Sonntag, 17. August 2014

Orientalische Hühnersuppe mit Tomaten und Couscous

Orientalisch essen wir nicht wirklich häufig. Irgendwie fehlt da ein bisschen die Erfahrung. Aber kann ja noch kommen.

Dieses Rezept ist sowohl einfach als auch bestechend. Sommerlich, frisch, und geschmacklich einfach anders als eine "deutsche" Suppe. Und die Zitrone gibt den richtigen Kick.

Und wenn der Sommer hierzulande schon wieder schlapp macht, holen wir ihn uns halt kulinarisch zurück!


Zutaten:

1 Suppenhuhn, ca. 1,5 kg
2 Bio-Tomaten
Zwiebeln
100 g Couscous
Olivenöl
1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1/2 TL Paprikapulver
ev. 1 Prise Cayennepfeffer
1 EL Tomatenmark
2 EL Petersilie, gehackt
schwarzer Pfeffer
Salz
1 Bio-Zitrone


Huhn kalt abwaschen und mit einem Dreiviertel Liter kaltem Wasser und einer guten Prise Salz aufkochen. Tomaten kreuzweise einschneiden, mit kochendem Wasser übergießen. In einem kleineren Topf die klein gewürfelten Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen. Kreuzkümmel, Paprikapulver und - wem es nicht zu scharf ist - Cayennepfeffer dazu geben und kurz mit anschwitzen. Tomaten häuten und vierteln und zu den Zwiebeln geben und zusammen mit dem Tomatenmark mit anschwitzen. Mit einem Viertel Liter ablöschen. Den Sud anschließend zum Huhn dazugeben. Wenn die Brühe kocht, herunterdrehen und mit Deckel ca. 1 Stunde kochen lassen.
Huhn vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus der Suppe nehmen. Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Suppe nochmal aufkochen und langsam Couscous unter Rühren einrieseln lassen. Anschließend Hitze reduzieren und Petersilie dazugeben. Je nach Packungsanweisung des Couscous ziehen lassen.
Die Zitrone vierteln und jeweils ein Viertel in einen Teller geben. Suppe darüber geben.


Quelle: frei nach "Food and Travel" - November/Dezember 2010

Sonntag, 10. August 2014

Erdbeerbutter

Ich bin immer wieder auf der Suche nach Ideen fürs Frühstück. Einfach, weil ich selber kein großer Frühstücksmensch bin. Daher fehlt es mir bei dieser Mahlzeit einfach ein bisschen an Kreativität.
Aber ab und zu packt mich dann das schlechte Gewissen, wenn ich dem Junior morgens immer dasselbe vorsetze.

Und irgendwie finde ich, das was der Supermarkt für die erste Mahlzeit des Tages hergibt, ist meistens gar nicht mal so gesund.
Fruchtjoghurt hat teilweise auf 100 g mehr Zucker als Eistee. (Sollte man eigentlich mal umbenennen.) Von Marmelade und Nussnougatcreme ganz zu schweigen. Und die Fertig-Müslis sind teilweise auch richtige Zuckerbomben. Deshalb kaufe ich von Anfang an lieber einzelne, ungesüsste Frühstücksflocken und mische dem kleinen Mann selbst etwas zusammen.

Aber wie gesagt, immer dasselbe morgens, ist ja auch nix. Und jetzt, wo der Kleine in die "Kindrgruppe" geht, geht es um noch mehr. Denn dort teilen sich alle Kinder das Frühstück, das heißt: das was ich mitgebe, muss nicht nur ihm schmecken und gut tun, sondern auch noch den anderen Kindern... aagh! Leistungsdruck! Was mache ich nur morgen?

Zum Glück gibt es ja auch noch andere Leute, die beim Thema Frühstück kreativer sind als ich. Der heutige Versuch: Erdbeerbutter.


