Samstag, 7. Juni 2014

Pasta mit grünem Spargel und Ei

Die Spargel-Zeit ist schon bald wieder vorbei, da muss der natürlich nochmal schnell auf den Teller.

Vor allem wenn es - wie jetzt - so heiß ist, passt so ein lauwarmes, leichtes Rezept einfach besser in meine Geschmackslaune ...
Mein Hirn ist Matsch. 
34 Grad...
Guten Appetit.


Zutaten:

Linguine
pro Person 1 hartgekochtes Bio-Ei
grüner Spargel
Olivenöl
weißer Balsamicoessig
Gemüsebrühe
Parmesan
Pfeffer
Salz
Zucker



Je nachdem wie dick die Schale oder wie frisch der Spargel ist, die untere Hälfte oder nur das untere Drittel des grünen Spargel schälen. Nudelwasser aufstellen. Spargel in wenig Wasser mit etwas Salz und Zucker bissfest kochen. Nudeln nach Packungsanweisung kochen, sodass sie in etwa zur selben Zeit fertig sind wie der Spargel. In der Zwischenzeit die hartgekochten Eier klein würfeln und in Teller verteilen. Parmesan reiben. Eine Pfanne aufstellen, in dieser Gemüsebrühe anrühren. Nudeln und Spargel dazugeben, Olivenöl und etwas Essig dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf die Teller mit dem gewürfelten Ei verteilen und nochmal vorsichtig umrühren. Mit Parmesan bestreuen.

Wenn der Junior mit isst, verwende ich salzarme Brühe und salze meine Nudeln im Teller nach.


Donnerstag, 5. Juni 2014

Mein Reisefreund, der Hut

Der kleine Mann hat seine erste Flugreise hinter sich!
So eine Reise mit einem 2-Jährigen ist ja immer irgendwie Gedöns, egal ob mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug. 
Man will für möglichst viele Eventualitäten gewappnet sein - die Aussicht, für alle gewappnet zu sein, ist dann doch utopisch - und schleppt daher einen Haufen Sachen mit. 
Wenn man alles dabei hat, braucht man das Zeug natürlich nicht. Aber wehe, man hat etwas vergessen, dann wird das sicher gleich vom Schicksal bestraft...

Also packe ich für Italien auch so ziemlich alles ins Handgepäck, was man eventuell brauchen könnte, damit's nicht richtig blöd wird.
Das Stillsitzen bei Start und Landung fand der Junior nicht so toll, hat sich aber relativ gut ablenken lassen - auch mithilfe einiger sehr netter (ja bekanntlicherweise sehr kinderlieber) italienischer Mitreisenden. Und außer 10 Minuten Buch anschauen, war bei dem kurzen Flug gar keine Zeit, alle Ablenkungsmanöver einzusetzen - und zum Glück auch nicht nötig. Es gibt schließlich genug zu sehen auf so einem Flughafen und in einem Flugzeug. Außerdem ist der junge Mann sowieso eine kleine Rampensau (Das meine ich ganz liebevoll...!) und hat es gerne, wenn was los ist.

Blöd fand er dann aber die Fahrt vom Flughafen zum tatsächlichen Urlaubsort. Schon wieder angeschnallt stillsitzen...
Das muss man sich als Erwachsener ja auch mal vor Augen führen:
Angeschnallt im Autositz bis zum Flughafen (45 Minuten) - Mini-Pause - angeschnallt im Buggy bis zum Gate (1 Stunde) - Mini-Pause - angeschnallt beim Start (15 Minuten) - Pause, aber im engen Flugzeug (30 Minuten) - angeschnallt bei der Landung (15 Minuten) - Mini-Pause - angeschnallt im Buggy bis zum Parkhaus (15 Minuten) - angeschnallt im Autositz bis zum Ziel (1 Stunde)...
Macht für einen Tag 3,5 Stunden mehr oder weniger ständig angeschnallt still sitzen, ohne viel Bewegung - kein Wunder, dass man da als Kind irgendwann keinen Bock mehr hat.

Beim Rückflug hat der kleine Mann dann den kompletten Flug verschlafen. Schlau eigentlich, denn wie das abläuft, wusste er ja jetzt. Die restliche Rückreise haben wir dann in Deutschland mit dem Zug gemacht. Eigentlich besser als angeschnallt im Autositz, aber so richtig viel Bewegungsfreiheit halt auch nicht...

Mein Reise-"Rezept" diese Woche daher: ein Sonnenhut. Also für den mitreisenden Erwachsenen, nicht für das Kind.
Der hat uns auf der Rückfahrt nämlich vor einem Riesen-"Ich will JETZT NICHT MEHR reisen!"-Theater erster Klasse bewahrt.

