, dafür Bio."

Und was genau ist mit Hähnchenbrust/Putenbrust gemeint? Im Handel wird die Brust fälschlicherweise oft als "Filet" verkauft, obwohl es mit einem Fleischteil wie Rinderfilet, das im Rücken sitzt, reichlich wenig zu tun hat. Das "Hähncheninnenfilet" hängt unter der Brust, ist deshalb schön zart und eignet sich zum Beispiel prima für Saté-Spieße. Das brauchen wir für unseren Zweck aber nicht, denn es ist viel zu klein.

Der Abwechslung wegen gibt es nämlich nicht gebratene oder panierte Hähnchenbrust oder Geschnetzeltes, sondern wir versuchen mal was Anderes. Genauer: pochierte Röllchen, gefüllt mit einer Frischkäse-Creme. Kein Fett zum Garen, dafür ein bisschen in der Füllung. 
Und das kommt SEHR GUT beim kleinen Mann an. Wahrscheinlich weil es schön zart-weich ist und ein bisschen wie eine Wurst aussieht. Und die weiche, leckere Füllung tut ihr Übriges. Und die kann man natürlich beliebig variieren: getrocknete Tomaten, Oliven, Spinat...

Dazu gibt es Einkorn. Auch ein erster Versuch. Wessen Kind aber Zartweizen mag, der wird kein Problem haben, das schmeckt nämlich sehr ähnlich.



Zutaten:

Hähnchenbrust
Frischkäse
Parmesan
Italienische Kräuter, TK
Einkorn (gibt es im Bio-Markt) oder Zartweizen
Salz
Pfeffer

Einkorn (Menge wie bei Reis) am Vorabend in kaltem Wasser einweichen. Dann nach Packungsanweisung (bei uns: 20 min köcheln, 45 min quellen) zubereiten.
Hähnchenbrust der Länge nach seitlich ein- aber nicht durchschneiden (Schmetterlingsschnitt), mit Frischhaltefolie bedecken und vorsichtig plattieren (Wenn es sehr dünn ist, das Fleisch am Besten in einen Gefrierbeutel legen und dann plattieren.). Mit Salz und Pfeffer würzen. 
Frischkäse, geriebenen Parmesan und Kräuter glatt rühren und mit einer Palette dünn auf das Fleisch auftragen. Das Fleisch anschließend straff aufrollen. Nun die Roulade erst in Frischhaltefolie und dann in Alufolie wickeln und stramm verschließen, indem man die Enden wie bei einem Bonbon gegeneinander eindreht. 
Wasser zum Kochen bringen, Topf vom Herd nehmen und die Röllchen hineingeben. Den Topf wieder auf den Herd stellen (geringste Stufe) und das Fleisch 30 Minuten lang unterhalb des Siedepunkts garziehen lassen. 

Die Rouladen aus der Folie wickeln. Wer es nicht so weich möchte, kann sie vor dem Servieren kurz in Butter goldbraun braten. 
Dazu passt Tomaten(-Sahne)-Sauce.


Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, Erklärung zum Schmetterlingsschnitt, Infos zum Siegel des Deutschen Tierschutzbundes, Interview mit Bioland-Pressesprecher

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