Ich versuche, für den kleinen Mann immer wieder etwas Neues zu kochen, oder neu zu Gerichten zu kombinieren. Eben eine möglichst abwechslungsreiche Ernährung. Das war weniger eine bewusste Entscheidung, als eine intuitive.
Klar, ganz am Anfang hält man sich an einige wenige Breisorten. Und kocht manchmal lieber Bewährtes, bevor der Nachwuchs isst wie ein Spatz... Aber selbst in dieser Zeit gab es bei uns mal Rote Beete und Sellerie zum Probieren.
Inzwischen habe ich mich dann gefragt: Mache ich das eigentlich richtig so? Oder ÜBERFORDERE ich mein Kind?
Der junge Mann kann sich ja schließlich noch nicht wehren, solange er nicht ("richtig") sprechen kann. Und man liest doch immer "Kinder lieben Vertrautes" und "Rituale geben Sicherheit" - gilt das dann auch fürs Essen?
Also doch jeden Abend Käsebrot... ?
"Die Kost für ein Kleinkind sollte abwechslungsreich und vielseitig sein" so der Kinderarzt Largo. So weit, so gut. Aber ich bezweifle, dass die Definition von abwechslungsreich und vielseitig in diesem Zusammenhang bei allen Eltern gleich ist. Oder auch nur ähnlich. Außerdem hätte ich da schon gerne ein paar Gründe, wieso.
"...das Schmeckenlernen und Probieren macht [...] schlau. Wenn Kinder von klein auf abwechslungsreich und vielfältig essen, dann wird das Gehirn ständig gefordert. Schließlich muss es alle Geschmackseindrücke erkennen, zuordnen und verarbeiten. Die Sinne werden so [...] geschult, es ist ein dauernder mentaler Lernprozess" lese ich an anderer Stelle.
Das "macht schlau" finde ich etwas pointiert. Aber dass das Gehirn damit trainiert wird, klingt doch schon mal ganz einleuchtend.
"Kinder, die differenziert schmecken lernen, werden sich auch gesund ernähren können" lese ich weiter.
Hm. Das setzt einen ja schon ein bisschen unter Druck... Ich muss also alles richtig machen, damit mein Kind sich gesund ernähren kann? Und im Umkehrschluss: Wenn ich Fehler mache, bin ICH allein schuld, wenn mein Kind sich später nicht gesund ernährt?
Ich glaube nein. Das ist mir zu schwarz/weiß. Und finde Bestätigung bei Jesper Juul, dem bekannten dänischen Familientherapeuten: Es "wird [...] dazu kommen, dass Kinder um das 12. oder 13. Lebensjahr 'jegliches Junkfood in sich hineinstopfen, das zu kaufen sie sich leisten können.' [...] In diesem Alter lösen sich die Kinder von ihren Eltern und ihren Normen."
Das kann ich nur bestätigen - ich saß schließlich auch mal heimlich mit dem Nutella-Glas unterm Schreibtisch...
Außerdem lese ich bei Largo auch noch: Eine amerikanische Studie hat ergeben, dass Kinder sich, auch wenn sie die Speisen selbst auswählen dürfen, nur kurzfristig einseitig ernähren. "Der Körper reguliert über längere Zeitspannen das Essverhalten unbewusst so, dass das Kind [..] alle wichtigen Nährstoffe zu sich nimmt, wenn das notwendige Angebot an Nahrungsmitteln zur Verfügung steht." Also: anbieten, anbieten, anbieten - aber das Kind selbst wählen lassen.
Weitere Argumente liefert nicht nur das Gehirn, sondern auch der Darm. Dass der nicht nur unsere Nahrung verdaut, sondern sein Zustand unseren gesamten Körper beeinflusst, ist ja mittlerweile relativ bekannt. Unter anderem besteht ein enger Zusammenhang zum Immunsystem, zu Allergien, Hautkrankheiten und nach neueren Erkenntnissen sogar Depressionen.
Und für unseren Darm ist laut Giulia Enders, die momentan die Paperback-SPIEGEL-Bestseller-Liste im Sachbuch anführt, eine Ernährung morgens Brötchen - mittags Nudeln - abends Pizza einfach nix. Denn das ist alles derselbe Weizenbrei. Und dafür ist unser Darm eigentlich nicht ausgelegt.
Dadurch verschwinden nämlich Darmbakterien, die sich zum Beispiel von ballaststoffreichem Essen ernähren, auf lange Zeit. Sie verhungern. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen die immer größeren Mengen Weizen bzw. den darin enthaltenen Weizenkleber (Gluten) nicht vertragen - sie haben eine Glutensensitivität*.
Doch für einen gesunden Darm ist die Vielfalt der Bakterien "mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten" wichtig. Denn die liefern unserem Körper Nährstoffe, indem sie das Essen im Dickdarm zerlegen, wo der seine eigenen Möglichkeiten ausgeschöpft hat. Und manche Helferlein liefern uns dabei "besonders gesunde Endprodukte" oder "stellen dabei ganz neue Stoffe her."
Je nachdem, welche Bakterien im Darm von Herrn X besonders häufig vorkommen, kann es also sein, dass er bei gleicher Kalorienzufuhr trotzdem dicker ist als sein Nachbar. Positiv ausgedrückt holt seine Darmflora "eventuell einfach mehr aus dem Essen heraus." Oder nicht so positiv: Man hat "bei Studien mit übergewichtigen Menschen [...] festgestellt, dass in ihrer Darmflora insgesamt weniger Vielfalt herrscht und bestimmte Bakteriengruppen überwiegen, die vor allem Kohlehydrate verstoffwechseln."
Laut Enders sind wir also sozusagen unser "eigene[r] Gärtner der Welt im Bauch". Und können durch unsere Ernährung zum Teil selbst beeinflussen, ob wir eine gesunde (Darm-) Flora im Gleichgewicht haben, mit vielen nützlichen Pflanzen, oder eben hauptsächlich Unkraut. "Wenn Gutes und Schlechtes in einem richtigen Verhältnis steht, kann uns das Schlechte abhärten, während das Gute uns pflegt und gesund hält."
Das lässt mich doch erleichtert aufatmen. Ich bin also auf dem richtigen Weg. Und das bestärkt wieder Mal meinen Glauben, wie wichtig es für eine Mutter - und nicht nur die - ist, eine gute Verbindung zur eigenen Intuition zu haben.
* Im Gegensatz zur Zöliakie, bei der der Verzehr von Weizen starke Entzündungen im Darm auslösen kann - diese kommt nur bei einem von hundert Menschen vor.
Quellen: "Echte Wurst hat kein Gesicht" von Annette Sabersky und Dr. Jörg Zittlau, "Babyjahre" von Remo H. Largo - Auflage 2012, "Darm mit Charme" von Giulia Enders - 2014, KulturSPIEGEL-Paperback-Bestseller-Liste 14/2014
Montag, 31. März 2014
Mittwoch, 26. März 2014
Rote Beete
Eine neue Kategorie: "Ich lasse mich bekehren".
Ich gebe es offen zu: Ich habe so manche Vorurteile, was bestimmte Lebensmittel oder Gerichte angeht.
Dazu gehört: Rote Beete schmeckt nur KALT. Und zwar höchstens zwei Mal im Jahr und dann aus dem Glas (zu Raclette) oder als Salat zum Abendbrot.
Vielleicht bin ich manchmal etwas zu eingefahren. Aber ich lass mich ja gerne eines Besseren belehren. Oder sogar bekehren.
Und wie der Koch immer so schön bemerkt: "Du kaufst das Zeug, also mach auch was damit!"
Da hab ich mich heute an ein Saucen-Rezept erinnert, das ich mal in einem Kochbuch entdeckt habe. Und das Rezept für die Chips wollte ich eh schon länger ausprobieren... immer auf der Suche nach gesunden Snacks für den Junior.
Und eins ist in jedem Fall schon mal klar: Die Farbe ist irre.
Mein Fazit: lecker. Ich muss es beides nicht jede Woche essen, aber das kann ja auch nicht immer das Kriterium für geschmacklichen Erfolg sein.
Die Sauce hat der kleine Mann übrigens auch probiert und tapfer eine halbe Schüssel mit Gnocchi gegessen - dann hat er mir den Teller zurückgegeben. Die Chips fand er konsistenzmäßig erst etwas strange, hat dann ein paar gegessen, aber sich immer wieder geschüttelt... aber immerhin hat er probiert! Und wieder einen neuen Geschmack kennengelernt.
300 ml Gemüsebrühe
etwas Olivenöl
Créme fraîche oder Sauerrahm
eine kleine Schalotte
Salz
Die Rote Beete grob würfeln, die Schalotte fein würfeln. Beides in etwas Olivenöl anschwitzen und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Etwa 10 Minuten (bei vorgegarter, sonst braucht sie mindestens 45 Minuten) köcheln lassen. Dann pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwa 2 EL Créme fraîche unterrühren. Mit Schnittlauch garnieren.
Für den kleinen Mann habe ich das Salz weggelassen und salzarme Gemüsebrühe verwendet.
Rezepte: "Kochen für Zwei", Cornelia Adam, GU 2007 und Chips von der Küchenchaotin
Ich gebe es offen zu: Ich habe so manche Vorurteile, was bestimmte Lebensmittel oder Gerichte angeht.
Dazu gehört: Rote Beete schmeckt nur KALT. Und zwar höchstens zwei Mal im Jahr und dann aus dem Glas (zu Raclette) oder als Salat zum Abendbrot.
Vielleicht bin ich manchmal etwas zu eingefahren. Aber ich lass mich ja gerne eines Besseren belehren. Oder sogar bekehren.
Und wie der Koch immer so schön bemerkt: "Du kaufst das Zeug, also mach auch was damit!"
Da hab ich mich heute an ein Saucen-Rezept erinnert, das ich mal in einem Kochbuch entdeckt habe. Und das Rezept für die Chips wollte ich eh schon länger ausprobieren... immer auf der Suche nach gesunden Snacks für den Junior.
Und eins ist in jedem Fall schon mal klar: Die Farbe ist irre.
Mein Fazit: lecker. Ich muss es beides nicht jede Woche essen, aber das kann ja auch nicht immer das Kriterium für geschmacklichen Erfolg sein.
Die Sauce hat der kleine Mann übrigens auch probiert und tapfer eine halbe Schüssel mit Gnocchi gegessen - dann hat er mir den Teller zurückgegeben. Die Chips fand er konsistenzmäßig erst etwas strange, hat dann ein paar gegessen, aber sich immer wieder geschüttelt... aber immerhin hat er probiert! Und wieder einen neuen Geschmack kennengelernt.
Zutaten:
Rote-Beete-Sauce
für 2 Personen, passt zu Gnocchi
300 g Rote Beete (am Besten vorgegart im Vakuumbeutel)300 ml Gemüsebrühe
etwas Olivenöl
Créme fraîche oder Sauerrahm
eine kleine Schalotte
Salz
Pfeffer
Schnittlauch
Schnittlauch
Die Rote Beete grob würfeln, die Schalotte fein würfeln. Beides in etwas Olivenöl anschwitzen und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Etwa 10 Minuten (bei vorgegarter, sonst braucht sie mindestens 45 Minuten) köcheln lassen. Dann pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwa 2 EL Créme fraîche unterrühren. Mit Schnittlauch garnieren.
Für den kleinen Mann habe ich das Salz weggelassen und salzarme Gemüsebrühe verwendet.
Rote-Beete-Chips
Rote Beete (roh, möglichst groß)
ev. etwas Meersalz
Da die Rote Beete beim Backen ziemlich schrumpft, ein möglichst großes Exemplar nehmen, sonst werden es Winzlings-Chips. Die Rote Beete waschen und (mit Handschuhen) mit einem Messer schälen. Dann möglichst gleichmäßig in ca. 1 mm dünne Scheiben hobeln. Ich hab es beim ersten Mal allerdings nicht geschafft, ganze kreisrunde Chips hinzubekommen. Vielleicht klappt es mit etwas mehr Übung.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, ohne dass sie übereinander liegen. (Ich habe eine Dauer-Backmatte aus Silikon genommen, weil ich an anderer Stelle gelesen habe, dass sie sich dann noch besser vom Blech lösen.) Wer möchte, kann sie mit Salz bestreuen, ich fand sie aber auch ohne Salz lecker (und hab sie ja für den kleinen Mann gemacht).
Bei 130 Grad Umluft 40 - 60 Minuten backen, bis sie richtig kross sind. Ab und zu kann man ruhig die Tür öffnen und schauen, wie weit sie sind, ist eh besser wenn der Dampf entweichen kann.
ev. etwas Meersalz
Da die Rote Beete beim Backen ziemlich schrumpft, ein möglichst großes Exemplar nehmen, sonst werden es Winzlings-Chips. Die Rote Beete waschen und (mit Handschuhen) mit einem Messer schälen. Dann möglichst gleichmäßig in ca. 1 mm dünne Scheiben hobeln. Ich hab es beim ersten Mal allerdings nicht geschafft, ganze kreisrunde Chips hinzubekommen. Vielleicht klappt es mit etwas mehr Übung.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, ohne dass sie übereinander liegen. (Ich habe eine Dauer-Backmatte aus Silikon genommen, weil ich an anderer Stelle gelesen habe, dass sie sich dann noch besser vom Blech lösen.) Wer möchte, kann sie mit Salz bestreuen, ich fand sie aber auch ohne Salz lecker (und hab sie ja für den kleinen Mann gemacht).