Wie vielseitig so ein Ding mit ein bisschen Fantasie doch ist:
1. Kann man dem Junior den Hut aufsetzen - lustig, weil der viel zu groß ist.
2. Kann man mit dem Hut "Kuckuck!"-Verstecken spielen.
3. Kann man den Hut ins Gesicht ziehen und nach oben schnipsen - sehr lustig!
4. Kann man den Hut mit Salti nach oben werfen und versuchen, ihn auf dem Kopf landen zu lassen - AM ALLERLUSTIGSTEN weil es natürlich so gut wie nie klappt, und die Mama sich so richtig zum Affen macht.
5. Dient er als Notfall-Sonnenschutz für den Nachwuchs. (Wer hätte gedacht, dass in Deutschland tatsächlich doch die Sonne scheint...)

In diesem Fall ging es natürlich nicht um "Der Weg ist das Ziel" (die Zeit vor Ort war übrigens sehr schön...), aber schließlich wärs doch gut wenn man den Weg doch möglichst so hinter sich gebracht hat, dass man am Ziel nicht völlig fertig mit den Nerven ist...

Mittwoch, 28. Mai 2014

Serie: The big 20 - Folge 3: Brokkoli

Diese Folge war für mich eine harte Nuss. Der kleine Mann isst - zum Glück - wirklich viele Gemüsesorten. Nur Brokkoli... war bis jetzt immer schwierig.

Aber zunächst zum theoretischen Teil: "Das milde" - naaa ja - "grüne Kohlgemüse hat ein riesiges Potenzial als Radikalfänger. Brokkoli enthält zudem viel Kalzium, Vitamin C, Carotin und Ballaststoffe."

Bei meiner Recherche habe ich außerdem herausgefunden, dass es auch Brokkoli-Sprossen gibt. Und die sind anscheinend noch gesünder als das Gemüse. Habe sie heute im Bio-Supermarkt gefunden, aber man kann sie auch selbst ziehen. Ich nehme mir vor, das probiere ich mal aus. Ich fand sie recht scharf, und hab sie deshalb erstmal in eine Curry-Variante der Toast-Ecken geschummelt... und die hat der Junior gerne verputzt.

Jetzt aber erstmal zum Gemüse... "eine Brokkoli-Käse-Soße [...] mögen die meisten Kinder gern." Also, ein Rezept mit viiiel Käse... den mag der kleine Mann sowieso gerne. Und tatsächlich, es schmeckt uns beiden - nur er sortiert den meisten Brokkoli aus (enttäuschtes Kopfsinken). Das ist aber, mal wieder, eher der Größe der Röschen und der struppigen Konsistenz als dem Geschmack geschuldet. 

Also, als Zweites eine Version, in der der Brokkoli kleiner ist:
Diese Taschen haben uns beiden sehr gut geschmeckt - so eine Frischkäse-Käse-Füllung macht wohl einfach alles lecker...  Und man kann die Taschen auch gut kalt essen und zu einem Picknick oder auf eine Reise mitnehmen.

Zutaten:


Knöpfle-Brokkoli-Auflauf

für 2 Erwachsenen-Portionen


400 g Brokkoli, frisch oder TK
250 g Knöpfle
150 - 200 g Kräuterfrischkäse
ca. 100 ml Milch
ca. 150 ml salzarme Brühe
1 kleine Zwiebel
etwas Öl
geriebener Käse (Emmentaler, Gouda o.Ä.) zum Bestreuen
Muskatnuss, gerieben
Salz
Pfeffer
1 Ei
Butter oder Butterschmalz zum Einfetten
(Vollkorn-) Paniermehl

Knöpfle nach Packungsanweisung kochen. Den Brokkoli in möglichst kleine Röschen teilen und waschen. Zwiebel fein hacken und in etwas Öl kurz anschwitzen. Mit der Hälfte der Brühe und der Milch ablöschen. Frischkäse unterrühren. Vom Herd ziehen. Mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken. Wer es noch käsiger mag, kann noch etwas geriebenen Käse unterrühren. Das Ei mit der restlichen Brühe verrühren. Den rohen Brokkoli und die gekochten Knöpfle unter die Sauce rühren. Eventuell noch etwas Milch dazugeben, damit der Auflauf nicht zu trocken wird, da sonst der Brokkoli nicht richtig gart. Abkühlen lassen, dann die Ei-Brühe-Mischung unterrühren und alles in eine gefettete, mit Paniermehl ausgestreute Auflaufform geben. Mit geriebenem Käse bestreuen.
Bei 200 Grad Umluft ca. 45 Minuten im Ofen backen.



Brokkoli-Taschen

für 12 Taschen


ca. 1/2 Brokkoli, frisch oder TK
ca. 80 g Hähnchenbrust-Aufschnitt
ca. 50 g Emmentaler oder Gouda
100 g Frischkäse, natur oder mit Kräutern
Salz
Pfeffer
Muskatnuss, gerieben

125 g Magerquark
5-6 EL Rapsöl
etwas Salz
1 Ei
150 g Weizenmehl
50 g Vollkorn-Weizenmehl
1/2 TL Backpulver

Eigelb
etwas Sahne

Für den Quark-Öl-Teig in einer Schüssel den Quark mit 5 Esslöffeln Öl, Salz und Ei glatt rühren. Das Weizenmehl mit dem Backpulver mischen und auf die Quarkmischung sieben. Das Vollkornmehl ebenfalls darauf geben und alles verrühren - mit den Händen oder einem Knethaken. Die krümelige Masse kurz mit den Händen durchkneten und zu einer Kugel formen. In Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
Den Brokkoli in kleine Röschen teilen und diese waschen. Wenn möglich in einem Dämpfeinsatz ca. 6 Minuten (egal ob TK oder frisch) dämpfen, sonst in wenig Wasser ca. 4-5- Minuten dünsten. Abschütten und abkühlen lassen. In kleine Stücke schneiden.
Den Hähnchenbrust-Aufschnitt ebenfalls in kleine Stücke schneiden. (Wer es etwas würziger mag, kann stattdessen auch - wie im Oiginalrezept - Frühstücksspeck knusprig braten, auf ein Küchenpapier legen und in kleine Stücke brechen.)
Den Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Frischkäse mit Brokkoli, Käse und Aufschnitt vermischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche ausrollen. In 12 Dreiecke schneiden und diese nochmal möglichst dünn (ohne dass Löcher entstehen) auswellen.
In die Mitte einen Klecks der Käsemischung geben. Zwei Ecken mittig darüber zusammenführen und die Kanten zusammendrücken. Falls noch Platz ist, noch etwas Füllung in das entstandene "Fach" geben - im Gegensatz zu Blätterteiggebäck kann hier ruhig platzfüllend gefüllt werden. Dann die letzte Ecke ebenfalls hochklappen, sodass eine kleine Pyramide ensteht und Kanten andrücken. Darauf achten, dass die "Nähte" nicht zu dick werden, sonst sind sie nach dem Backen sehr knusprig.
1 Eigelb mit etwas Sahne verrühren. Die Taschen auf ein Backblech mit -papier setzen und mit der Ei-Sahne-Mischung bestreichen.
Die 12 Taschen bei 160 Grad 25 - 30 Minuten backen. Am Ende eventuell auf 180 Grad hochdrehen, damit sie eine schöne Farbe bekommen.


Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, Rezept Knöpfle-Brokkoli-Auflauf frei nach Wochenspeiseplan für 1-3-Jährige der FIT-KID "Gesund-Essen-Aktion für Kitas" der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und aus dem Blog Sekundentakt, Rezept für Brokkoli-Taschen (leicht abgewandelt): Lisa Nieschlag und Lars Wentrup "Anni kocht für Kinder" - 2012, S. 27

Montag, 26. Mai 2014

Vollkorn, oh, du Holde

Ja, eigentlich weiß ich es. Vollkorn ist besser. 
Gesünder. Besser für den Darm. Macht länger satt und verhindert Heißhunger-Attacken. Ich weiß, ich weiß.

ABER...

Bei manchen Sachen ist es ja kein Problem.
Vollkorn-Toast, statt hellem Toast - gerne.
Vollkorn-Brötchen statt Weizenbrötchen - schaff ich auch.
Aber - nur noch Vollkorn-Kuchen? Und Vollkorn-Kekse?
Oder noch schwerer: Vollkorn-Pfannkuchen? Vollkorn-Pizza? 
Und bei "nur noch Vollkorn-Nudeln" HÖRT DER SPASS AUF. Das will ich nicht. Das schaff ich nicht. Das geht einfach nicht.

Aber was wäre ich für ein besch...eidenes Vorbild, wenn der kleine Mann immerzu Vollkorn vorgesetzt bekäme, während die Großen nur die helle Variante essen? Das würde sicher nicht mehr lange ohne Protest gut gehen.