Erdbeeren waren gewissermaßen die erste Liebe des kleinen Mannes. Das müsste doch also ein Kracher sein...
Wir finden: Sehr fein. Schmeckt frisch, fruchtig und irgendwie weniger buttrig.


Zutaten:

Erdbeeren
Butter


Erdbeeren waschen und sehr klein schneiden. Butter in einer Moulinette oder mit einem Rührgerät aufschlagen und Erdbeeren dazugeben, bis die Butter schaumig und leicht rosa ist und schön "erdbeerig" schmeckt.

Wer es etwas süßer mag, kann - wie im Originalrezept - die Butter mit etwas Puderzucker aufschlagen.


Quelle: Rezept für Erdbeerbutter von der Küchenchaotin bei Diejungskochenundbacken 


Mittwoch, 6. August 2014

Ansprüche und so - Essen gehen auf Sylt

Leute, waren wir gut essen. Auf Sylt.
Erst dachten wir: Kein Problem, auf Sylt gut essen zu gehen. Aber wir haben nicht mit unseren Ansprüchen gerechnet.
Wir sind furchtbar. Wir wollen mal wieder allein, ohne Kind, essen gehen. Und es mal krachen lassen. Und brauchen dann 4 Tage Recherche, um eine Speisekarte zu finden, die uns beiden zusagt.

Wir gehen nicht so oft essen. Noch weniger seit es den kleinen Mann gibt. Auch wenn das sehr viel Spaß machen kann. Aber zuhause schmeckt es eben auch. Und günstiger ist es sowieso. Und im Urlaub wohnen wir meistens in einer Ferienwohnung, kochen also auch viel selbst.

Wenn wir dann also mal Geld in die Hand nehmen, und es einem anderen Koch in die Hand legen, sind wir anspruchsvoll. Kritisch. Wählerisch.

Die eine Karte ist uns zu einfallslos. Die nächste mit zu viel Chichi. "Dafür zahl ich keine 19 Euro, das ist keine Arbeit." (der Koch) "Ziegenkäse mag ich nicht. Gänseleber schon gar nicht." (ich)
Ich hab noch so gut wie nie ein Menü gefunden, in dem mich nicht mindestens eine Komponente gestört hat. Im Falle des seit-Zwanzig-Jahren-1-Stern-Kochs (Hut ab!) auf Sylt war es in jedem Gang eine. 
Und der Koch findet Vieles langweilig. Ist manchmal etwas entzaubert, weil er weiß, wie es gemacht wird. Oder wie es gemacht werden sollte.

Und dann war da in diesem konkreten Fall noch die Angst davor, dass auf so einer wunderschönen, aber halt Szene-Insel alles tendenziell überteuert ist. Viel Name, viel Getöse, wenig dahinter. Und schön sollte das Restaurant ja auch sein, nicht zu verstaubt, nicht zu modern. Und ätzendes, Ed Hardy-Proll/Geissens/Sansibar-Frottee-Rock-Publikum will man irgendwie auch umgehen.

Gut, ich gebe zu. Es war ein "besonderes" Publikum. Marke: rotes Ralph Lauren Poloshirt, den lila Ralph Lauren Pulli über die Schultern gelegt, die beige Chino spannt über dem Wohlstandsbauch. Beim Vater. Die zwei Söhne, etwa 6 und 8, entsprechend in anderen Farbkombinationen. 
Dazu die Best-Ager, die gleich mal fragen, ob die Chefin des Hauses denn da ist, sie würden ja so gerne eines der na ja, wundertollen Audrey-Hepburn-Popart-Paris-Schriftzug-Bilder, das neben ihrem Tisch hängt, kaufen. 
Und die Nase-hoch, ich musste noch nie 'nen Finger krumm machen, "höhere" Tochter, die auf der Damentoilette tut, als wäre ich Luft, war auch dabei. Geschenkt.

Aber, Leute, das Essen war vielleicht gut. Himmel, ist das eine Genugtuung, dass es sich doch lohnen kann, sich mit den wandelnden Vorurteilen zu arrangieren. Weil da wirklich jemand kochen kann.