Bei 130 Grad Umluft 40 - 60 Minuten backen, bis sie richtig kross sind. Ab und zu kann man ruhig die Tür öffnen und schauen, wie weit sie sind, ist eh besser wenn der Dampf entweichen kann.
Rezepte: "Kochen für Zwei", Cornelia Adam, GU 2007 und Chips von der Küchenchaotin
Sonntag, 23. März 2014
Mini-Quiches mit Spinat und roten Linsen
Köche sind ja sehr eigen, wenn es darum geht, was man selbst machen MUSS und was nicht. Und ich hab das Gefühl, jeder hat da so seine eigenen Regeln. Wann es okay ist, ein (Halb-) Fertigprodukt einzusetzen, und wann nicht. Oder eine fertige Gewürzmischung.
Fertiges Salatdressing ist natürlich der Abschaum.
Brühpulver ist manchmal okay - bei meinem Koch aber nur, wenn die Zutatenliste nicht unnötig lang ist (und so was wie Laktose nicht drin ist - "Braucht da drin kein Mensch!").
Ein fertiger Fond ist teuer, erspart aber viel Zeit und Arbeit - schmeckt jedoch nicht besser als selbst gemacht.
Gekauftes Eis ist (fast immer) schlechter als Selbstgemachtes - vorausgesetzt, man hat eine Eismaschine. Aber wenn es nur in den Eiskaffee kommt, ist das Fertigprodukt auch okay.
Strudelteig machen auch die meisten Profi-Köche nicht selbst und bei hausgemachten Nudeln scheiden sich die Geister.
Nicht immer kann ich das als Nicht-Profi so ganz nachvollziehen... Aber ein Prinzip hab ich verstanden: Meistens geht es um das Verhältnis von Aufwand und der erreichten Qualität. Bei Strudelteig ist der Aufwand sehr hoch, genauso wie der Schwierigkeitsgrad - die Qualität, die man erreicht, ist deshalb meist geringer als beim Fertigprodukt. Ein einfaches Eis-Rezept hingegen hat keine hohe Schwierigkeit, schmeckt aber UM LÄNGEN besser als das Industrieprodukt.
Und manche Sachen kriegt man am heimischen Herd auch einfach nicht so hin.
Wenn dann so ein kleiner Mann ins Spiel kommt, ist es noch wichtiger, Aufwand und Nutzen abzuwägen. Und so manchen Anspruch über Bord zu werfen. Kompromisse zu finden.
Genau so ein Kompromiss ist dieses Rezept. Fertiger Mürbeteig erspart Aufwand und einen Haufen Zeit. Trotzdem kommt am Ende ein selbstgemachtes, leckeres Gericht heraus, das sich auch noch super auf Vorrat herstellen und einfrieren lässt.
Und da die Mini-Quiches auch kalt gut schmecken, und der Kleine sie prima aus der Hand essen kann, eignen sie sich auch noch super für eine Autofahrt.
Den fertigen Mürbeteig eine halbe Stunde vor dem Verarbeiten aus dem Kühlschrank nehmen. TK-Spinat auftauen. Mit einem im Durchmesser ca. 11 cm großen Gefäß (je nach Größe der verwendeten Form) 12 Kreise ausstechen und anschließend mit einem Nudelholz noch etwas flacher auswellen. Mit den Teigkreisen die Mulden einer Muffinform auslegen.
Rote Linsen waschen und nach Packungsangabe kochen (ohne Salz). Eine kleine Zwiebel halbieren und in kleine Würfel schneiden. In etwas Öl glasig anschwitzen und den Spinat kurz mit anschwitzen - beim frischen so lange, bis er zusammenfällt. Aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen. Linsen abschütten und ebenfalls abkühlen lassen. Beides mit geriebenem Käse, etwas Sauerrahm und bei 12 Quiches mit 2 Eiern verrühren. Mit Pfeffer und Muskatnuss würzen. Die Quiches mit der Masse füllen.
Den Mürbeteig nach Packungsangabe backen bis die Quiches goldbraun sind - eher etwas kürzer als angegeben, da der Teig ja noch dünner ausgewellt wurde.
Fertiges Salatdressing ist natürlich der Abschaum.
Brühpulver ist manchmal okay - bei meinem Koch aber nur, wenn die Zutatenliste nicht unnötig lang ist (und so was wie Laktose nicht drin ist - "Braucht da drin kein Mensch!").
Ein fertiger Fond ist teuer, erspart aber viel Zeit und Arbeit - schmeckt jedoch nicht besser als selbst gemacht.
Gekauftes Eis ist (fast immer) schlechter als Selbstgemachtes - vorausgesetzt, man hat eine Eismaschine. Aber wenn es nur in den Eiskaffee kommt, ist das Fertigprodukt auch okay.
Strudelteig machen auch die meisten Profi-Köche nicht selbst und bei hausgemachten Nudeln scheiden sich die Geister.
Nicht immer kann ich das als Nicht-Profi so ganz nachvollziehen... Aber ein Prinzip hab ich verstanden: Meistens geht es um das Verhältnis von Aufwand und der erreichten Qualität. Bei Strudelteig ist der Aufwand sehr hoch, genauso wie der Schwierigkeitsgrad - die Qualität, die man erreicht, ist deshalb meist geringer als beim Fertigprodukt. Ein einfaches Eis-Rezept hingegen hat keine hohe Schwierigkeit, schmeckt aber UM LÄNGEN besser als das Industrieprodukt.
Und manche Sachen kriegt man am heimischen Herd auch einfach nicht so hin.
Wenn dann so ein kleiner Mann ins Spiel kommt, ist es noch wichtiger, Aufwand und Nutzen abzuwägen. Und so manchen Anspruch über Bord zu werfen. Kompromisse zu finden.
Genau so ein Kompromiss ist dieses Rezept. Fertiger Mürbeteig erspart Aufwand und einen Haufen Zeit. Trotzdem kommt am Ende ein selbstgemachtes, leckeres Gericht heraus, das sich auch noch super auf Vorrat herstellen und einfrieren lässt.
Und da die Mini-Quiches auch kalt gut schmecken, und der Kleine sie prima aus der Hand essen kann, eignen sie sich auch noch super für eine Autofahrt.
Zutaten:
fertiger Mürbeteig (mit möglichst wenig Salz und Zusatzstoffen)
Spinat, frisch oder TK
eine kleine Zwiebel
eine kleine Zwiebel
rote Linsen
geriebener Käse
Ei
Sauerrahm oder Créme fraîche
Ei
Sauerrahm oder Créme fraîche
Pfeffer
Muskatnuss
Muskatnuss
Den fertigen Mürbeteig eine halbe Stunde vor dem Verarbeiten aus dem Kühlschrank nehmen. TK-Spinat auftauen. Mit einem im Durchmesser ca. 11 cm großen Gefäß (je nach Größe der verwendeten Form) 12 Kreise ausstechen und anschließend mit einem Nudelholz noch etwas flacher auswellen. Mit den Teigkreisen die Mulden einer Muffinform auslegen.
Rote Linsen waschen und nach Packungsangabe kochen (ohne Salz). Eine kleine Zwiebel halbieren und in kleine Würfel schneiden. In etwas Öl glasig anschwitzen und den Spinat kurz mit anschwitzen - beim frischen so lange, bis er zusammenfällt. Aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen. Linsen abschütten und ebenfalls abkühlen lassen. Beides mit geriebenem Käse, etwas Sauerrahm und bei 12 Quiches mit 2 Eiern verrühren. Mit Pfeffer und Muskatnuss würzen. Die Quiches mit der Masse füllen.
Den Mürbeteig nach Packungsangabe backen bis die Quiches goldbraun sind - eher etwas kürzer als angegeben, da der Teig ja noch dünner ausgewellt wurde.
Mittwoch, 12. März 2014
Tomatisierte Zucchinisuppe
Ich bin wirklich kein Suppenliebhaber. Eher ein Suppenkaspar.
"Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess' ich nicht!"
Wenn ich mir etwas zu essen wünschen soll, ist es in den seltesten Fällen eine Suppe.
Es gab in meinem Leben also nicht viele Gelegenheiten, bei denen ich mich auf Suppe gefreut habe. Die Kartoffel (-Karotten-) Suppe meiner Mutter war schon immer die eine. Und die Suppen meiner Großmutter väterlicherseits die andere.
Erst im Erwachsenenalter hab ich irgendwann kapiert, warum mir von der Oma alle Suppen schmecken.
Sie benutzt Liebstöckel.
Meiner Meinung nach eine völlig unterschätzte und vor allem vergessene Zutat. Es wird auch "Maggikraut" genannt, weil es Gerichten eine ähnliche Würze verleiht. (Lustigerweise ist in Maggi kein Liebstöckel drin.)
Anstatt das "Maggi-Kraut" zu benutzen, kam bei mir lange Zeit nur die Maggi-Tütensuppe auf den Tisch...
Das ging so weit, dass alles andere meine Vorstellungskraft überstieg: Als ich als Teenager mal bei Freunden krank im Bett lag, habe ich treudoof eine Tomatensuppe "bestellt". Nach einer halben Stunde hab ich mich gewundert, was da so lange dauert - eine Tüte in heißes Wasser schütten dürfte sich doch wohl nicht so ziehen...! Als ich in die Küche kam, stand die liebe Köchin da und hat fleißig Tomaten geschält...
Seit ich mit einem Koch zusammen lebe, (oder eher, seit der Mann, mit dem ich zusammen lebe, ein Koch ist,) sind die Maggi-Suppen-Zeiten endgültig vorbei. Und der hat selbstredend auch "ohne" schon die eine oder andere Suppe gezaubert, die mir kleine Entzückungsschreie entlockte. (Bei Gelegenheit lasse ich euch an dem einen oder anderen Rezept teilhaben.)
Dank all dieser Menschen bin ich also fast geheilt von meiner Suppenphobie.
Aber nun zum heutigen Rezept.
Kurz gesagt: Diese Suppe begeistert mich.
Weil eine tomatisierte Gemüsebrühe einfach mal was ganz anderes ist. Und weil die Aromen in dieser Suppe der Hammer sind. Und übrigens locker mit den geschmacksverstärkten Fertig-Suppen mithalten können.
Finde ich. Und das will was heißen.
Brühe mit Rosmarinzweigen und Liebstöckelstängeln (ein paar übrig lassen) 20 Minuten kochen lassen. Am Schluss Tomatenmark einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rezept frei nach: "essen & trinken Leichte Küche" Sonderheft Nr. 1/2011
"Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess' ich nicht!"
Wenn ich mir etwas zu essen wünschen soll, ist es in den seltesten Fällen eine Suppe.
Es gab in meinem Leben also nicht viele Gelegenheiten, bei denen ich mich auf Suppe gefreut habe. Die Kartoffel (-Karotten-) Suppe meiner Mutter war schon immer die eine. Und die Suppen meiner Großmutter väterlicherseits die andere.
Erst im Erwachsenenalter hab ich irgendwann kapiert, warum mir von der Oma alle Suppen schmecken.
Sie benutzt Liebstöckel.
Meiner Meinung nach eine völlig unterschätzte und vor allem vergessene Zutat. Es wird auch "Maggikraut" genannt, weil es Gerichten eine ähnliche Würze verleiht. (Lustigerweise ist in Maggi kein Liebstöckel drin.)
Anstatt das "Maggi-Kraut" zu benutzen, kam bei mir lange Zeit nur die Maggi-Tütensuppe auf den Tisch...
Das ging so weit, dass alles andere meine Vorstellungskraft überstieg: Als ich als Teenager mal bei Freunden krank im Bett lag, habe ich treudoof eine Tomatensuppe "bestellt". Nach einer halben Stunde hab ich mich gewundert, was da so lange dauert - eine Tüte in heißes Wasser schütten dürfte sich doch wohl nicht so ziehen...! Als ich in die Küche kam, stand die liebe Köchin da und hat fleißig Tomaten geschält...
Seit ich mit einem Koch zusammen lebe, (oder eher, seit der Mann, mit dem ich zusammen lebe, ein Koch ist,) sind die Maggi-Suppen-Zeiten endgültig vorbei. Und der hat selbstredend auch "ohne" schon die eine oder andere Suppe gezaubert, die mir kleine Entzückungsschreie entlockte. (Bei Gelegenheit lasse ich euch an dem einen oder anderen Rezept teilhaben.)
Dank all dieser Menschen bin ich also fast geheilt von meiner Suppenphobie.
Aber nun zum heutigen Rezept.
Kurz gesagt: Diese Suppe begeistert mich.
Weil eine tomatisierte Gemüsebrühe einfach mal was ganz anderes ist. Und weil die Aromen in dieser Suppe der Hammer sind. Und übrigens locker mit den geschmacksverstärkten Fertig-Suppen mithalten können.
Finde ich. Und das will was heißen.
Zutaten:
Zucchini
(Kirsch-) Tomaten
Ggf. getrocknete Tomaten
ev. etwas Knoblauch
Gemüsebrühe
etwas Tomatenmark
frischer Rosmarin
frischer Liebstöckel
Parmesan
Schale einer Bio-Zitrone
Salz
Pfeffer
Brühe mit Rosmarinzweigen und Liebstöckelstängeln (ein paar übrig lassen) 20 Minuten kochen lassen. Am Schluss Tomatenmark einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Inzwischen Tomaten kreuzweise einschneiden und mit heißem Wasser abgießen, sodass sich die Schale leichter löst. Schälen und Kerngehäuse entfernen. Zucchini und Tomaten in sehr, sehr kleine Würfel schneiden. Zucchini in etwas Öl mit einer angedrückten Knoblauchzehe kurz scharf anbraten, dann (ohne Knoblauch) in die Brühe geben und ca. 3 Minuten ziehen lassen.
Kräuterstängel aus der Brühe nehmen. Etwas Zitronenschale in die Brühe reiben (lieber erst wenig, sonst wird es dem einen oder anderen zu zitronig). Einige Liebstöckelblätter fein hacken und mit den Tomaten in die Brühe geben und nochmal kurz ziehen lassen.
Parmesan fein reiben und in die Brühe geben - Achtung, dass er nicht am Boden hängen bleibt! Servieren.
Rezept frei nach: "essen & trinken Leichte Küche" Sonderheft Nr. 1/2011
Freitag, 7. März 2014
Tortilla-Wraps
Das Leben mit Kind ist nicht planbar. Schon klar.
Aber manchmal find ich's lustig, wo sich das zeigt.
Der Koch und ich beschließen letzthin: Heute gibt es Tortilla-Wraps.
Hmm... aber was isst dann der kleine Mann? Na ja, dann kriegt er ein bisschen gebratenes Fleisch und dazu einfach das Gemüse zum Knabbern. Den Salat isst er ja eh nicht.
NIX DA! Vergiss es! Der kleine Mann isst Wraps. Wie ein Großer.
Ist ja auch supercool, wie da die leckeren Sachen auf den Fladen kommen. Und dann wird der so eingeschlagen, dass man das alles aus der Hand essen kann.
Das war ein wirklich sehr entspanntes Familienessen. Wir mussten ihn nur davon abhalten, den Wrap von oben und unten anzubeißen.
Ach ja, und das Fleisch, das der Koch extra für ihn angebraten hatte, hat er rausgepult...
Ein paar Wochen später wird das ganze wiederholt - nur diesmal mit selbstgemachten Tortillas. Die fertig gekauften haben nämlich meistens ziemlich viel Salz und zum Teil auch noch unnötige Zusatzstoffe. Dazu kommt, dass der Koch den Geschmack der Apfelsäure, die zur Konservierung beigesetzt wird, nicht leiden kann.
Etwas aufwändig, aber lecker. Am Besten den Teig mit der Küchenmaschine machen. Ansonsten braucht man halt starke Arme...
Wasser
etwas Salz
oder Fertig-Tortillas
Weizenmehl mit Wasser mischen und so lange kneten, bis ein fester, geschmeidiger Teig entstanden ist. Das dauert eine Weile. Auf 100g Mehl (ergibt 4 Fladen) braucht man 5 EL Wasser. Teig kurz ruhen lassen. In kleinere Portionen teilen, diese schön dünn auswellen (auf ca. 20-25 cm Größe).
Eine beschichtete Pfanne erhitzen und etwas runterdrehen. Die Tortillas nacheinander ausbacken. Die Pfanne hat die richtige Temperatur, wenn sich relativ schnell Blasen im Teig bilden. Die Fladen sind fertig wenn sich über die gesamte Fläche Blasen gebildet haben und sie leicht gebräunt sind. Das kann man gut vorbereiten, es macht nichts, dass die Tortillas dann wieder kalt sind.
Die Hähnchenbrust waschen, trockentupfen und in kleine Stücke schneiden. (Für den Junior einige Stücke mit Pfeffer und Paprikapulver würzen.) Den Rest mit Magic-Dust-Gewürzmischung würzen. Naturjoghurt mit etwas Salz und Pfeffer und wer mag Kräutern zu einem Dip anrühren. Die Tomaten und den Salat waschen und schneiden. Die Hähnchenbrust-Stücke in Öl anbraten - nicht ganz durch, sondern vorher rausnehmen und in Alufolie durchziehen lassen. Den Mais mit etwas Butter und Zucker in einer Pfanne kurz anbraten.
Die Tortillas kurz vor dem Servieren leicht anfeuchten und in der Mikrowelle erhitzen - da werden sie weich genug, sodass man sie zum Wrap wickeln kann.
Die Tortillas kann man auch zu 15 % mit Maismehl und 85 % Weizenmehl machen.
Die Wraps kann man mit unendlich vielen Zutaten füllen:
Rezept Tortilla-Wraps nach: "Mexikanisch kochen", Compact Verlag 2006
Aber manchmal find ich's lustig, wo sich das zeigt.
Der Koch und ich beschließen letzthin: Heute gibt es Tortilla-Wraps.
Hmm... aber was isst dann der kleine Mann? Na ja, dann kriegt er ein bisschen gebratenes Fleisch und dazu einfach das Gemüse zum Knabbern. Den Salat isst er ja eh nicht.
NIX DA! Vergiss es! Der kleine Mann isst Wraps. Wie ein Großer.
Ist ja auch supercool, wie da die leckeren Sachen auf den Fladen kommen. Und dann wird der so eingeschlagen, dass man das alles aus der Hand essen kann.
Das war ein wirklich sehr entspanntes Familienessen. Wir mussten ihn nur davon abhalten, den Wrap von oben und unten anzubeißen.
Ach ja, und das Fleisch, das der Koch extra für ihn angebraten hatte, hat er rausgepult...
Ein paar Wochen später wird das ganze wiederholt - nur diesmal mit selbstgemachten Tortillas. Die fertig gekauften haben nämlich meistens ziemlich viel Salz und zum Teil auch noch unnötige Zusatzstoffe. Dazu kommt, dass der Koch den Geschmack der Apfelsäure, die zur Konservierung beigesetzt wird, nicht leiden kann.
Etwas aufwändig, aber lecker. Am Besten den Teig mit der Küchenmaschine machen. Ansonsten braucht man halt starke Arme...
Zutaten:
WeizenmehlWasser
etwas Salz
oder Fertig-Tortillas
Bio- (Kirsch-) Tomaten
Bio-Römersalat
Bio-Mais
Zwiebeln
Hähnchenbrust
Magic-Dust-Gewürzmischung
Bio-Naturjoghurt
frische Kräuter nach Belieben
Bio-Römersalat
Bio-Mais
Zwiebeln
Hähnchenbrust
Magic-Dust-Gewürzmischung
Bio-Naturjoghurt
frische Kräuter nach Belieben
etwas Pfeffer
etwas Paprikapulver
etwas Paprikapulver
Weizenmehl mit Wasser mischen und so lange kneten, bis ein fester, geschmeidiger Teig entstanden ist. Das dauert eine Weile. Auf 100g Mehl (ergibt 4 Fladen) braucht man 5 EL Wasser. Teig kurz ruhen lassen. In kleinere Portionen teilen, diese schön dünn auswellen (auf ca. 20-25 cm Größe).
Eine beschichtete Pfanne erhitzen und etwas runterdrehen. Die Tortillas nacheinander ausbacken. Die Pfanne hat die richtige Temperatur, wenn sich relativ schnell Blasen im Teig bilden. Die Fladen sind fertig wenn sich über die gesamte Fläche Blasen gebildet haben und sie leicht gebräunt sind. Das kann man gut vorbereiten, es macht nichts, dass die Tortillas dann wieder kalt sind.
Die Hähnchenbrust waschen, trockentupfen und in kleine Stücke schneiden. (Für den Junior einige Stücke mit Pfeffer und Paprikapulver würzen.) Den Rest mit Magic-Dust-Gewürzmischung würzen. Naturjoghurt mit etwas Salz und Pfeffer und wer mag Kräutern zu einem Dip anrühren. Die Tomaten und den Salat waschen und schneiden. Die Hähnchenbrust-Stücke in Öl anbraten - nicht ganz durch, sondern vorher rausnehmen und in Alufolie durchziehen lassen. Den Mais mit etwas Butter und Zucker in einer Pfanne kurz anbraten.
Die Tortillas kurz vor dem Servieren leicht anfeuchten und in der Mikrowelle erhitzen - da werden sie weich genug, sodass man sie zum Wrap wickeln kann.
Die Tortillas kann man auch zu 15 % mit Maismehl und 85 % Weizenmehl machen.
Die Wraps kann man mit unendlich vielen Zutaten füllen:
- statt Hähnchenbrust: Hackfleisch (z.B. mit Paprika und Chilli gewürzt oder in - nicht zu flüssiger - Tomatensoße), Roastbeef, Räucherlachs, Garnelen oder Flusskrebse,
- Joghurtdip mit Paprikapulver oder Curry und/oder Senf oder pürierter Mango, oder mit Ajvar,
- geriebener Käse oder Mozzarella,
- Paprika, Frühlingszwiebeln, Radicchio, braune Champignons, Zucchini, Karotte, Sprossen, Avocado, Salatgurke oder
- Apfel oder
- in der Spargelzeit grüner Spargel.
Rezept Tortilla-Wraps nach: "Mexikanisch kochen", Compact Verlag 2006
Abonnieren
Posts (Atom)