"Die Kunst, Vollkorn in den täglichen Speiseplan einzubauen, aber nicht zum fanatischen Vollwertköstler zu werden, liegt darin, die Speisen geschickt zu kombinieren und Vollkorn da einzusetzen, wo es keinen allzu starken Eigengeschmack entwickelt," so die Autorin von "Kinderernährung gesund & richtig" Gabi Eugster - Wie wahr! 

Ich habe festgestellt, dass schon die Optik viel ausmacht. Wenn man nicht sieht, dass man Vollkornnudeln vor sich hat, schmeckt es schon viel leckerer und weniger gesund - zumindest mir. Also gab es bis jetzt meistens eine kräftige Tomatensoße dazu. Aber das wird irgendwann auch langweilig...

Kurzum, ich bin immer auf der Suche nach Vollkorn-Gerichten, die uns schmecken. Der Koch ist was den Geschmack angeht noch kritischer als ich, was die Sache nicht einfacher macht. In der professionellen Küche kommt Vollkorn auch so gut wie nicht vor - außer vielleicht in Form von Vollkornbrot oder -brötchen. Für mehr muss man schon in der Groß-Großstadt wohnen oder eines der seltenen Bio-Vollwert-Restaurants finden. Ansonsten ist das wohl einfach nicht mehrheitsfähig. Zumindest nicht wenn es um zahlende Gäste geht.

Und leider hält sich der Ehrgeiz des Kochs in Grenzen, zuhause kreative "Vollkorn-Lösungen" zu finden. Also - muss ich ran.
Und habe bei der Recherche dieses, mit Verlaub, geile Rezept gefunden. Mal was ganz anderes, und man vergisst wirklich völlig, dass man da was mit VOLLKORN isst. Dazu noch Gemüse für den Junior in der Sauce versteckt - was will man mehr?



Vollkornnudeln mit Karotten-Erdnuss-Sauce


für Anderthalb Personen


200 g Karotten
1 kleine Zwiebel
15 g frischer Ingwer
Knoblauchzehe
1-2 EL Erdnussmus (ungesüsst) oder 50 g Erdnusskerne (geröstet und gesalzen)
2 EL Öl
200 ml Kokosmilch (ungesüsst) oder Sojacreme zum Kochen
1 Bio-Limette
200 g Vollkornspaghetti
Salz
ca. 10 Stiele frischer Kerbel oder 1- 2 TL getrockneter Kerbel
Pfeffer
1-2 Frühlingszwiebeln

Ich habe wegen der Verschluckungsgefahr für den kleinen Mann statt der Nüsse Erdnussmus verwendet. Die Anweisungen mit den Erdnüssen findet ihr in Klammern.

Die Karotten schälen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel fein hacken. Ingwer und Knoblauchzehe schälen und ebenfalls fein hacken. (Erdnusskerne hacken.)
Öl in einem Topf erhitzen und darin die Zwiebelwürfel glasig andünsten. Möhren, Ingwer und Knoblauch kurz mitbraten. (Die Hälfte der Erdnüsse unterrühren.)
200 ml Kokosmilch zugeben, 1 EL Erdnussmus unterrühren und mit Deckel ca. 10-12 Minuten bei kleiner Hitze kochen bis die Karotten weich sind. Immer wieder umrühren. Inzwischen die Vollkornspaghetti nach Packungsanweisung kochen.

Die Bio-Limette heiß abwaschen, trocknen und ca. 1 TL Schale abreiben und 1 EL Limettensaft auspressen. Den frischen Kerbel fein hacken. Die Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.
Die Karotten-Erdnuss-Sauce in ein hohes Gefäß geben und fein pürieren. So viel Nudelwasser dazugeben, dass eine cremige Sauce entsteht. Da der Ingwer nicht verkocht, bleiben kleine Ingwerstücke, auf die man manchmal draufbeisst - wer das nicht mag, sollte die Sauce nach dem Pürieren noch durch ein Sieb streichen.
Die Sauce mit Erdnussmus, Salz, Pfeffer, Limettenschale und -saft abschmecken. Nudeln in Teller geben, Sauce darüber verteilen und mit Frühlingszwiebeln (und gehackten Erdnüssen) bestreuen.

Ich habe meine Portion noch mit übrig gebliebenen Magic-Dust-Hähnchenstreifen ergänzt, was sehr gut gepasst hat.

Quellen: "Kinderernährung gesund & richtig" von Gabi Eugster - 2. Auflage 2012, "Darm mit Charme" von Giulia Enders - 2014, Fakten über Vollkorn, Rezept (etwas abgewandelt) von Essen & Trinken Für jeden Tag - Nudeln mit Möhrensugo