Der Aperitif allein. Basilikumreduktion, Limettensaft, Prosecco, eine Prise Salz. So gut. Und mal was Neues, nach all den Mode-Sommer-Getränken.
Meine Vorspeise: Kopfsalat, Frühlingszwiebeln und Radieschen mit einem Buttermilch-Limetten-Dressing. Dazu gebratene Chorizo-Scheiben und Mandeln. Die beste, aufregendste und zugleich harmonischste Salat-Kombination und das beste Dressing, das ich je gegessen habe. So.
Aber wir wollen ja nicht mit Details langweilen. Die Hauptgerichte waren super. (Zum Restaurantkritiker taugt diese Wortwahl jetzt zugegebenermaßen nicht.) Das Dessert wurde uns von zwei Kellnern mit ehrlicher Begeisterung empfohlen: Erdbeerknödel mit Mascarponecreme haben wir uns dann ganz romantisch geteilt. *schmacht*

Wir müssen uns im Übrigen für die Anderen auch völlig bescheuert angehört haben. Für das Pärchen hinter uns, bei denen anscheinend mit steigendem Kontostand die Höflichkeit sowie die eheliche Dialogfähigkeit abgenommen haben. (Die konnten deshalb ja die ganze Zeit zuhören...) 
Wie wir da saßen, und über Schwarzbrotkrümel-Bremsen (damit auf dem Teller beim Servieren nichts verrutscht) und die Konsistenz von Vanilleeis debattierten. Mit einer Begeisterung, zu der wahrscheinlich nur Bekloppte und Menschen fähig sind, die nicht oft so viel Geld für einen Restaurantbesuch ausgeben.

Aber, Leute! Es war so gut!

Montag, 4. August 2014

Bist Du bereit für einen neuen Lebensabschnitt?

Erstmal hab ich sie nicht geöffnet. Die Werbe-Mail, die da in mein Postfach geflattert ist.
"Bist Du bereit für einen neuen Lebensabschnitt?"
Was für eine Frage.
Als erstes hab ich gedacht: Woher wissen die das denn? 
(Der Koch würde jetzt wieder sagen: "Süß!")
Und dann: Nein, bin ich nicht!

Manchmal wünsch ich mir, das Leben würde ein kurzes Signal geben, von mir aus mit dem Titel "Neuer Lebensabschnitt"
Einfach eine kurze Ankündigung. So wie ein Signal im Sport, das anzeigt, dass die letzte Runde beginnt. Achtung, es kommt bald was Neues. Du wirst Dich anders fühlen. Du musst Dich neu finden.
Stattdessen merkt man (oder besser: ich) es erst, wenn man schon mittendrin ist.

Wieso ist das eigentlich so, dass immer dann, wenn grad alles läuft, alles sich eingespielt hat, man weiß, wie der Hase läuft, sich wieder alles ändern muss?

Ja, ich jammere. Das gestehe ich mir jetzt mal kurz zu.
Ich fühle mich nicht bereit. Obwohl ich eigentlich weiß, dass ich bereit bin. Dass die Zeit reif ist. Dass es gut ist, dass was Neues kommt.

Wovon ich eigentlich rede?
Der kleine Mann geht in die Vormittagsbetreuung. Und ich bald wieder arbeiten.
Nach zwei Jahren könnte man meinen, ich würde total darauf brennen. Und wäre froh, mal wieder Zeit für mich zu haben. Aber...

Ich weiß nicht, woran es genau liegt. 
Vielleicht daran, dass der kleine Mann es mir (und uns) sehr leicht macht. Dass er mir allermeistens hauptsächlich Freude macht.
Vielleicht daran, dass ich mir trotz des vereinnahmenden Mutter-Jobs immer wieder auch Zeit für mich genommen habe. 
Ich ein Hobby wie dieses hier angefangen habe. (Gerade habe ich im ELTERN-Magazin die Empfehlung gelesen, wenn man lange in Elternzeit geht, sollte man doch einen eigenen Mütter-Blog machen. ÄTZ! Ich bin voll im Mainstream!Und mich niemals geistig unterfordert oder gar vereinsamt gefühlt habe. Mir nichts wirklich gefehlt hat.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch nie ein Mensch war, der sich wahnsinnig auf Neues gefreut hat. Sondern schon immer froh war, wenn ich (endlich) wusste, wie es geht. Was ich tun muss. Wie ich erfolgreich sein kann.
Nach dem Abitur hätte ich es am Liebsten nochmal gemacht. Jetzt wo es rum war, wusste ich ja, wie es geht. Dass es doch nicht so schlimm ist. Genauso ging es mir mit dem Führerschein.
Und eigentlich auch mit dem Studium. Obwohl, der ganze Uni-Betrieb hat mich doch etwas genervt. Da wollte ich lieber in die "richtige" Arbeitswelt. Aber auch da - wäre ich am liebsten in der Abteilung geblieben, in der ich das 6-monatige Einstiegs-Praktikum gemacht habe. (Heute bin ich froh, dass es anders kam...) 
Ich brenne nicht auf Neues. Ich hab noch nie einen Job gekündigt. Ich weiß gerne, was kommt.
Das Einzige, was ich - und der Koch eigentlich genauso - also wir, regelmäßig aus eigenem Antrieb ändern und umstellen, ist unsere Einrichtung.

Das heißt jetzt nicht, dass ich nicht in der Lage bin, mich auf Neues einzustellen. Im Gegenteil, ich hab immer wieder gesagt gekriegt, dass ich besonders gut bin, wenn ich ins kalte Wasser geworfen werde. Und das gibt ja auch Selbstvertrauen. Aber freiwillig herbeiführen würde ich es nie. Denn wirklich Spaß macht es mir nicht. Spaß macht es erst, wenn die Eingewöhnung rum ist, wenn ich weiß, wo mein Platz ist.

Tja, so weit zu meiner charakterlichen Vorraussetzungen. Ich teile also mit den meisten Kleinkindern ein gewisses Maß an Neophobie. Allerdings nicht nur beim Essen.

Was mache ich jetzt also, mit dem Neo-Passus-Vitae? (oder so ähnlich...)
Ich versuche, Schritt für Schritt zu nehmen. Im Moment zu bleiben, statt mir schon wieder zehn Schritte im Voraus Gedanken oder gar Sorgen zu machen.

Vielleicht falle ich in ein kleines Loch, wenn der kleine Mann jeden Morgen das Haus verlässt. Ja und?
Vielleicht wird es eine Herausforderung, wieder in den Job reinzukommen. Seine Rolle zu finden, als "Teilzeiterin" Und ja, es wird ein bisschen ein Spagat werden, Familie und Job unter einen Hut zu kriegen.
Aber wenn ich mir mein Leben bisher so anschaue, und vor allem all die lieben Menschen, die Teil davon sind, gibt es keinen Grund zu glauben, dass wir das nicht schaffen können.

Und letzten Endes muss ich mir nur den kleinen Mann anschauen. Wie er von der "Kindrgrubbe" erzählt. Wie er nach 2 Tagen Eingewöhnung schon nachhause kam und wir uns plötzlich vor dem Essen an den Händen nehmen und "Abbetit" machen sollten. Weil sie das dort vor dem Frühstück so machen.
Es ist alles gut. Ich hab ihn gut vorbereitet. Wir haben ihn gut vorbereitet. Deshalb ist er jetzt bereit, ein Stückchen in die Welt hinaus zu gehen. Oder viel mehr, in die Welt hinein.

Trotzdem, ein bisschen Wehmut bleibt. Wie oft hab ich den Satz jetzt schon gedacht (und gesagt): Sie werden so schnell groß.