Donnerstag, 5. Juni 2014

Mein Reisefreund, der Hut

Der kleine Mann hat seine erste Flugreise hinter sich!
So eine Reise mit einem 2-Jährigen ist ja immer irgendwie Gedöns, egal ob mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug. 
Man will für möglichst viele Eventualitäten gewappnet sein - die Aussicht, für alle gewappnet zu sein, ist dann doch utopisch - und schleppt daher einen Haufen Sachen mit. 
Wenn man alles dabei hat, braucht man das Zeug natürlich nicht. Aber wehe, man hat etwas vergessen, dann wird das sicher gleich vom Schicksal bestraft...

Also packe ich für Italien auch so ziemlich alles ins Handgepäck, was man eventuell brauchen könnte, damit's nicht richtig blöd wird.
Das Stillsitzen bei Start und Landung fand der Junior nicht so toll, hat sich aber relativ gut ablenken lassen - auch mithilfe einiger sehr netter (ja bekanntlicherweise sehr kinderlieber) italienischer Mitreisenden. Und außer 10 Minuten Buch anschauen, war bei dem kurzen Flug gar keine Zeit, alle Ablenkungsmanöver einzusetzen - und zum Glück auch nicht nötig. Es gibt schließlich genug zu sehen auf so einem Flughafen und in einem Flugzeug. Außerdem ist der junge Mann sowieso eine kleine Rampensau (Das meine ich ganz liebevoll...!) und hat es gerne, wenn was los ist.

Blöd fand er dann aber die Fahrt vom Flughafen zum tatsächlichen Urlaubsort. Schon wieder angeschnallt stillsitzen...
Das muss man sich als Erwachsener ja auch mal vor Augen führen:
Angeschnallt im Autositz bis zum Flughafen (45 Minuten) - Mini-Pause - angeschnallt im Buggy bis zum Gate (1 Stunde) - Mini-Pause - angeschnallt beim Start (15 Minuten) - Pause, aber im engen Flugzeug (30 Minuten) - angeschnallt bei der Landung (15 Minuten) - Mini-Pause - angeschnallt im Buggy bis zum Parkhaus (15 Minuten) - angeschnallt im Autositz bis zum Ziel (1 Stunde)...
Macht für einen Tag 3,5 Stunden mehr oder weniger ständig angeschnallt still sitzen, ohne viel Bewegung - kein Wunder, dass man da als Kind irgendwann keinen Bock mehr hat.

Beim Rückflug hat der kleine Mann dann den kompletten Flug verschlafen. Schlau eigentlich, denn wie das abläuft, wusste er ja jetzt. Die restliche Rückreise haben wir dann in Deutschland mit dem Zug gemacht. Eigentlich besser als angeschnallt im Autositz, aber so richtig viel Bewegungsfreiheit halt auch nicht...

Mein Reise-"Rezept" diese Woche daher: ein Sonnenhut. Also für den mitreisenden Erwachsenen, nicht für das Kind.
Der hat uns auf der Rückfahrt nämlich vor einem Riesen-"Ich will JETZT NICHT MEHR reisen!"-Theater erster Klasse bewahrt.

Wie vielseitig so ein Ding mit ein bisschen Fantasie doch ist:
1. Kann man dem Junior den Hut aufsetzen - lustig, weil der viel zu groß ist.
2. Kann man mit dem Hut "Kuckuck!"-Verstecken spielen.
3. Kann man den Hut ins Gesicht ziehen und nach oben schnipsen - sehr lustig!
4. Kann man den Hut mit Salti nach oben werfen und versuchen, ihn auf dem Kopf landen zu lassen - AM ALLERLUSTIGSTEN weil es natürlich so gut wie nie klappt, und die Mama sich so richtig zum Affen macht.
5. Dient er als Notfall-Sonnenschutz für den Nachwuchs. (Wer hätte gedacht, dass in Deutschland tatsächlich doch die Sonne scheint...)

In diesem Fall ging es natürlich nicht um "Der Weg ist das Ziel" (die Zeit vor Ort war übrigens sehr schön...), aber schließlich wärs doch gut wenn man den Weg doch möglichst so hinter sich gebracht hat, dass man am Ziel nicht völlig fertig mit den Nerven ist...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen