Mittwoch, 18. Februar 2015

Ki-Ka-Kaiserschmarrn

Hab ich schon erwähnt, dass ich genug davon habe, die Kränk im Haus zu haben? Wir sind jetzt bei Woche fünf.
Es reicht. Wirklich.
Den kleinen Mann und den Koch hat es zuletzt als erstes umgemäht. Ich hab noch versucht, mich zu ducken und irgendwie da durchzukommen, ohne mich schon wieder anzustecken...kein Glück.
"Was soll ich nur machen?" hab ich irgendwann zwischendrin halb verzweifelt meine Mutter gefragt. "Eine Krankenschwester engagieren und ausziehen."
Ja, hätt ich vielleicht machen sollen.
Aber Mann und Kind krank verlassen? Das pack ich nicht.

Also, haben wir jetzt halt alle zusammen auch noch die Grippe gehabt. Fieber neben Fieber, neben fertig-nach-dem-Fieber hingen da nebeneinander auf der Couch.
Keine Lust, Kraft oder Inspiration, um ein Rezept für mitkindundkoch zu produzieren.
Stattdessen nehme ich Euch jetzt mal zu dem einen Freitag zurück. Dem einen, als es es uns noch recht gut ging. Und wir noch richtig was schmecken konnten.


Von Herrn Schuhbeck (und seiner Ingwer-Besessenheit) kann man ja halten was man will - aber manche Sachen kann er einfach. 
Nein, er hat noch nie für uns gekocht... Also gut, ich formuliere es anders: Manche seiner Rezepte sind einfach saugut. Deutsch/österreichische Klassiker nämlich. Semmelknödel zum Beispiel. Spätzle in verschiedenen Variationen. Oder eben Kaiserschmarrn.

Und das ist schließlich ein Gericht, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern kann. Außerdem eine wunderbare Gelegenheit, das neu erworbene Wissen übers Eischnee-Schlagen anzuwenden!


Zutaten:

Kaiserschmarrn

für 3-4 Personen

120 g Mehl
1/4 Liter Vollmilch
Eier
Vanilleschote oder Vanillezucker
5 EL Butter
1-2 EL Zucker
etwas Salz
1 unbehandelte Zitrone
Puderzucker
ev. Rosinen und/oder gehobelte Mandeln und/oder Rum/Amaretto

Braune Butter herstellen: 2 EL Butter in einem möglichst kleinen Topf bei milder Hitze langsam zergehen lassen. Oben setzt sich nach einer gewissen Zeit Molke (Schaum) auf der Oberfläche ab. Die Butter ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis sich die Molke abgesetzt hat und am Boden gebräunt ist. Ein Sieb mit einem Stück Küchenpapier auslegen, die Butter durchgießen. (Braune Butter hat ein besonders intensives, feines Aroma. Man kann diesen Schritt aber auch weglassen und einfach flüssige Butter benutzen.)

Eier trennen. Mehl und Milch in einer kleinen Schüssel mit einem Schneebesen glatt rühren, ohne Klümpchen. Zitronenschale nach Belieben abreiben. Die Eigelbe, etwas Vanillemark (oder -Zucker), braune Butter und 1 Prise Salz und etwas Zitronenschale unterrühren. 
Wenn man den Kaiserschmarrn nur für Erwachsene macht, kann man 1-2 EL Rum oder Amaretto dazugeben. Außerdem kann man den Teig mit Rosinen und/oder Mandeln verfeinern.
Das Eiklar mit 1 EL Zucker und 1 Prise Salz mit einem Handrührgerät steif schlagen. Portionsweise unter den Teig heben.

Backofen auf Grill vorheizen. In einer beschichteten Pfanne mit feuerfestem Griff 1 EL Butter zerlassen, Teig hineingeben und ca. 2 Minuten bei mittlerer Hitze ohne Rühren bräunen. Pfanne unter dem Grill auf der untersten Schiene ca. 3 Minuten hell durchbacken. Ofenhandschuh oder Topflappen holen und Pfanne vorsichtig aus dem Ofen nehmen.

Teig aus der Pfanne auf ein Brett stürzen und mit zwei Gabeln vorsichtig in große Stücke reißen. 2 EL Butter in die Pfanne geben (und - wer es süß mag - mit 1 EL Zucker karamellisieren lassen). Die Schmarrn-Stücke darin goldbraun anbraten.
Nach Belieben mit Puderzucker bestäuben. Bei uns gab es dazu Apfel-Birnen-Kompott (ohne Zuckerzusatz).


Quellen: Alfons Schuhbeck, "Schuhbecks Kochschule" - 2006

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen