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Montag, 25. Juli 2016

DIY-Geschenke - Teil 3: Männer+Frauen

Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?
Nein, zum Glück nicht, auch wenn ich finde, dass dieses Jahr besonders schnell vorbei rast... Aber bis August ist noch Kirschenzeit, und in diesem Jahr habe ich es unglaublicherweise mal wieder geschafft, voraus zu denken... 


Eines der ersten Dinge, die der Koch und ich selbst gemacht und zum Weihnachtsfest verschenkt haben, war Kirsch-Likör. Und was habe ich mich nach Ende der Still-Zeit über die eine Flasche gefreut, die für uns noch übrig geblieben war! (Oh Mann, über 3 Jahre ist das jetzt schon wieder her...)

Wie befriedigend, finde ich: eine halbe Stunde Arbeit, einfach nur warten, und heraus kommt etwas Eigenes, nur durch Zeit und ein paar wenige Zutaten erschaffen. Dann noch in hübsche Flaschen abfüllen, beschriften - und angeben!

Der Kirschbaum in unserem eigenen Garten hat uns dieses Jahr ganze vier (nein, leider kein Schreibfehler...) Früchte geschenkt, aber glücklicherweise gibt es da ja noch Profis, denen nicht die ganze Ernte ausfällt... was'n Sommer!


Kirsch-Likör

Zutaten:

ca. 1 kg Kirschen, wenn es weniger sind ev. durch eine Packung getrocknete Kirschen ergänzen
ca. 200 ml dunkler (oder weißer) Rum
1-1,5 l Rotwein, trocken
1 Stange Zimt
1/2 Vanilleschote
etwas Zucker

Stängel entfernen, Kirschen gut waschen (nicht entkernen), solche mit Löchern und braunen Stellen aussortieren. Vanilleschote längs aufschlitzen. In ein Gefäß/Flasche mit weitem Hals geben, Zimt und Vanille dazugeben und alles mit Flüssigkeit vollständig bedecken. Flasche verschließen, damit der Alkohol sich nicht verflüchtigt.
Die Flasche etwa 8 Wochen an einen warmen Ort, ggf. an ein sonniges Fenster, stellen. Immer mal wieder schwenken und kontrollieren, dass die Kirschen mit Alkohol bedeckt sind.
Danach alles durch ein Tuch geben, Zimt und Vanille entfernen und die Kirschen durch das Tuch gut auspressen.
Ansatz probieren. Je nachdem wie süß man den Likör haben möchte, den Ansatz mit Zucker erwärmen bis der Zucker sich aufgelöst hat. Wenn man den Kirschgeschmack intensivieren will, etwas einkochen lassen. Dann geht allerdings etwas Alkohol verloren. Wer den Likör dann noch stärker haben möchte, kann danach Rum, Wodka oder Kirschwasser dazu geben. Abdecken und noch 1 Tag ruhen lassen. In Flasche(n) abfüllen und gut verschließen - wenn möglich mit einer Schrumpfkapsel. Die gibt es im Fachhandel: eine Plastikkappe für verschiedene Flaschenhals-Größen, die mit einem Haartrockner um den Korken geschrumpft wird und so die Flasche absolut luftdicht verschließt.

Montag, 27. Juni 2016

Serie: The big 20 - Folge 11: Kiwi

Im Winter gab es Äpfel, Äpfel, Äpfel. Die sind wertvoll, lecker, vielseitig. Aber ein bisschen Abwechslung brauch ich ab und zu einfach. Nur sehr viel schmackhafte Alternativen gibt es in der kalten Jahreszeit eben einfach nicht. 
Der Winter liegt definitiv weit hinter uns, der Blick aus dem Fenster verrät momentan aber nicht unbedingt die Saison...
Kiwi kommt zwar zugegebenermaßen von weit her, aber dafür schmeckt sie immer gut
"Eine einzige Kiwi deckt den Tagesbedarf eines Kindes" an Vitamin C - ein Erwachsener braucht dafür zwei. Das schaffen wir mit der Ernte der Früchte in unserem Garten (noch) lange nicht, dank dieses Schiet-Wetters... also muss der grüne Exot aushelfen.

Der Junior lässt sich von der Tatsache, dass es "schon wieder Gewitter" gibt, natürlich nicht vom Eis essen abhalten. Letzte Woche, als tatsächlich kurz mal echtes Sommerwetter war, erzählte er freudestrahlend nach dem Kindergarten:
"Wir waren heute Eis essen."
"Oh, cool. Und, was hast du genommen?"
"Vanille. [Pause] Uund, weißt du, was Lina genommen hat?"
"Nee, was denn?"
"Schwarzer Teller."
Ich pruste unfreiwillig. "Stracciatella, meinst du."
"Ja, Schwazzatella."

Herrlich, aber auf Dauer quält mich das schlechte Gewissen ob des enormen Fertig-Eis-Konsums... Wie gut, wenn ich da eine Alternative im Tiefkühler habe, die ich im jederzeit reinen Herzens geben kann. Der Nachwuchs fand das gefrorene Obst, zum Glück!, sogar ohne Schoko-Glasur sauer-lecker.


Kiwi-Schoko-Eis am Stiel

Zutaten:

grüne oder gelbe Kiwi
dunkle (70 %) Schokolade
etwas Butterschmalz oder Butter oder Palmin

Kiwi schälen und in etwa 1,5 cm breite Scheiben schneiden (quer). Schokolade mit ein wenig Fett (für den Glanz) im Wasserbad schmelzen.
Holz-Eis-Stiele bereit legen oder Schaschlik-Holzspieße halbieren. Je eine Kiwi-Scheibe so aufspießen, dass es wie ein runder Lolli aussieht. In die Schokolade tauchen und abtropfen lassen.
Spieße am Besten in einen Styropor- oder Schaumstoff-Block (z.B. einen Schwamm) stecken und trocknen lassen. Dann ins Tiefkühlfach stellen.


Bereits bei "mit Kind und Koch":
Apfel-Kiwi-Kaltschale


Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, Rezeptidee von alldaychic

Dienstag, 15. Dezember 2015

DIY-Geschenke - Teil 2: Frauen

Bevor ich selbst im ultimativen Weihnachtsstress versinke... nach Teil 1 der selbstgemachten Geschenkideen schnell noch was für die Frauen.

Irgendwie sehr passend, denn bisher sind wir noch nicht dazu gekommen, auch nur einen Schluck Glühwein zu trinken. Das Wetter hat uns aber auch nicht gerade dazu ermuntert... 
Aber die Hoffnung auf weiße Weihnacht stirbt bekanntlich erst am 24.12. gegen 18 Uhr... und falls es wieder nicht klappt, und sich die Lust auf warmen Glühwein in der warmen Weihnachtsstube in Grenzen hält (ich grübele noch, welches ärmelose Teil ich habe, das anständig-festlich genug ist) kommt diese Idee hier.

In unserem Familien- und Bekanntenkreis sind es oft die Frauen, die sich auf den Aperitif freuen. Also wer eine volljährige Sie kennt, die gerne Glühwein und Sekt trinkt, dem empfehle ich:  Glühwein-Sirup.

Das letzte Mal haben wir das Stöffchen als kleines Hochzeitsgeschenk in der Weihnachtszeit gemacht. (Ihr Lieben, bald habt ihr 1. Hochzeitstag, Glückwunsch!)  Uns wurde berichtet, dass er sich prima zum Anstoßen an Heiligabend gemacht hat. 
Also, Glühwein machen oder kaufen, zum Sirup einkochen und ab in eine hübsche Glasflasche. Dazu wieder mal ein liebevolles Etikett und... voila!

So, inzwischen ist mir das zweite Blech Plätzchen fast verbrannt... Das hab ich nun davon, dass ich wieder alles gleichzeitig mache. 
Macht es besser! *zwinker* 
Viel Spaß beim Schenken!  

Glühwein-Sirup

Zutaten:

1 Vanilleschote
650 ml Glühwein (Rotwein mit Glühweingewürz oder fertig gekauft)
100 ml Orangensaft, frisch gepresst
250 g Zucker

Dazu: trockener Sekt, etwa 1 TL Sirup pro Glas


Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark mit dem Messerrücken herauskratzen. Glühwein gemeinsam mit der Vanille, Orangensaft und Zucker in einem nicht zu schmalen Topf verrühren.

Alles aufkochen und bei starker Hitze unter regelmäßigem Rühren auf etwa 250 ml einkochen. Der Sirup sollte bereits leicht zähflüssig sein, wird aber in kaltem Zustand noch dicker.

Inzwischen eine Glasflasche oder -Gefäß mit kochendem Wasser ausspülen.
Nach dem Abkühlen die Vanilleschote entfernen und Sirup in die Flasche einfüllen.



Quelle: essen & trinken spezial "Süße Weihnachten" - 2010, eine Sammlung von Freebies (Etiketten & Co) gibt es beim Kuriositätenladen

Montag, 14. Dezember 2015

DIY-Geschenke - Teil 1: Männer

Auf die Gefahr hin, dass hier Menschen mitlesen, die in den Kreis derer gehören, die von uns zu Weihnachten beschenkt werden, also: *zwinker* Spoiler alert!
Wir verschenken gerne Selbstgemachtes. Ich weiß, ein Haufen Machenlasser denkt jetzt: "Ooch nöö! Noch so Selbermacher..." 
JA. Wir stehen dazu. Uns macht es mehr Spaß, Geschenke mit Liebe und Zeit - und manchmal auch ziemlich viel Augenzwinkern - zu versehen, als nur die EC-Karte über die Theke zu reichen. 
Irgendwie fällt mir persönlich da auch immer mehr ein, als wenn ich - wie diesen Samstag ziemlich erfolglos - durch die Geschäfte tingel, gemeinsam mit der halben Welt... Es gibt mir einfach mehr Raum, mich auszudrücken, meine Liebe, Freude, Dankbarkeit für die Menschen um mich herum. So. So viel Missionarisches.

Noch dazu: Blogs sind für DIY-Geschenke ein Segen. Unerschöpfliche Ideenpools, Quelle für jede Menge Freebies (kostenlose Downloads von Vorlagen, Bastelanleitungen etc.) und Erfahrungsberichte aus erster Hand.

Stand heute sind es noch 10 Tage bis Weihnachten, falls jemand also noch ein Männer-Geschenk sucht, empfiehlt der Koch:
"Magic Dust"-Gewürzmischung

Warum ist die so toll, dass sie den Namen "Magischer Staub" verdient hat? Das Urgestein der Grillgewürze ist absolut rund und passt somit zu sämtlichen Sorten Fleisch und alles was mit Kartoffeln zu tun hat. Besonders geeignet deshalb für den Prototyp Mann, der gerne Fleisch isst (also fast JEDER) und gerne grillt.

Wenn man die 9 Zutaten zusammen hat, ist die Sache sehr schnell gemacht: Mischen - abfüllen - fertig.

Die orangefarbene Gewürzmischung ist ein Pulver, d.h. man kann sie in einem kleinen (Einmach-) Glas oder einer Gewürzdose verschenken (vielleicht sogar mit einem schönen - ausgedruckten - Etikett...)  oder in kleiner Menge auch in einem Papier-Teefilter, den man oben zubindet.

Anwendungs-Empfehlungen für den Beschenkten:
  • Salat mit Magic Dust Hähnchenstreifen
  • Spare Ribs
  • Pulled Pork
  • Schweinenackensteaks
  • Hähnchenspieße
  • Würziger Schweinebraten oder Putenbrust
  • Süßkartoffel-Pommes
  • Maultaschen
  • Bratkartoffeln
 It's Magic... Viel Spaß beim Schenken!


Eine Sammlung von Freebies (Etiketten & Co) gibt es beim Kuriositätenladen

Donnerstag, 17. September 2015

Johannisbeer-Chutney

Ich wollte so was ja früher nie hören. Oder eher: glauben, dass man so was schmeckt. Aber seit wir unseren eigenen Johannisbeer-Strauch im Garten haben, weiß ich: Es ist was ganz Besonderes, die direkt vom Strauch zu pflücken und zu essen. Die Sonne, die den ganzen Tag auf die Früchte geschienen und die Beeren hat reifen lassen, die schmeckt man.

Für das Chutney reicht die Ernte bzw. das was davon übrig bleibt, nachdem der kleine Mann sich bedient hat, noch nicht. Außerdem sind sie weiß. Aber Inspiration waren sie. 
Jetzt kam mir das Rezept wieder in den Sinn weil ich heute eine kleine Schüssel rote Johannisbeeren übrig hatte, die der kleine Mann partout nicht mehr essen wollte. 
Schade drum, und vielleicht wird das Wetter ja doch noch ein bisschen sommerlicher und wir grillen nochmal. (Vielleicht werden dann auch die Tomaten, die ich gepflanzt habe, doch noch was. Ist das normal, dass die so spät erst rot werden...?)

Ich gebe zu, Bockshornklee-Saat hat nicht jeder zuhause. Aber solche Gewürze, zum Beispiel von Ingo Holland und Konsorten, gibt es mittlerweile in vielen Spezialitäten-Läden. (Selbst im beschaulichen Weinheim...) Und wer mal auf die Inhaltsstoffe von Mischungen wie Raz el Hanout etc. schaut, wird sie oft dort finden. 

Sie geben dem Chutney neben der kräftigen Säure der Johannisbeeren eine herzhafte Note und zusammen mit den anderen Gewürzen *Angeberjargon* eine unvergleichliche Tiefe, die sehr gut zu kräftigem Fleisch passt. (Wir haben es heute zu Gulasch gegessen.) Und selbst die Nelke harmoniert echt gut - die hatte ich beim ersten Ausprobieren nur unter größter Skepsis dazugegeben, ich bin nämlich empfindlich bei "Weihnachtsgeschmack" außerhalb von Plätzchen.
Es lohnt sich also!

Und ist das jetzt auch etwas für Kinder??! Naaa ja. Sagen wir mal so: Der kleine Mann hat mal probiert. Weil er eigentlich fast alles probiert, was wir für ihn kochen (oder andere: im Kindergarten, in dem er diese Woche das erste Mal "Essen von Fremden" isst, hat er bis jetzt wohl auch alles versucht). 
Aber seine Aussage "Das schmeckt ein bisschen gut" kommt so ziemlich mit Herrn Bioleks "interessant" gleich. Heißt: Danke, aber: nein danke.

Zutaten:

2 Schalotten oder kleine rote Zwiebeln
ca. 350 g rote Johannisbeeren
ca. 40 ml weißer Balsamicoessig
ca. 10 ml roter Balsamicoessig
ca. 25 g brauner Zucker
1 gestrichener EL Bockshornklee-Saat
1 ganzer langer Pfeffer
3 Körner Piment, ganz
1 ganze Nelke
Salz
etwas Butter
ev. 1 Prise Cayennepfeffer

Schalotten fein würfeln. Johannisbeeren waschen und von der Rispe abstreifen. Bockshornklee-Saat in einer Pfanne (ohne Fett) langsam rösten, bis sie leicht duftet. (Ohne Rösten wird sie ziemlich bitter.) Gewürze in einen Papier-Teefilter (oder in ein Tee-Ei o.ä.) geben. In einem kleinen Topf etwas Butter schmelzen lassen und Zwiebeln anschwitzen. Zucker darüber streuen und karamellisieren lassen. Mit Essig ablöschen. Beeren und Gewürzsäckchen dazugeben.
Das Chutney aufkochen und dann etwa 30 Minuten (ohne Deckel) leicht köcheln lassen. Gewürzsäckchen nach 20 Minuten herausnehmen. Das Chutney ist fertig wenn es eine dickliche Konsistenz hat. Mit Salz und, wer einen kleinen scharfen Kick möchte, mit 1-2 Prisen Cayennepfeffer abschmecken (Vorsicht, heiß!). Falls es zu dick wird, kann man etwas Apfelsaft oder Wasser dazugeben.

Fürs Grillen kann man das Chutney auch ein paar Tage vorher vorbereiten und dann kochend heiß in ein steriles Einmachglas füllen und zuschrauben.


Quellen: Rezept frei nach lecker.de und Harissaliebe (Blog mittlerweile gelöscht), Gewürzkunde nach Ingo Holland, "Gewürze" - 2006

Montag, 26. Januar 2015

Kartoffelsuppe für Eilige

Eigentlich wollte ich das Rezept erst "Kartoffelsuppe für Faule" nennen, aber das stimmt nicht wirklich. 

"Für Eilige" stimmt allerdings auch nur, wenn man davor ein bisschen Zeit investiert hat. Schnell geht es nämlich nur deshalb, weil man die Suppe aus fertigem selbstgemachten Kartoffelpüree macht.

Deshalb schmeckt sie auch einfach weit besser als aus der Tüte oder der Dose, geht dann halt aber rucki-zucki viel schneller als die übliche hausgemachte von Null an.
Also quasi selbstgemachtes Convenvience-Food. Ohne Zusatzstoffe. Ohne Quatsch.
Und es entsteht genau die helle, cremige Kartoffelsuppe, die ich so liebe.

Außerdem ist das endlich mal eine gescheite Weiterverarbeitung für Kartoffelbrei!
Dazu kommt noch: Der kleine Mann kann den nicht leiden. Kartoffelsuppe aber schon. Noch ein Grund mehr!


Zutaten:

Kartoffelpüree

1 kg mehlig kochende Kartoffeln
1/4 Liter Vollmilch
2 EL Butter
etwas geriebene Muskatnuss
Salz

Die Kartoffeln waschen, schälen und in große Stücke schneiden. Mit 1 TL Salz und etwas Muskat, mit Wasser knapp bedeckt zum Kochen bringen und mit Deckel ca. 15 Minuten kochen. Wasser abgießen. Zu den Kartoffeln im Topf die Hälfte der Milch und die Butter geben und wieder auf die abgedrehte, noch warme Herdplatte stellen. Mit einem Kartoffelstampfer (oder in einer -presse) zerdrücken. (Niemals mit dem Pürierstab! Warum? Siehe hier.) Mit einem Schneebesen cremig rühren, dazu nach Bedarf Milch dazu geben, bis eine geschmeidige Masse entstanden ist.
Mit Salz und Muskat abschmecken.

Das Kartoffelpüree kann man im Kühlschrank ca. 3-4 Tage aufbewahren.

Kartoffelsuppe

Reste von selbstgemachtem Kartoffelpüree
etwas Sahne
etwas Wasser (oder Gemüse- oder Hühnerbrühe)
Pfeffer
Salz
etwas getrockneter, gerebelter Majoran

Das Kartoffelpüree mit Wasser (oder Brühe) und Sahne verdünnen, bis die gewünschte Suppen-Konsistenz erreicht ist. Mit Majoran vorsichtig erhitzen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. 

Montag, 29. Dezember 2014

Zauberkuchen

Der Weihnachts-Marathon ist geschafft!
Jedenfalls für uns. Begonnen haben wir dieses Jahr schon am vierten Advent, denn in unseren Patchwork-Gefilden reichen drei Feiertage einfach kaum, um alle Lieben unter einen Nikolaus-Hut zu bekommen... 

Die Geschenke sind ausgetauscht, die kleinen familiären Querelen auch - aber auch viele Zuneigungs-Bekundungen - und es war rummelig aber sehr gemütlich.
Und der erste Schmaus am 4. Advent in Form eines Brunchs war auch sehr fein. Genauso wie die Nachfolgenden.

Wie immer war es viel zu viel, aber die Reste haben uns über die Tage bis zu den Feiertagen gebracht. Und da kam ja noch genug Gekoche. Und manche Sachen waren nicht nur geschmacklich wiederholenswert, sondern machen auch optisch viel Freude und Vorfreude auf Weihnachten.

Also, wer von Euch (unwahrscheinlicherweise) jetzt noch Zeit und Lust zum Backen hat und die Verwandten bei der nächsten Gelegenheit echt verblüffen möchte, für den ist der 'Zauberkuchen' genau das Richtige. Oder ihr müsst es Euch halt bis nächstes Jahr merken.

Wer sich viel in Back-Blogs herumtreibt, für den ist es vielleicht nix Neues. Aber ich kannte es noch nicht. Und war echt so "Hä?!"
Und genau dieselbe Reaktion kam von unseren Gästen: "Wie geht das denn???"

SO geht das!

Wir wünschen einen guten Rutsch!

Zweifarbiger Rührkuchen

Zutaten:

Teig 1

Eier
300 g Zucker
300 g Mehl
200 ml neutrales Öl
200 ml Milch
1 Päckchen Backpulver
1 EL Kakao
1,5 TL Lebkuchengewürz

Die Teigmenge hängt vom verwendeten Plätzchenausstecher ab - wenn dieser relativ flach ist, kann auch die halbe Teigmenge ausreichen.


Teig 2

Eier
300 g Zucker
300 g Mehl
200 ml neutrales Öl
200 ml Milch
1 Päckchen Backpulver


Ofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Kastenform fetten und mit Semmelbröseln ausstreuen. Eier und Zucker weiß-schaumig schlagen. Öl unterrühren. Backpulver, Kakao und Gewürz mit Mehl vermischen und abwechselnd mit Milch unterrühren, bis ein glatter Teig entstanden ist.
Teig in der Kastenform 40-50 Minuten backen, bis der Teig gerade durch ist. In der Form auskühlen lassen.

Wir haben natürlich keinen Kürbisausstecher wie im Originalrezept verwendet, sondern einen Tannenbaum. Der Ausstecher sollte möglichst viel des Kuchen-Querschnitts ausstechen, aber unter der oberen Kante des Kuchens bleiben. Außerdem muss man den ausgestochenen Teig unten in die Form stellen können, eine komplett runde Form ist also schwierig.

Den dunklen Kuchen in dicke Scheiben schneiden und ausstechen. In derselben Reihenfolge wieder mittig in eine gefettete, ausgestreute Kastenform setzen.
(Den dunklen Teig haben wir am Vortag gebacken, und die Form mit Alufolie abgedeckt. Die gebackenen Teigreste haben wir getrocknet und werden sie zu einem Silvester-Trifle verarbeiten.)

Den hellen Teig genauso wie den dunklen Teig herstellen. Vorsichtig neben den gebackenen Teig in die Form gießen, am Besten abwechselnd links und rechts, sonst wird der dunkle Teig verschoben.
Wieder ca. 40-50 Minuten backen und in der Form auskühlen lassen.

Vor dem Servieren mit einer Puderzucker-Schneehaube bestreuen.

Und dann den AHA-Effekt genießen!


Quellen: Rezeptidee von sheknows.com

Dienstag, 28. Oktober 2014

Warum ich so blogge wie ich blogge

Mich nervt das echt. Was manche Bloggerinnen so rausposaunen in die Welt. Was sie für erzählenswert halten. Und wie sie einem das Gefühl geben, Muttersein hieße, den ganzen Tag perfekt zu sein und alles selbst zu machen, weil es nur dann wirklich "richtig" ist.

Ich hab in letzter Zeit etliche Abonnements wieder abbestellt. Weil ich keine Lust mehr habe. Auf den 25. "Das haben wir am Sonntag alles *pädagogisch wertvolles* gekocht, gebastelt und unternommen"-Artikel.
Sabine Maus (ELTERN 11/2014) hat schon recht mit der Frage: "Was denn noch alles?" Was wollen die mir denn weismachen? Dass das alles zum guten Mutter-Sein dazu gehört? Dass man das alles selbstverständlich-mal-eben-so wuppt? Und dann noch nebenbei darüber bloggt?

"Aber du schreibst doch auch einen Blog. Du meinst doch auch, dich mitteilen zu müssen. Mit welchem Recht meinst du denn bitte, du wärst anders?"

Weil ich es eher behandle wie ein Tagebuch. Ich nutze es nicht zur übertriebenen Selbstdarstellung, zur Präsentation meiner neuesten (gesponserten) Küchengeräte-Errungenschaften, gehäkelten Mützchen oder tollen Taten als Mutter. Versteht mich nicht falsch, all das hat seine Berechtigung. Die Frage ist nur, ob man es so präsentieren muss.
Wenn ich in meinem Tagebuch nicht ehrlich bin, wo dann?
Mir ist es wichtig, authentisch zu sein. Als Mutter. Und als Autorin.
Klar, ein Blog ist kein Ort, an dem man vor allem seine eigenen Schwächen präsentiert. Ein Blog ist eine Form der Selbstdarstellung. Und die entspricht vom Prinzip her eben nie der Realität. Aber wenn er gut ist, wenn er - für mich - wirklich interessant ist, dann muss er auch Schwächen zeigen. Ich will nicht nur die Hochglanzfotos sehen.

Andererseits gab es solche "Angeber-Mütter" doch auch schon immer: Die auf dem Spielplatz mit der neuesten selbstgenähten Tasche, den Muffin-Kunstwerken ("Die hast Du wirklich selbst gebacken?! Wann denn?") und den besten Erziehungstipps aufwarten. Meine Vermutung: Weil sie die Bestätigung anderer Mütter brauchen, dass sie eine Super-Mama sind. (Eine Bestätigung, die sie vielleicht zuhause nicht bekommen?) 
Und manche davon tummeln sich statt auf dem Spielplatz heute eben in der Blogosphäre. Meine zweite Vermutung: Sie müssen verdammt früh aufstehen, um das alles zu schaffen. Auf Dauer ganz schön anstrengend. Und dafür bin ich schlicht und einfach zu faul. Und setzte meine Prioritäten anders.

Ich bin nicht toller als andere Mütter.
Ich blogge nicht, weil ich das Muttersein besser kann als andere Mütter.
Um mich selbst zu zitieren: Ich blogge, weil es MIR Spaß macht.
Weil ICH das Leben mit Kind festhaltenswert finde (für mich, für den kleinen Mann, und alle, die es interessiert.)
Und ICH das Leben mit Koch erzählenswert finde. Mir fällt kein anderer Beruf ein, in dem Nicht-Profis zum Teil auch tägliche Übung haben. Ein Beruf, bei dem die meisten Menschen viele Bilder im Kopf haben. Mitreden können und wollen. Für mich Grund genug, zu erzählen, was ich erlebt und gelernt habe, seit ich mit einem Koch unter einem Dach lebe.

Gutes Stichwort: Leben.
Ich lebe. Und manchmal (oder öfter) erzähle ich davon in einem Blog. Ich lebe nicht, um zu bloggen.
Ich schreibe über die Dinge, die mich ohnehin beschäftigen.
Ich blogge über Dinge, die ich selbst schon im Internet oder in Büchern gesucht und nicht gefunden habe.
Aber natürlich kriegt so etwas auch "Triebe." Es sprießen Ideen. Mit Ernährungspsychologie und den Big 20 hätte ich mich ohne den Blog sicher nicht so intensiv beschäftigt.

Aber ich glaube, ich kenne meine Grenzen. Ich habe keine Fotos auf meinem Blog, weil ich nicht auch noch Hobby-Fotografin bin. Und ich der Ansicht bin, wenn man etwas nicht richtig gut kann und/oder dabei Spaß hat, dann lässt man es lieber. (Auch wenn ich deshalb in der Blog-Welt vermutlich nie berühmt werde...)
Ich habe mal ein Seminar zum Thema Zeitmanagement besucht. Der erhellendste Satz: Wir haben alle gleich viel Zeit. 24 Stunden am Tag. Der Satz "Ich habe keine Zeit" ist also eigentlich Quatsch. Jeder hat gleich viel Zeit zur Verfügung. Es ist nur die Frage, wofür wir sie verwenden.
Eins ist klar: Wenn ich blogge, mache ich etwas Anderes nicht.
Bei der Lektüre so manchen Blogs frage ich mich, genauso wie Frau Maus: Wann macht die das alles? Was macht sie dafür nicht? Und wofür ist das alles gut?

Wenn mich eine Tätigkeit glücklich macht, ich mich mit etwas beschäftige, was mir Freude bereitet, dann ist das gut. Die Kunst des Lebens (OHA!) besteht doch wohl irgendwie darin, ein Gleichgewicht zu finden zwischen den Dingen, die einen glücklich machen, und dem was man machen muss. Und wenn man das, was man machen muss, auch noch so gestalten kann, dass es möglichst angenehm ist, hat man schon viel erreicht.

Mir tut das Bloggen gut. Die Reflektion. Der Ansporn, mich mit etwas zu beschäftigen, es so zu recherchieren, dass ich es zu Papier bringen kann. Und das Gefühl habe, ein Stück weiter zu sein. Und das mit Anderen, die es vielleicht auch interessiert, zu teilen.
Wenn es das nicht tut, wenn es vor allem darum geht, mich vor anderen gut aussehen zu lassen, dann - finde ich - sollte man es tatsächlich lieber sein lassen. Süchtig nach Applaus zu sein, ist sicher nie gesund.

Vielleicht ist mein Anspruch auch zu journalistisch. Wenn Mami bloggt  - ja, ich bin jetzt mal bitterbös - dann ist das eben nicht immer für alle Welt interessant. Sondern manchmal ganz schön belanglos. 
Ich bin keine Mami. Und will auch keine sein. Und trotzdem ist mir bewusst, dass auch meine Ausführungen nicht für alle Welt interessant sind. Aber die Hoffnung bleibt, dass ich nicht dazu beitrage, dass "Mütterblog" ein Schimpfwort wird.

Für mich ist eine genaue Beschreibung des Tagesablaufs einer anderen Familie (mit Uhrzeiten!) inklusive Anziehen, was es zum Frühstück gab und wann mit welchem Transportmittel zur Kita aufgebrochen wurde... einfach zu viel Information. (Schon dieser Satz, um es zu beschreiben, ist mir zu lang!) Aber vielleicht sieht die Leserschaft von "Tina", "Lisa" und "Laura" das ja anders. Vermutlich.


Quelle: ELTERN 11/2014, Kolumne von Sabine Maus: "Was denn noch alles? In immer mehr Mütterblogs wird vorgeführt, wie der perfekte Familienalltag aussehen kann. Das ist nicht nur schön - trotz der hübschen Fotos"

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Selbstgemachte Zitronenlimonade mit Xylit

Der Sommer ist vorbei... *schnief*

Bin ich froh, dass wir endlich mal unseren Jahresurlaub genau zur richtigen Zeit gemacht haben, als ausnahmsweise in Deutschland Sommer war.

Als Abschieds-Gruß, und weil ich nach meinem Artikel über Xylit fest entschlossen bin, von der Theorie in die Praxis zu kommen, dieses Rezept. 

Obwohl ich eigentlich gar keine Lust drauf habe. Der kleine Wicht (JAHA!) schüttet nämlich gerade mit Vorliebe Getränke auf dem Esstisch aus. Am liebsten roten Traubensaft. Um zu gucken, wie lange Mamas Unterlippe zittert, bevor sie EXPLODIERT!
Ich schneide mir also damit ins eigene Fleisch. Nein, anders. Anders betrachtet: es gibt mir Gelegenheit, Geduld und Gelassenheit zu üben. GenauDas muss ich mir nur sagen, wenn ich das Glas ansetze.

Und dann genießen. Die schmeckt nämlich einfach viel besser als gekauft! Finde ich zumindest. Und der kleine Mann war auch sehr angetan.
Auch wenn ich 2 Anläufe gebraucht habe, weil ich beim ersten Mal super-bittere Zitronen erwischt habe...klar, bei so wenig Zutaten muss das Grundprodukt stimmen.
Den Trick mit den Rosinen habe ich übrigens aus einem afrikanischen Kochbuch. Rausgeschmeckt hab ich das jetzt nicht - und betrachte es deshalb eher als Glücksbringer. 

Der Koch wiederum sagt er schmeckt raus, dass sie mit Xylit statt Zucker gemacht ist. Aber es gibt auf jeden Fall keinen penetranten Süßstoff-Nachgeschmack. Als Xylit-Obergrenze für den Junior hab ich jetzt mal max. 10 g zum Einstieg gewählt, also höchstens 1 Glas pro Tag.

Und ja. Ich hab die Zitronen gerollt. Ich glaub da immer noch dran.


Zutaten:

3 mittelgroße Zitronen mit verzehrbarer Schale
ca. 50 g Xylit
1 l Wasser
1 Prise Salz
eine Handvoll Rosinen


1 Zitrone waschen, trockenreiben und die Schale abreiben. Alle Zitronen gründlich auspressen. Etwas mehr als die Hälfte des Xylit in etwas warmem Wasser komplett auflösen. Den Saft mit dem restlichen Wasser und der Zitronenschale in einen Krug geben. Eine Prise Salz, Rosinen und Xylitsirup hinzufügen und gut umrühren. Einige Stunden (oder über Nacht) kalt stellen. In ein Sieb ein Küchen- oder Geschirrtuch einlegen, Limonade dadurch abseihen.
Xylit(sirup) hinzugeben, bis die gewünschte Süße erreicht ist.

Mit Eiswürfeln, perfekterweise welche, in die ein Minz-Blatt eingefroren ist, servieren.

Quelle: Rezept frei nach: Ihr Wellness Magazin und Justin Bonello, "Cooked in Africa" - 2010

Donnerstag, 10. Juli 2014

Currywurst und Brat-Pommes

Manchmal hat der Koch echt gute Ideen. Ach, was SAG ich, der Koch hat sehr oft, sehr gute Ideen. 
Wie IMMER hatten wir fürs Grillen zu viel eingekauft. "Morgen brätst Du dem kleinen Mann einfach ein bisschen Kartoffeln, Karotten, Paprika und den Rest von der Bratwurst in der Pfanne an. Fertig." 
Sehr gute Idee. Da werde ich fast alle Reste auf einmal los. Und lecker klingt es auch.

Als das Essen auf dem Tisch steht, fange ich an zu denken. (Nicht immer führt das zu etwas...) Aber, warum eigentlich nicht?
Das nächste Mal die Kartoffeln in Pommes-Form schneiden und die Wurst mit Curry würzen... und schon haben wir das beliebte Erwachsenen-Fast-Food für den Kindermund. Oder zumindest eine Hommage daran.

Und wann, wenn nicht jetzt? Am Sonntag ist Finale! Und wir sind dabei!
Der kleine Mann beherrscht schon den "Tor!"-Jubel - mit Fäuste in den Himmel - und Buh-Rufen (ich hab ihm das nicht gezeigt...). Alles startklar.

Das Fußball-Essen hat ihm gut gemundet. Die Kartoffeln wurden wie erwartet als "Pomme" bezeichnet, und Wu" (rst) geht sowieso immer. Nur Ketchup mag er einfach nicht... Auch den selbstgemachten (der übrigens nur 1/4 Zucker im Vergleich zum gekauften hat) hat er probiert, aber dann links liegen lassen. Lieber Wurst pur.
Na ja, das nächste Grillfest ist schon geplant. Da kommt das schon an den Mann...


Zutaten:

Tomatenketchup

2 EL Olivenöl
2 große Zwiebeln
800 g Dosentomaten ohne Schale (oder vollreife frische Tomaten)
Knoblauchzehen
60 ml Weißweinessig
50 g brauner Zucker (es geht auch normaler)
2 TL Dijonsenf
1/2 TL Piment (auch: Nelken-Pfeffer), gemahlen
1/2 TL Salz
1/2 TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

Currywurst und Brat-Pommes

gekochte Kartoffeln, festkochend
gebratene Bratwurst
Paprikapulver
Zwiebelpulver (nicht Zwiebelsalz!)
Currypulver
etwas Salz


Ketchup

Zwiebeln schälen und grob hacken. (Bei frischen Tomaten Schale kreuzweise einritzen und diese mit kochendem Wasser übergießen, sodass sie mit Wasser bedeckt sind.)
Olivenöl (Menge hängt von der Größe des Topfs ab) erhitzen und Zwiebeln goldgelb anschwitzen. (Tomaten abschütten und mit einem kleinen Messer vorsichtig schälen. Anschließend grob hacken.)
Knoblauchzehen schälen und andrücken, sodass sie aufplatzen, in den Topf geben und kurz mit anschwitzen. Den Zucker zu Zwiebeln und Knoblauch geben und bei mittlerer Hitze leicht karamellisieren lassen, bis der Zucker flüssig ist. (Nicht anfassen! Heiß!) Mit Essig ablöschen.
Tomaten dazu geben und Senf und Gewürze unterrühren. Mit offenem Deckel bei kleiner Hitze ca. 1 Stunde kochen lassen. Immer wieder umrühren.
Knoblauchzehen aus dem Topf nehmen, anschließend die Sauce pürieren und durch ein Sieb wieder in den Topf streichen.
Ruhig mal probieren: Wem es zu süß ist, der kann jetzt nochmal Tomaten dazugeben (dann muss man aber nochmal pürieren und passieren).
Nochmals ca. 1 Stunde offen köcheln lassen, bis ein dickflüssiger Ketchup entstanden ist. Falls er zu schnell dick wird, etwas Wasser dazu geben. Wenn er abgekühlt ist, dickt er nochmal etwas ein.
In ausgekochte Flasche oder Gläser füllen und luftdicht verschließen.

Currywurst und Brat-Pommes

Etwas Ketchup in einem kleinen Topf leicht erhitzen. Mit etwas Currypulver abschmecken. Gekochte Kartoffeln in Pommes-Form schneiden. Bratwurst in Scheiben schneiden. Beides goldbraun anbraten, über die Brat-Pommes kurz vor Ende eine Mischung aus Zwiebel-, Paprikapulver und eine kleine Menge Salz geben. (Die Erwachsenen können ihre noch zusätzlich salzen.) Wurst mit Curryketchup mischen, auf dem Teller ggf. noch etwas Currypulver darüber streuen.

Wie immer bei unseren Rezepten für Kinder lassen wir die Mengenangaben weg bzw. geben nur ungefähre Verhältnisse an - Kinder essen einfach unterschiedlich viel.

Quellen: Grundrezept Ketchup frei nach: Rachel Allen "Mein Familienkochbuch" - 2009 (Der war uns allerdings viel zu süß...)

Montag, 21. April 2014

Serie: The big 20 - Folge 1: Apfel

"mit Kind und Koch" bringt mich dazu, mich mit dem Stand der Wissenschaft der Ernährung zu beschäftigen. 
Denn obwohl ich mit einem Koch verheiratet bin - und deshalb glaube ich schon ziemlich nah an dem Thema dran bin - merke ich deutlich: Es gibt immer noch etwas dazuzulernen.

Was in dem Dickicht zwischen "Kohlehydrate sind böse", "Fett ist schlecht" und "Mindestens 2 Liter pro Tag trinken" ist denn eigentlich wirklich, zweifelsfrei, wissenschaftlich unstrittig?

Der Journalist Pollan: "Ich stellte fest, dass die Wissenschaft in Wirklichkeit sehr viel weniger über Ernährung weiß, als Sie möglicherweise erwarten - dass die Ernährungswissenschaft eigentlich eine, um es einmal freundlich zu sagen, sehr junge Wissenschaft ist. [...] Die Ernährungswissenschaft, die alles in allem erst vor kaum 200 Jahren begonnen hat, ist heute ungefähr so weit wie die Chirurgie im Jahr 1650. Das ist sehr vielversprechend [...], aber würden Sie sich von diesen Leuten operieren lassen?"

Aha. Ich weiß, dass ich nichts weiß, also. Oder zumindest sehr wenig. Die Zusammenhänge sind ja auch einfach sehr komplex. 
Nun gut, auch wenn es die Ernährungswissenschaft erst seit kurzer Zeit gibt, essen musste der Mensch bekanntlich schon immer. Und wusste ja irgendwie auch, was er essen durfte, und was nicht, sonst hätte es die Menschheit ja nicht bis ins Jahr 2014 geschafft.

"Auf wen haben wir uns also verlassen, bevor die Wissenschaftler [...] uns sagten, was wir essen sollten? Natürlich [...] auf Tradition und Kultur," so Pollan weiter. Tja, nur dass wir heute im Zeitalter der industriell verarbeiteten Nahrungsmittel leben. Die Zutatenlisten werden immer länger. Und wir wissen nur noch reichlich wenig über unser Essen. 

Da geht es weniger darum, welche Zusatz- und Konservierungsstoffe drin stecken, die ja immerhin streng kontrolliert werden. Sondern mehr darum, dass die Industrie sie einsetzt, um an der Qualität der Grundprodukte zu sparen.
Klar, für den kleinen Mann vermeiden wir stark industriell verarbeitete Gerichte. Ein bisschen zurück zu den Wurzeln, eigentlich. Aber selbst da merke ich, dass ich vieles nicht weiß. Drei Mal am Tag Obst, okay. Aber welches denn am Besten? Oder wovon nicht zu viel?

In der Öffentlichkeit liegt der Fokus meistens darauf, was man NICHT essen soll. Welche Nährstoffe uns schaden. Anstatt darauf, was wir denn guten Gewissens essen können. Was unserem Körper unbestritten gut tut.

Sehr nützlich, einfach als Erinnerung und Inspiration für den Speiseplan, fand ich daher die Auflistung von 20 Lebensmitteln*, die besonders gut für Kinder sind.
Mein Vorhaben deshalb: Eine Serie, jeweils mit Rezept.

Heute: der Apfel.
Okay, an apple a day keeps the doctor away... das ist nichts Neues. Auch dass die meisten der gesunden Stoffe direkt unter der Schale sitzen weiß ich schon. Äpfel sind halt einfach gesund, weil... weil... ja, warum eigentlich genau? 
Weil sie "ein ausgeglichenes Vitaminprofil" besitzen und "große Mengen an antioxidativen Pflanzenstoffen sowie den löslichen Ballaststoff Pektin" enthalten, "der hilft, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten" - also gut gegen Heißhunger - "und Giftstoffe zu binden," fördert eine gesunde Verdauung und wirkt entzündungshemmend.

Wo es jetzt wärmer wird, ein Eis-Rezept. Und da steckt (fast) der ganze Apfel drin. 
Der kleine Mann fand es kalt, aber sehr lecker.

Zutaten:

Apfel-Sorbet


3 Äpfel
ca. 65 ml Wasser
Saft einer halben Zitrone
1-2 EL Agavensirup

Halbe Zitrone auspressen. Die Äpfel gut waschen und Stil und Kerngehäuse entfernen. Braune Stellen herausschneiden. Äpfel in Stücke schneiden und mit Schale in einen Standmixer geben (unser Pürierstab hat es nicht geschafft). Ich habe Elstar-Äpfel genommen, das Sorbet bekommt dann eine hübsche hellrote Farbe. Wasser und Zitronensaft dazugeben und alles sehr fein pürieren. Mit Agavensirup abschmecken.
Wer eine Eismaschine hat, kann das Sorbet darin machen, ansonsten gibt man die Masse in ein Plastikgefäß und stellt sie ins Gefrierfach, bis sie "halbgefroren" ist. Zwischendrin immer mal wieder durchrühren, sonst gefriert es zu einem Block. Wenn man Reste im Gefrierfach aufhebt, wird das Sorbet sehr hart - dann sollte man es vor dem Verzehr rausstellen, bis es wieder die richtige Konsistenz hat.

Außerdem schon bei "mit Kind und Koch": Apfel-Küchle


*Es handelt sich dabei nicht um eine Rangliste, sondern die Lebensmittel sind alphabetisch sortiert.

Quellen: Gabi Eugster "Kinderernährung gesund & richtig" - 2012, Michael Pollan "64 Grundregeln ESSEN" - 2011, Rezept Apfel-Sorbet (abgewandelt)

Mittwoch, 26. März 2014

Rote Beete

Eine neue Kategorie: "Ich lasse mich bekehren". 
Ich gebe es offen zu: Ich habe so manche Vorurteile, was bestimmte Lebensmittel oder Gerichte angeht.

Dazu gehört: Rote Beete schmeckt nur KALT. Und zwar höchstens zwei Mal im Jahr und dann aus dem Glas (zu Raclette) oder als Salat zum Abendbrot.

Vielleicht bin ich manchmal etwas zu eingefahren. Aber ich lass mich ja gerne eines Besseren belehren. Oder sogar bekehren.
Und wie der Koch immer so schön bemerkt: "Du kaufst das Zeug, also mach auch was damit!"
Da hab ich mich heute an ein Saucen-Rezept erinnert, das ich mal in einem Kochbuch entdeckt habe. Und das Rezept für die Chips wollte ich eh schon länger ausprobieren... immer auf der Suche nach gesunden Snacks für den Junior.
Und eins ist in jedem Fall schon mal klar: Die Farbe ist irre.

Mein Fazit: lecker. Ich muss es beides nicht jede Woche essen, aber das kann ja auch nicht immer das Kriterium für geschmacklichen Erfolg sein.

Die Sauce hat der kleine Mann übrigens auch probiert und tapfer eine halbe Schüssel mit Gnocchi gegessen - dann hat er mir den Teller zurückgegeben. Die Chips fand er konsistenzmäßig erst etwas strange, hat dann ein paar gegessen, aber sich immer wieder geschüttelt... aber immerhin hat er probiert! Und wieder einen neuen Geschmack kennengelernt.


Zutaten:

Rote-Beete-Sauce

für 2 Personen, passt zu Gnocchi

300 g Rote Beete (am Besten vorgegart im Vakuumbeutel)
300 ml Gemüsebrühe
etwas Olivenöl
Créme fraîche oder Sauerrahm
eine kleine Schalotte
Salz
Pfeffer
Schnittlauch

Die Rote Beete grob würfeln, die Schalotte fein würfeln. Beides in etwas Olivenöl anschwitzen und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Etwa 10 Minuten (bei vorgegarter, sonst braucht sie mindestens 45 Minuten) köcheln lassen. Dann pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwa 2 EL Créme fraîche unterrühren. Mit Schnittlauch garnieren.
Für den kleinen Mann habe ich das Salz weggelassen und salzarme Gemüsebrühe verwendet.

Rote-Beete-Chips

Rote Beete (roh, möglichst groß)
ev. etwas Meersalz

Da die Rote Beete beim Backen ziemlich schrumpft, ein möglichst großes Exemplar nehmen, sonst werden es Winzlings-Chips. Die Rote Beete waschen und (mit Handschuhen) mit einem Messer schälen. Dann möglichst gleichmäßig in ca. 1 mm dünne Scheiben hobeln. Ich hab es beim ersten Mal allerdings nicht geschafft, ganze kreisrunde Chips hinzubekommen. Vielleicht klappt es mit etwas mehr Übung.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, ohne dass sie übereinander liegen. (Ich habe eine Dauer-Backmatte aus Silikon genommen, weil ich an anderer Stelle gelesen habe, dass sie sich dann noch besser vom Blech lösen.) Wer möchte, kann sie mit Salz bestreuen, ich fand sie aber auch ohne Salz lecker (und hab sie ja für den kleinen Mann gemacht).
Bei 130 Grad Umluft 40 - 60 Minuten backen, bis sie richtig kross sind. Ab und zu kann man ruhig die Tür öffnen und schauen, wie weit sie sind, ist eh besser wenn der Dampf entweichen kann.


Rezepte: "Kochen für Zwei", Cornelia Adam, GU 2007 und Chips von der Küchenchaotin

Freitag, 7. März 2014

Tortilla-Wraps

Das Leben mit Kind ist nicht planbar. Schon klar.
Aber manchmal find ich's lustig, wo sich das zeigt.

Der Koch und ich beschließen letzthin: Heute gibt es Tortilla-Wraps.
Hmm... aber was isst dann der kleine Mann? Na ja, dann kriegt er ein bisschen gebratenes Fleisch und dazu einfach das Gemüse zum Knabbern. Den Salat isst er ja eh nicht.

NIX DA! Vergiss es! Der kleine Mann isst Wraps. Wie ein Großer.
Ist ja auch supercool, wie da die leckeren Sachen auf den Fladen kommen. Und dann wird der so eingeschlagen, dass man das alles aus der Hand essen kann.
Das war ein wirklich sehr entspanntes Familienessen. Wir mussten ihn nur davon abhalten, den Wrap von oben und unten anzubeißen.
Ach ja, und das Fleisch, das der Koch extra für ihn angebraten hatte, hat er rausgepult...

Ein paar Wochen später wird das ganze wiederholt - nur diesmal mit selbstgemachten Tortillas. Die fertig gekauften haben nämlich meistens ziemlich viel Salz und zum Teil auch noch unnötige Zusatzstoffe. Dazu kommt, dass der Koch den Geschmack der Apfelsäure, die zur Konservierung beigesetzt wird, nicht leiden kann.

Etwas aufwändig, aber lecker. Am Besten den Teig mit der Küchenmaschine machen. Ansonsten braucht man halt starke Arme...


Zutaten:

Weizenmehl
Wasser
etwas Salz
oder Fertig-Tortillas
Bio- (Kirsch-) Tomaten
Bio-Römersalat
Bio-Mais
Zwiebeln
Hähnchenbrust
Magic-Dust-Gewürzmischung
Bio-Naturjoghurt
frische Kräuter nach Belieben
etwas Pfeffer
etwas Paprikapulver


Weizenmehl mit Wasser mischen und so lange kneten, bis ein fester, geschmeidiger Teig entstanden ist. Das dauert eine Weile. Auf 100g Mehl (ergibt 4 Fladen) braucht man 5 EL Wasser. Teig kurz ruhen lassen. In kleinere Portionen teilen, diese schön dünn auswellen (auf ca. 20-25 cm Größe).
Eine beschichtete Pfanne erhitzen und etwas runterdrehen. Die Tortillas nacheinander ausbacken. Die Pfanne hat die richtige Temperatur, wenn sich relativ schnell Blasen im Teig bilden. Die Fladen sind fertig wenn sich über die gesamte Fläche Blasen gebildet haben und sie leicht gebräunt sind. Das kann man gut vorbereiten, es macht nichts, dass die Tortillas dann wieder kalt sind.
Die Hähnchenbrust waschen, trockentupfen und in kleine Stücke schneiden. (Für den Junior einige Stücke mit Pfeffer und Paprikapulver würzen.) Den Rest mit Magic-Dust-Gewürzmischung würzen. Naturjoghurt mit etwas Salz und Pfeffer und wer mag Kräutern zu einem Dip anrühren. Die Tomaten und den Salat waschen und schneiden. Die Hähnchenbrust-Stücke in Öl anbraten - nicht ganz durch, sondern vorher rausnehmen und in Alufolie durchziehen lassen. Den Mais mit etwas Butter und Zucker in einer Pfanne kurz anbraten.
Die Tortillas kurz vor dem Servieren leicht anfeuchten und in der Mikrowelle erhitzen - da werden sie weich genug, sodass man sie zum Wrap wickeln kann.


Die Tortillas kann man auch zu 15 % mit Maismehl und 85 % Weizenmehl machen.

Die Wraps kann man mit unendlich vielen Zutaten füllen:

  • statt Hähnchenbrust: Hackfleisch (z.B. mit Paprika und Chilli gewürzt oder in - nicht zu flüssiger - Tomatensoße), Roastbeef, Räucherlachs, Garnelen oder Flusskrebse,
  • Joghurtdip mit Paprikapulver oder Curry und/oder Senf oder pürierter Mango, oder mit Ajvar,
  • geriebener Käse oder Mozzarella,
  • Paprika, Frühlingszwiebeln, Radicchio, braune Champignons, Zucchini, Karotte, Sprossen, Avocado, Salatgurke oder 
  • Apfel oder 
  • in der Spargelzeit grüner Spargel.


Rezept Tortilla-Wraps nach: "Mexikanisch kochen", Compact Verlag 2006

Freitag, 25. Oktober 2013

Frischkäse

Nein, wir machen nicht alles selbst. Wir sind ja nicht wahnsinnig.
Aber klar hat es seinen Charme, wenn man wirklich ganz genau weiß, was drin ist.
Und natürlich haben wir schon Sachen ausprobiert und fleißig Butter geschüttelt...Aber das Aufwand-Nutzen-Verhältnis muss stimmen. So wie bei diesem Rezept.
Im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht und schnell gemacht. Und das Ergebnis ist wirklich lecker. Sicher nicht besser als der beste Frischkäse, den man kaufen kann. Aber lecker.


Zutaten:

1l Bio-Milch

1 Bio-Zitrone

Eine Schüssel mit einem Sieb bereitstellen. In das Sieb ein Passiertuch oder ein Moltontuch einlegen.
Die Milch langsam vorsichtig erhitzen und dabei immer wieder mit einem Holzlöffel umrühren. Es ist wichtig, dass die Milch nicht anhängt,  keine Haut bekommt und nicht (über)kocht. In der Zeit die Zitrone auspressen, die Kerne aussortieren. In die heiße Milch langsam den Zitronensaft mit dem Holzlöffel einrühren (meistens braucht man etwa eine halbe Zitrone) bis die Milch flockt und eine klare, gelbliche Flüssigkeit (die Molke) sich vom Käsebruch trennt. Vorsichtig und langsam weiterrühren. Die Masse in das Tuch gießen. Nach kurzem Warten den Käsebruch behutsam vom Rand in die Mitte des Siebs schieben, sodass ein kleiner Käselaib entsteht. Das Tuch darüber schlagen und die Schüssel in den Kühlschrank stellen. Wenn keine Flüssigkeit mehr aus dem Tuch tropft, ist der Frischkäse fertig.
Der Frischkäse kann natürlich mit Kräutern, Gewürzen oder Gemüsepüree (z.B Karotte oder Kürbis) verfeinert werden. Dann sollte man den Käse nicht ganz so lange abtropfen lassen, dann kann man die Kräuter noch besser unterrühren.
Die abgekühlte Molke kann man pur oder mit Fruchtsaft trinken.